26.03.2023

Julia Hansen faltet und formt Figuren

Welche Brücken und Bögen braucht eine fragile Figur? Julia Hansen studiert Faltungen und Formen in Zeichnungen und Skulpturen. Ihre Arbeiten gehören seit Kurzem zur Kunstsammlung des Landes. Ein Besuch. 

Säulenhaft streckt sich die Skulptur in die Höhe. Ihre Fragilität verleiht ihr Anmut, Stolz und Sensibilität. Die Kunst am Bau soll die Staatskanzlei in Schwerin schmücken. Julia Hansen schuf die Arbeit vor einigen Jahren. In ihr fließen jahrelange Studien zusammen.

Schon während ihres Studiums vor 20 Jahren befasste sich die damals angehende Bildhauerin mit Formen. Julia Hansen studierte an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Bildhauerei bei Prof. Berndt Wilde und Prof. Inge Mahn. Zu dem Zeitpunkt formte sie ihr Projekt „Torso – Büsten", das sie bis heute begleitet. 

Dimensionen neu denken

In Zeichnungen, Papierfaltungen, Collagen und Figuren untersucht sie, wie sich Masse und Formen gegenseitig bedingen. Wie wirken sie in unterschiedlichen räumlichen Kontexten? Welche Grenzen gelten für sie, und wie können sie diese ausweiten? 

Die Arbeiten der Schweriner Künstlerin lassen Betrachtende die Dimensionen neu denken. So simpel und scheinbar, wie intensiv und intuitiv. Julia Hansen beeindruckte auch die Kunstkommission des Landes. Ihre Arbeiten gehören seit 2022 zum Kunstbesitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern. 

Julia Hansen breitet ein großes Stück Papier auf einem Tisch aus. Im Hintergrund stehen Skulpturen.
Julia Hansen ist hauptberuflich Künstlerin. In ihrem Atelier findet sie Ruhe für ihre Arbeiten. In ihrem Privatleben wirbeln ihre Kinder.
Eine weiße Skulptur aus drei miteinander verbundenen Elementen, die an Säulen erinnern.
Kunst am Bau: In ihrem Atelier entwarf sie dieses Modell. Die Skulptur ist für die Schweriner Staatskanzlei bestimmt.
Drei weiße Skulpturen auf weißen Sockeln.
Für die Skulptur studierte Julia Hansen Formen, Wölbungen und Körper.
An der Wand lehnen Teile von Skulpturen.
Wie verhalten sie sich? Wie „kommunizieren" sie miteinander?
Detailaufnahme von Teilen einer Skulptur.
Daraus entstand eine homogene Skulptur, die sich in den baulichen Kontext integriert.
An einer Wand hängen in Zweierreihe untereinander vier weiße Bilderrahmen.
In diesen Studien untersucht Julia Hansen lagernde und liegende Torsi. Es sind Zeichnung oder Collagen von Liegenden.
Vier Reliefs hängen untereinander auf weißem Untergrund.
Faltungen und Formen faszinieren Julia Hansen. Diese Reliefs im Kleinformat geben einen weiteren Blick in ihre Arbeit.
Auf dem Boden sowie auf weißen Sockeln stehen Büsten.
Diese Büsten resultieren aus einem langjährigen Projekt.
Drei graue Büsten auf einem weißen Sockel.
Julia Hansen ergründete Formen, die natürlichen Vorbildern nachempfunden sind.
Julia Hansen blättert in Papiermappen.
Aktuell faszinieren Julias Hansen Faltungen in Papier, die sie über die Grenzen des Blattes hinaus erweitert.
Ein Porträt von Julia Hansen.
Julia Hansen

Die Künstlerin Julia Hansen

1976 geboren in Schwerin

1996 – 2002 Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Bildhauerei bei Prof. Berndt Wilde und Prof. Inge Mahn

2000 Erasmusstipendium, Auslandssemester an der École des Beaux-Arts, Bordeaux/Frankreich

2002 Diplom; Meisterschülerstudium bei Prof. Berndt Wilde

2002 Arbeitsaufenthalt, artist in residence, e.k.w.c, Hertogenbosch/Niederlande

2003 – 2004 Lehrauftrag an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee

ab 2012 Lehrtätigkeit an der Musik- und Kunstschule ATARAXIA e.V., Schwerin

2015 Arbeitsstipendium des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Mehr zu Julia Hansen erfahren.

Ausstellungen von Julia Hansen

2022 Rostock, Kunstverein zu Rostock, Tag der Druckkunst – Radierung

2018 Bad Doberan, Galerie Roter Pavillon, mit Sophia Domagala 

2012 Schwerin, Schleswig-Holstein-Haus, „Collagen und Plastiken“, mit Matthias Dettmann

2011 Istanbul / Türkei, the art studio, „uzanmak/reclining/liegen“

2006 Berlin, Galerie Pankow, „mit Papier – auf Papier“. (Katalog)

2004 Berlin, Künstler- und Atelierhaus Dr. Sasse AG, mit Hendrikje Jakobsen und Antje Taubert

2004 Berlin, Galerie Parterre, „Try 9“ (Katalog)

2003 Auckland / Neuseeland, George Fraser Gallery, „Work Exchange“