Alexandra Lotz haut Musik in Stein

Musik ist überall. Überall im Leben von Alexandra Lotz. Ihr Vater ein Berliner Cellist. Ihre Schwester eine anerkannte Sängerin. Alexandra Lotz selbst studierte Gesang, aber die Bühne „hat mich nicht gepuscht", sagt sie. Die Bildhauerei dagegen schon. Ihr Instrument: Alabaster. Mit ihren Arbeiten ist die Bildhauerin jetzt auch im Landeskunstbesitz vertreten. Kultur-MV hat sie in ihrem Atelier besucht.
„Vor Hunderten Jahren war das noch Strafarbeit, solche Steine zu transportieren und zu bearbeiten", sagt die Künstlerin. „Ich liebe es, und um das schweren Material zu bewegen, nutze ich eine Laufkatze." Die baumelt von der Decke, während die Kunstkommission das Atelier besichtigt, dass sich in einer Scheune hinter dem Haupthaus befindet.
Dass Bildhauerei eher Männersache ist, erfährt die zierliche Künstlerin immer mal wieder. Schon im Studium an der Berliner Universität der Künste war Alexandra Lotz die einzige auf dem Steinplatz. „Ich habe dort eine klassische Steinmetzausbildung erhalten", sagt sie. Die Technik habe sie vom Werkstattleiter gelernt, „einem Koreaner mit Latschen". Ihr Professor Michael Schoenholtz „hat während des Studiums nie seine Arbeiten gezeigt, damit wir ihn nicht kopieren", erzählt Alexandra Lotz weiter. So habe sie ihre eigene Handschrift gefunden. Natürlich sei es immer noch schwere Knochenarbeit, erzählt sie. Wenn sie nicht weiterkomme, hole sie sich kurzerhand Hilfe.
„Musik ist der Antrieb meiner Arbeit"
So ein unbearbeiteter Stein wiegt schon mal mehr als eine bis mehrere Tonnen, wenn er aus Italien geliefert wird. Um ihn von allen Seiten zu bearbeiten, muss er gedreht werden. Das verlangt nicht nur Muskelkraft und Konzentration, sondern auch viel Geduld. Das fertige Objekt – wie ihre Kontrabass-Skulptur – bringt dann immer noch rund 600 Kilogramm auf die Waage.
Beschaut die Kunst von Alexandra Lotz
1974 in Berlin geboren, lebt heute im mecklenburgischen Dargun
1996 Studium an der Freien Universität Berlin: Kunstgeschichte, Neuere Geschichte, Musikwissenschaft
1999 Studium an der Universität der Künste bei Prof. Michael Schoenholtz
2004 Ernennung zur Meisterschülerin von Prof. Michael Schoenholtz
2005 Meisterschülerpreis des Präsidenten der Universität der Künste in Berlin
Hineingeschaut ins Atelier von Alexandra Lotz
2003 Schloss Steinhöfel | Grafikausstellung „Haus im Kleistpark" Berlin
2004 Ausstellung der Klasse Schoenholtz, Koreanische Botschaft in Berlin
2005 Meisterschülerausstellung Universität der Künste zu Berlin
2006 Galerie des Max-Planck-Instituts in Greifswald | Hochschule für Musik und Theater in Rostock | Kulturministerium in Schwerin
Musik ist überall. Überall im Leben von Alexandra Lotz. Ihr Vater ein Berliner Cellist. Ihre Schwester eine anerkannte Sängerin. Alexandra Lotz selbst studierte Gesang, aber die Bühne „hat mich nicht gepuscht", sagt sie. Die Bildhauerei dagegen schon. Ihr Instrument: Alabaster. Mit ihren Arbeiten ist die Bildhauerin jetzt auch im Landeskunstbesitz vertreten. Kultur-MV hat sie in ihrem Atelier besucht. Weiterlesen...
