Hohenzieritz zählt heute vor allem aufgrund seines einzigartigen Landschaftsgartens zu den Perlen der ehemals herzoglichen Schlösser im Landesteil Mecklenburg-Strelitz. Seine Bekanntheit erlangte es aber durch den Umstand, dass hier im Jahre 1810 Königin Luise von Preußen während eines Besuchs unerwartet verstarb. Ihr tragisches Ende im Sommerschloss ihres Vaters, Carl II. von Mecklenburg-Strelitz (1741-1816), machte Hohenzieritz weit über die Grenzen Mecklenburgs hinaus bekannt. Das Sterbezimmer Luises wandelte sich nach ihrem Tod in eine Wallfahrtsstätte für hochadlige Besucher aus ganz Europa.

Das Schloss selbst hatte Carl II. im späten 18. Jahrhundert vergrößern und im Inneren konsequent im frühklassizistischen Stil umgestalten lassen. Hohenzieritz erhielt eine stilistisch homogene wandfeste und mobile Ausstattung, die bis 1945 nahezu komplett erhalten geblieben war.

Erst in den Wirren der Nachkriegszeit 1945 gingen diese faszinierenden Interieurs bis auf geringe Reste verloren und auch die Erinnerungsstätte der Königin Luise musste den geänderten politischen Verhältnissen im Osten Deutschlands weichen. Nach 1989 konnte auf Initiative des Schlossvereins Hohenzieritz die Gedenkstätte wieder für das Publikum geöffnet und in Teilen rekonstruiert werden. Diese verdienstvolle Arbeit führen seit 2016 die Staatlichen Schlösser und Gärten M-V weiter.

Eines der bedeutendsten Gartendenkmäler des Landes Mecklenburg-Vorpommern stellt der ab 1771 anlegte und bis 1815 erweiterte englische Landschaftspark dar. Der Hohenzieritzer Garten war einer der frühesten seiner Art auf dem Kontinent und maßgeblich von Carls Schwester Sophie Charlotte (1744-1818) beeinflusst, die mit König Georg III. von Großbritannien verheiratet war. Der Park konnte zusammen mit seinen Kleinarchitekturen und Denkmälern vor einigen Jahren unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wiederhergestellt werden. So ist der unvergleichliche Hauch Englands, den die Gartenanlage so bezaubernd vor Augen führt, wieder in alter Schönheit zu erleben.