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Thorsten Bisby-Saludas: Perfektion in Stein

Thorsten Bisby-Saludas

18527. 18989. 19294. 19678. Diese vier Arbeiten von Thorsten Bisby-Saludas sind nun Teil der Kunstsammlung Mecklenburg-Vorpommerns. Keine nüchternen Zahlen, sondern Titel von vier Kunstobjekten. Die Zahlen stehen für den Tag im Leben des Bildhauers, an dem er das Werk vollendete. Seine Werke bilden die Summe der Erfahrungen, des Denkens und des Seins des Künstlers am Tag der Fertigstellung ab. Kultur-MV besuchte sein Atelier.

Es war Liebe auf den ersten Blick. Als Marie Madeleine Saludas (Mitte) und Thorsten Bisby-Saludas (l.) das versteckte Anwesen in Vorpommern zum ersten Mal betreten, steht für beide fest: Hier wollen sie leben und arbeiten.
Das Bildhauerpaar hatte sich in Berlin kennengelernt. Seitdem sind sie unzertrennlich. Bisby-Saludas ist ein Kind der ehemaligen DDR. Weil er sich dort nicht verwirklichen konnte, stellte er einen Antrag auf Familienzusammenführung.
Seine damalige Frau Sarah Bisby war eine englische Studentin. Die Staatssicherheit verhörte den jungen Thorsten eingehend. Eine Woche vor dem Mauerfall durfte er in den Westen übersiedeln.
Der junge Mann begann noch im Jahr 1990 ein Studium zum Steinbildhauer. Dort lernte er Marie Madeleine kennen. Beide arbeiteten zunächst in einem Atelier in Berlin an der Spree.
Dann verliebten sie sich in das abgelegene Gehöft an der Uecker. Das ehemalige Wasserwerk von Hoppenwalde wurde ihr neues Zuhause und ihr neuer Arbeitsplatz.
Anfangs wohnten sie in der heutigen Ausstellungshalle. Erst nach und nach bauten sie die Gebäude aus und um.
Das Künstlerpaar liebt es, sich in der kalten Jahreszeit zurückzuziehen, um an neuen Objekten zu arbeiten.
In den wärmeren Monaten geben sie auch Kurse für Hobbybildhauer. Sie erklären den Umgang mit Hammer und Eisen. Ihre Werkstoffe: Stein und Holz.
Bei ihrem Besuch zeigte sich Dr. Regina Erbentraut vom Schloss Güstrow beeindruckt von den perfekt behauenen Arbeiten in Stein und Holz.
Organische Rundungen. Konvexe und Konkave Linien, die sich zu Hohlräumen formen. Offen und geschlossen. Die bildhauerische Handschrift von Bisby-Saludas besitzt eine hohe Wiedererkennung.
Die Arbeit fordert viel Aufmerksamkeit, Konzentration und Präzision. Das Werkzeug von Bisby-Saludas wirkt dagegen eher gewöhnlich.
In Hoppenwalde hat das Künstlerpaar ihr Zuhause gefunden, das sie immer wieder neu gestalten. Besser als jeder Urlaub, sagen sie.

Was ist los in MV?!

19:00 Uhr, Stadthalle/Rubenowsaal in Greifswald

19:00 Uhr, Sozio-kulturelles Zentrum St. Spiritus in Greifswald

19:30 Uhr, M*Halle in Schwerin

Atelierbesuche 2019

Musik ist überall. Überall im Leben von Alexandra Lotz. Ihr Vater ein Berliner Cellist. Ihre Schwester eine anerkannte Sängerin. Alexandra Lotz selbst studierte Gesang, aber die Bühne „hat mich nicht gepuscht", sagt sie. Die Bildhauerei dagegen schon. Ihr Instrument: Alabaster. Mit ihren Arbeiten ist die Bildhauerin jetzt auch im Landeskunstbesitz vertreten. Kultur-MV hat sie in ihrem Atelier besucht. Weiterlesen...