Bewegungen. Das Rauschen der Blätter. Die Leere ohne Bezug zu irgendwas oder irgendwem. Das erfasst Claudia Heinicke in ihren Gitterbildern und erschafft eine Ordnung, wo keine zu sein scheint. Gemalt. Geritzt. Geklebt. In vielen Studien und in wenigen großen Werken. Einige gehören jetzt zur Kunstsammlung Mecklenburg-Vorpommerns. Kultur-MV hat die Künstlerin besucht.
Spurensucher. Bewahrer. Künstler. „Ich bin Dokumentararchäologe", sagt Jörg Herold über sich. In seinen Arbeiten hinterfragt er historische „Hinterlassenschaften" – Denkmäler, Traditionen, Fragmente. Internationale bekannt wurde er durch seine Beteiligungen an der Biennale in Venedig und an der documenta X international. MV kaufte einige seiner Werke für die Landeskunstsammlung an. Kultur-MV begleitete den Ankauf.
Die Farbe wirft Hügel, Schnörkel, Kringel. Bildet ein Relief. Mit zwei, drei Schritten Abstand wird eine Eule erkennbar. Sie wirkt fast haptisch. „Ich verdünne die Farbe weniger als früher mit Terpentin“, sagt Ingmar Bruhn. Ölfarbe. Erdige, warme, dunkle Töne. Seine expressiven Großformate entstehen meist in Dambeck bei Bobitz und Berlin. Ein Adler gehört nun zur Kunstsammlung des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Kultur-MV begleitete den Ankauf.
Cindy Schmiedichen schichtet Farbe. Sie formt Farbe zur Skulptur. „Mich interessiert vor allem der Prozess des Einfärbens. Dabei treibe ich Gips an sein Äußerstes", sagt Cindy Schmiedichen. „Ich arbeite halb blind." Erst nach dem Guss sieht die Künstlerin das vollständige Ergebnis. Bei ihrem Atelierbesuch wohnte die Kunstkommission des Landes MV diesem ersten Moment bei – hebt eine Farbskulptur aus der Gussform. Weiterlesen...
Nur Bilder an die Wand hängen? Zu wenig für einen bildenden Künstler. Fotografin Maria Sewcz sammelt ihre Arbeiten aus Rom in einem Folianten. Angelehnt an die alten Bücher, die im Vatikan aufbewahrt werden. Das beeindruckt die Kunstkommission des Landes MV. Den Folianten erwirbt sie nicht, aber eine Fotoauswahl für die Sammlung. Kultur-MV war dabei.
Ästchen für Ästchen. In seinen früheren Arbeiten verschwimmen die Grenzen zwischen Fotografie und Grafik. In seinen neueren Arbeiten verzichtet Andre van Uehm darauf, spielt lieber mit Horizonten und Linien. Der ehemalige Landschaftsgärtner fotografiert vom Menschen geprägte Natur – ohne Menschen. Ein Bewahrer der Kulturlandschaften in MV. Seine Arbeiten passen sich selbstverständlich in die Landeskunstsammlung ein. Kultur-MV begleitete den Kunstankauf.
18527. 18989. 19294. 19678. Diese vier Arbeiten von Thorsten Bisby-Saludas sind nun Teil der Kunstsammlung Mecklenburg-Vorpommerns. Keine nüchternen Zahlen, sondern Titel von vier Kunstobjekten. Die Zahlen stehen für den Tag im Leben des Bildhauers, an dem er das Werk vollendete. Seine Werke bilden die Summe der Erfahrungen, des Denkens und des Seins des Künstlers ab. Kultur-MV besuchte sein Atelier.
Land kauft Kunst 2019
Die Kunstsammlung des Landes wächst stetig. Seit dem Jahr 1994 kauft Mecklenburg-Vorpommern Arbeiten von bedeutenden Künstlern des Landes auf, um sie für die Nachwelt zu erhalten. Dieses Jahr stellt das Kultusministerium dafür 51.000 Euro bereit. Eine Kommission aus Experten aller Genres wählte dafür aus, von welchen Künstlern Arbeiten angekauft werden und machte sich auf den Weg in deren Ateliers. Kultur-MV hat die Ankäufe wieder begleitet und stellt elf Künstler des Landes in ihrer Arbeitsumgebung vor.