Plattdeutsches Wort 2025: Schlackermaschü
Rund 100 Einsendungen aus aller Welt sind eingegangen. Jetzt stehen die drei beliebtesten plattdeutschen Ausdrücke fest. Hier die Ergebnisse des Wettbewerbs „Plattdeutsches Wort des Jahres“.
Die Gewinner 2025 in den drei Kategorien lauten:
- Schönstes plattdeutsches Wort: Schlackermaschü (Schlagsahne), eingereicht aus Oldenburg
- Beste Wortneuschöpfung: Upschuweritis (Aufschieberei, Prokrastination), eingereicht aus Hannover
- Liebste Redensart oder Sprichwort: Von'n gaut Wuurt warden de Tähn'n nich stump. (Von einem guten Wort werden die Zähne nicht stumpf.), eingereicht aus Lübz
Der Wettbewerb, gemeinsam ausgerichtet vom Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern und dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen, wurde vor 30 Jahren durch das Fritz-Reuter-Literaturmuseum ins Leben gerufen und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. An der diesjährigen Online-Abstimmung haben sich rund 200 Plattdeutsch-Fans beteiligt.
Feierlich bekannt gegeben wurde das plattdeutsche Wort am Samstag im Schloss Stavenhagen im Rahmen des Symposiums „Wie weiter mit Reuter?“. Kulturministerin Martin lobte in ihrer Rede die Preisverleihung für ihre große öffentliche Wirkung: „Die Preisverleihung bringt Menschen dazu, sich mit der plattdeutschen Sprache zu beschäftigen – und vielleicht auch ein paar Begriffe nachzuschlagen oder sich die mitgelieferte Übersetzung zu merken. Und es trägt gerade für die Menschen, die nicht täglich mit dem Plattdeutschen in Kontakt kommen, zur Sprachkompetenz bei. Dafür Dank an den Heimatverband, die Reuterstadt Stavenhagen und die Beteiligten der Jury, die seit 30 Jahren diese Tradition fortführen", so Martin.
„Wie weiter mit Reuter?"
Auf dem im Anschluss an die Preisverleihung stattfindenden Fritz-Reuter-Symposium diskutierten die Teilnehmenden in Talkrunden, Vorträgen und Diskussionen die Frage „Wie weiter mit Reuter?". Dabei wurde die Aufnahme der beiden bedeutendsten privaten Sammlungen zu Leben und Werk Fritz Reuters in den Bestand des Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen präsentiert. Es handelt sich um die Sammlungen des Verlegers Hans-Joachim Griephan und des Begründers und langjährigen Leiter des Museums, Dr. Arnold Hückstädt. Die Sammlung Griephan hat eine westdeutsche Entstehungsgeschichte, die Sammlung Hückstädt hat einen ostdeutschen Entstehungshintergrund.
„Es ist ein wirklich bedeutsamer Schritt für die Überlieferung des Reuter-Erbes, dass die beiden in Ost und West getrennt entstandenen Sammlungen nun unter dem Dach des Geburtshauses von Fritz Reuter hier in Stavenhagen zusammenfinden. Damit hat Stavenhagen die bedeutendste Reuter-Sammlung weltweit. Fritz Reuter wird auch in Zukunft ein bedeutendes Landeskind für die Heimat Mecklenburg-Vorpommern sein - in der Kultur und der Bildung gleichermaßen. Sein Werk zu pflegen und lebendig zu halten, dafür treten wir als Landesregierung ein und unterstützen das große Engagement dafür landesweit. Fast 20 Schulen landesweit tragen seinen Namen. Er findet auf Theaterbühnen statt, bei Lesungen und im Schulalltag", so Kulturministerin Bettina Martin in ihrem Impulsvortrag.
Die Landesregierung unterstützte das Reuter-Jahr 2024 in Stavenhagen mit insgesamt 97.000 Euro. 2025 erfolgt eine Förderung aus dem Bürgerfonds Kultur für die Aufführung des Reuter-Stückes „Ut de Franzosentid" in Höhe von 15.000 Euro, die Rahmen der Fritz Reuter-Festspiele vom 11. bis 13. Im Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen stattfindet.
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.heimatverband-mv.de/
Das Programm der Plattdeutschen Wochen: hier
Plattdeutsch in MV - die Serie
Teil 1: Runder Tisch Plattdeutsch
Teil 2: De Urgeschicht von Meckelnborg
Teil 3: Plattdeutsche Wochen in MV
Teil 4: Plattdeutsch lernen mit Beo
Teil 5: Ein Blick in die Heimatschatzkiste
Teil 6: Jette Bolz: „Platt snacken“ macht Schule
Teil 7: Digitales Mecklenburgisches Wörterbuch
Teil 8: Plattdüütsch im Klassenzimmer
Teil 9: Podcast auf Plattdeutsch
Teil 10: Plattdeutsches Wort: Jetzt abstimmen!
Teil 11: Das Pommersche Volksliedarchiv
Teil 12: Bühne frei für Plattdeutsch
Teil 13: Plattdeutsch lebt vom Mitmachen - ein Interview auf Hochdeutsch und Platt
Teil 14: Die Abrafaxe schnacken Platt
Teil 15: Fritz Reuter auf Esperanto
Teil 16: Ein Haus voller Vertellkraft
Teil 17: Kirche up Platt mit Herz und Schnack
Teil 18: Das Programm der Plattdeutschen Wochen
Teil 19: „Festival up platt“ in Greifswald
Teil 20: Interview mit Bettina Martin