Bewegungen. Das Rauschen der Blätter. Die Leere ohne Bezug zu irgendwas oder irgendwem. Das erfasst Claudia Heinicke in ihren Gitterbildern und erschafft eine Ordnung, wo keine zu sein scheint. Gemalt. Geritzt. Geklebt. In vielen Studien und in wenigen großen Werken. Einige gehören jetzt zur Kunstsammlung Mecklenburg-Vorpommerns. Kultur-MV hat die Künstlerin besucht.

Spurensucher. Bewahrer. Künstler. „Ich bin Dokumentararchäologe", sagt Jörg Herold über sich. In seinen Arbeiten hinterfragt er historische „Hinterlassenschaften" – Denkmäler, Traditionen, Fragmente. Internationale bekannt wurde er durch seine Beteiligungen an der Biennale in Venedig und an der documenta X international. MV kaufte einige seiner Werke für die Landeskunstsammlung an. Kultur-MV begleitete den Ankauf.

Die Farbe wirft Hügel, Schnörkel, Kringel. Bildet ein Relief. Mit zwei, drei Schritten Abstand wird eine Eule erkennbar. Sie wirkt fast haptisch. „Ich verdünne die Farbe weniger als früher mit Terpentin“, sagt Ingmar Bruhn. Ölfarbe. Erdige, warme, dunkle Töne. Seine expressiven Großformate entstehen meist in Dambeck bei Bobitz und Berlin. Ein Adler gehört nun zur Kunstsammlung des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Kultur-MV begleitete den Ankauf. 

Cindy Schmiedichen schichtet Farbe. Sie formt Farbe zur Skulptur. „Mich interessiert vor allem der Prozess des Einfärbens. Dabei treibe ich Gips an sein Äußerstes", sagt Cindy Schmiedichen. „Ich arbeite halb blind." Erst nach dem Guss sieht die Künstlerin das vollständige Ergebnis. Bei ihrem Atelierbesuch wohnte die Kunstkommission des Landes MV diesem ersten Moment bei – hebt eine Farbskulptur aus der Gussform. Weiterlesen...

Nur Bilder an die Wand hängen? Zu wenig für einen bildenden Künstler. Fotografin Maria Sewcz sammelt ihre Arbeiten aus Rom in einem Folianten. Angelehnt an die alten Bücher, die im Vatikan aufbewahrt werden. Das beeindruckt die Kunstkommission des Landes MV. Den Folianten erwirbt sie nicht, aber eine Fotoauswahl für die Sammlung. Kultur-MV war dabei. 

Ästchen für Ästchen. In seinen früheren Arbeiten verschwimmen die Grenzen zwischen Fotografie und Grafik. In seinen neueren Arbeiten verzichtet Andre van Uehm darauf, spielt lieber mit Horizonten und Linien. Der ehemalige Landschaftsgärtner fotografiert vom Menschen geprägte Natur – ohne Menschen. Ein Bewahrer der Kulturlandschaften in MV. Seine Arbeiten passen sich selbstverständlich in die Landeskunstsammlung ein. Kultur-MV begleitete den Kunstankauf.

18527. 18989. 19294. 19678. Diese vier Arbeiten von Thorsten Bisby-Saludas sind nun Teil der Kunstsammlung Mecklenburg-Vorpommerns. Keine nüchternen Zahlen, sondern Titel von vier Kunstobjekten. Die Zahlen stehen für den Tag im Leben des Bildhauers, an dem er das Werk vollendete. Seine Werke bilden die Summe der Erfahrungen, des Denkens und des Seins des Künstlers ab. Kultur-MV besuchte sein Atelier.

Land kauft Kunst 2019

Die Kunstsammlung des Landes wächst stetig. Seit dem Jahr 1994 kauft Mecklenburg-Vorpommern Arbeiten von bedeutenden Künstlern des Landes auf, um sie für die Nachwelt zu erhalten. Dieses Jahr stellt das Kultusministerium dafür 51.000 Euro bereit. Eine Kommission aus Experten aller Genres wählte dafür aus, von welchen Künstlern Arbeiten angekauft werden und machte sich auf den Weg in deren Ateliers. Kultur-MV hat die Ankäufe wieder begleitet und stellt elf Künstler des Landes in ihrer Arbeitsumgebung vor.