21.12.2019

Thorsten Bisby-Saludas: Perfektion in Stein

Ein Porträt von Thorsten Bisby-Saludas.
Thorsten Bisby-Saludas

18527. 18989. 19294. 19678. Diese vier Arbeiten von Thorsten Bisby-Saludas sind nun Teil der Kunstsammlung Mecklenburg-Vorpommerns. Keine nüchternen Zahlen, sondern Titel von vier Kunstobjekten. Die Zahlen stehen für den Tag im Leben des Bildhauers, an dem er das Werk vollendete. Seine Werke bilden die Summe der Erfahrungen, des Denkens und des Seins des Künstlers am Tag der Fertigstellung ab. Kultur-MV besuchte sein Atelier.

Drei Personen stehen auf einer Wiese. Im Hintergrund steht ein Haus.
Es war Liebe auf den ersten Blick. Als Marie Madeleine Saludas (Mitte) und Thorsten Bisby-Saludas (l.) das versteckte Anwesen in Vorpommern zum ersten Mal betreten, steht für beide fest: Hier wollen sie leben und arbeiten.
Zwei Skulpturen in einem Garten. Dahinter liegt ein großer Haufen Steine.
Das Bildhauerpaar hatte sich in Berlin kennengelernt. Seitdem sind sie unzertrennlich. Bisby-Saludas ist ein Kind der ehemaligen DDR. Weil er sich dort nicht verwirklichen konnte, stellte er einen Antrag auf Familienzusammenführung.
Auf einer Wiese liegt ein großer Stein.
Seine damalige Frau Sarah Bisby war eine englische Studentin. Die Staatssicherheit verhörte den jungen Thorsten eingehend. Eine Woche vor dem Mauerfall durfte er in den Westen übersiedeln.
Vor einem blauen Tor steht eine Holzbank. An der Fassade wachsen Pflanzen.
Der junge Mann begann noch im Jahr 1990 ein Studium zum Steinbildhauer. Dort lernte er Marie Madeleine kennen. Beide arbeiteten zunächst in einem Atelier in Berlin an der Spree.
Auf Hockern liegen Skulpturen.
Dann verliebten sie sich in das abgelegene Gehöft an der Uecker. Das ehemalige Wasserwerk von Hoppenwalde wurde ihr neues Zuhause und ihr neuer Arbeitsplatz.
Thorsten Bisby-Saludas spielt mit seinem Hund.
Anfangs wohnten sie in der heutigen Ausstellungshalle. Erst nach und nach bauten sie die Gebäude aus und um.
Der Künstler steht mit Mitgliedern der Kunstkommission vor Skulpturen.
Das Künstlerpaar liebt es, sich in der kalten Jahreszeit zurückzuziehen, um an neuen Objekten zu arbeiten.
Ein Raum voller Skulpturen. An den Wänden hängen Bilder.
In den wärmeren Monaten geben sie auch Kurse für Hobbybildhauer. Sie erklären den Umgang mit Hammer und Eisen. Ihre Werkstoffe: Stein und Holz.
Der Künstler und Regina Erbentraut im Gespräch. Vor ihnen stehen Skulpturen. An den Wänden hängen Bilder.
Bei ihrem Besuch zeigte sich Dr. Regina Erbentraut vom Schloss Güstrow beeindruckt von den perfekt behauenen Arbeiten in Stein und Holz.
Die Kunstkommission im Atelier des Künstlers.
Organische Rundungen. Konvexe und Konkave Linien, die sich zu Hohlräumen formen. Offen und geschlossen. Die bildhauerische Handschrift von Bisby-Saludas besitzt eine hohe Wiedererkennung.
Ein Tisch voller Arbeitsuntensilien. Dazu gehören Pinsel, Schleifpapier und Kreide. An der Wand hängen runde Scheiben.
Die Arbeit fordert viel Aufmerksamkeit, Konzentration und Präzision. Das Werkzeug von Bisby-Saludas wirkt dagegen eher gewöhnlich.
Vor einer Hauswand steht eine weiße Skulptur. Um sie herum wachsen rote Blätter.
In Hoppenwalde hat das Künstlerpaar ihr Zuhause gefunden, das sie immer wieder neu gestalten. Besser als jeder Urlaub, sagen sie.