Ungefähr 60 Frauen und Männer vom Baltic Sea Philharmonic laufen am Ostseestrand entlang. Sie sind alle in Schwarz gekleidet. Hinter ihnen liegt die Ostsee.
15.08.2017

Musik verbindet Ostseeanrainer

Zehn Ostseeanrainer. Deren beste Musiker. Ein charismatischer Dirigent. Das Baltic Sea Philharmonic ballt unter der künstlerischen Leitung Kristjan Järvis die musikalische Kraft des Nordens zusammen. „Ein atmendes Wesen mit grenzenloser Energie und Enthusiasmus für das Neue“, sagt der estnisch-stämmige Stardirigent.

Ein musikalisches und visuelles Feuerwerk. Projektionskunst. Lichtdesign. Soundeffekte. Wie viel Kraft in diesem Wesen steckt, zeigt das Baltic Sea Philharmonic am 26. August im Kraftwerk Peenemünde. Ein neues Konzertformat stimmt mit Werken von Nielsen bis Glass auf das näher rückende Usedomer Musikfestival (23. September bis 14. Oktober) ein. 

Ein neues multinationales Orchester

Auf der Ostseeinsel Usedom nahm alles seinen Anfang. Ein neues multinationales Orchester sollte her. So die Idee von Thomas Hummel, Intendant des Usedomer Musikfestivals. Es sollte geografische und historische Grenzen überwinden und die besten Musiker aus Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Norwegen, Polen, Russland und Schweden zu einem Ensemble vereinen.

2008 dann das erste Konzert. In Riga. Thomas Hummel war schnell klar, „dass wir es hier mit einem Orchester mit unglaublich starker Botschaft zu tun haben“. Kristjan Järvi wurde der Kopf des neuen Klangkörpers. Einer der „charismatischsten Dirigenten unserer Zeit“, sagt Alexander Datz, Sprecher des Usedomer Musikfestivals. „Voller Energie und Visionen.“

Festivals, Weltstars, Ehrungen

Diese Energie katapultierte das junge Ensemble bald in große Konzerthäuser und auf renommierte Festivals in Europa. „Sterne der Weißen Nächte“ in St. Petersburg. Oder das Rheingau Musik Festival. Brachte die Baltic Sea Philharmonic mit Weltstars wie Julia Fischer und Politikern auf dem Ostseeratsgipfel 2012 zusammen. Die Kulturstiftung „Pro Europa“ ehrte das Orchester 2015 mit dem Europäischen Kulturpreis.

Es folgten Touren durch Lettland, Estland, Finnland und Russland. Inzwischen verband das Baltic Sea Philharmonic nicht nur Menschen über nationale Grenzen hinweg, sondern rückte auch die Umwelt in den Mittelpunkt seiner Programme. Wie bei der „Baltic Sea Discovery“-Tour 2016. Oder bei der aktuellen „Waterworks“-Tour, in dem das Ensemble die lebensspendende Kraft des Wassers feiert.