Die rekonstruierte Spalierobstanlage im Gutspark Klausdorf beherbergt alte und edle Baum- und Strauchobstsorten in vier jeweils etwa 70 Meter langen Beeten. Diese enthalten Beeren-, Strauch- und Kernobst sowie Mauerspalierobstsorten. Im Mauerspalier befinden sich Weine zum Verzehr, wie Müller-Thurgau, Sylvaner und Bacchus (Frühe Scheurebe), eine Kreuzung von Silvaner x Riesling und Müller-Thurgau. Der Garten wurde mit Unterstützung der Gemeinde Klausdorf angelegt. Ausgewählt wurden die Obstsorten von Dr. Karl-Alfred Lein (1941-2018). Der ausgebildete Landwirt studierte Biologie und Pflanzenzüchtung, lebte einige Jahre in seiner Jugendzeit in alten Gemäuern einer Ritterburg und war später Herr über zwei obstbauliche Versuchsgüter.

Nach dem Berufsleben fand er in der Kultur- und Naturlandschaft der Vorpommerschen Boddenküste eine neue Heimat. Er wurde nach der Wiedervereinigung in Hohendorf ansässig und ließ sich zum Gutsdorf- und Gutsparkführer ausbilden. Nach historischem Vorbild – in den wirtschaftlichen Hausgärten der vorpommerschen Güter waren Spalierobstmauern im 19. Jahrhundert weit verbreitet - begann Dr. Lein das Projekt eines Spalierobstgartens in Angriff zu nehmen. Nachdem sein Gesundheitszustand es nicht mehr zuließ, den Garten weiterzuführen, wurde er 2015 mit dem obstbaulichen Wissen und Engagement einiger Gemeindemitglieder mit der Klausdorferin Heidi Griebenow als Ansprechpartnerin für das Organisatorische übernommen. So war es möglich, den Spalierobstgarten zu erhalten.

Gartenhistorikerin Dr. Angela Pfennig, Sebastian Weiland, NABU Regionalgruppe Greifswald, und Christian Golde, ehemaliges Mitglied des Freundeskreises Spalierobstgarten Klausdorf, werden durch die Spalierobstanlage und den Gutspark führen.