Eine neue Sonderausstellung im Kunstmuseum Ahrenshoop würdigt das umfangreiche Wirken von Peter Emil Erichson (1881-1963), langjähriger Inhaber des Hinstorff-Verlages und eine der schillerndsten Persönlichkeiten des norddeutschen Kulturlebens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

In Rostock kaufte Peter Emil Erichson einst die „Carl Hinstorff Buchdruckerei“. Er verdient gut mit Druckaufträgen – egal, ob für Bücher oder Bierflaschenetiketten. Der Verleger ediert Bücher und Zeitschriften, die überwiegend von der Rostocker Universität oder von Vereinen und Gesellschaften beauftragt werden. Der Buchhändler verkaufte Bücher – auch mit Gewinn. Doch „Peter E.“, wie er sich selbst nennt und nennen lässt, hat auch eine ganz andere Seite. Zu seinen Lebzeiten war er legendär bekannt als freigebiger Freund und Förderer der Künste und Künstler, als nimmermüder kreativer Erzähler, als unglaublicher Geschichten-Erfinder.

Der Verleger förderte unter anderem die in der „Vereinigung Rostocker Künstler“ seit 1919 organisierte progressive Künstlerschaft, darunter Persönlichkeiten wie Dörte Helm und Bruno Gimpel. In seinem Ahrenshooper Sommerhaus, dem früheren Atelierhaus Friedrich Wachenhusens, hielten sich viele dieser Künstler vor allem in den Sommermonaten der 1920er bis 1940er Jahre auf.

Im Kunstmuseum Ahrenshoop werden in erster Linie Werke der von „Peter E.“ geförderten Künstlerfreunde ausgestellt. Ergänzend werden Beispiele für sein verlegerisches Wirken gezeigt. Den Schwerpunkt dabei bilden die bibliophilen Werke und die künstlerisch gestalteten Bücher zur „Heimatliteratur“.