26.01.2018

Henry Hübchen erhält Ehrenpreis des Filmkunstfestes MV

Ein Porträt von Henry Hübchen
Henry Hübchen

„Henry Hübchen ist einer der großen Könner seines Fachs”, sagt Festivalleiter Volker Kufahl. „Er balanciert meisterhaft auf dem Grat zwischen Komik und Tragik.” Als Schauspieler zeichne ihn seine Offenheit, Sensibilität und sein Einfallsreichtum aus. Und dafür wird er ausgezeichnet: Am 5. Mai erhält Hübchen den Goldenen Ochsen auf dem Filmkunstfest MV in Schwerin.

Der 1947 in Berlin geborene Hübchen wurde schon als Kind von der Schulbank für die Kamera entdeckt und moderierte u.a. eine Sendung über den Alltag junger Pioniere im DDR-Fernsehen. Er begann zunächst, Physik zu studieren, brach das Studium aber ab. Um erst einmal „von der Straße weg zu sein“, wie er selber einmal sagte, beschloss er, Schauspieler zu werden. Er absolvierte die renommierte Schauspielschule „Ernst Busch“ und begann danach am Theater in Magdeburg. Er wirkte auch in vielen Defa-Filmen mit, darunter Frank Beyers Oscar-nominiertem Meisterwerk „Jakob der Lügner“(1975). Mehrfach spielte er vor und nach 1990 in Erfolgsserien wie „Polizeiruf 110“mit, 2003-2005 als Schweriner Kommissar Törner. Neben seiner Arbeit als Film-und Fernsehschauspieler betätigte sich Hübchen als Komponist für DDR-Bands wie „The Continentals“ und „City“. In den 90er-Jahren avancierte Henry Hübchen auch bei westdeutschen Produzenten und Regisseuren zu einem gefragten Charakterdarsteller sowohl in Dramen („Am Hang“, 2013), Komödien („Jesus liebt mich“, 2012), Thrillern („Liebestod“, 2000) wie auch zahlreichen Kinderfilmen („Huck Finn“, 2011, „Rico, Oscar und das Herzgebreche“, 2014,„Hanni & Nanni –Mehr als beste Freunde“, 2017). Für besondere Begeisterung sorgte er bei Filmkritikern und beim Kinopublikum mit seinen Rollen in Tragikomödien wie Alain Gsponers „Lila Lila“(2009) und Dani Levys „Alles auf Zucker!“, für den er 2004 als Bester Hauptdarsteller mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. „Henry Hübchen verbindet beruflich und privat viel mit Mecklenburg-Vorpommern”, sagt Festivalleiter Volker Kufahl. „Am Theater Anklam lernte er Anfang der 80er-Jahre Theaterregisseur Frank Castorf kennen. Er hat hier viele Filme gedreht, von „Camping, Camping“ über „Whisky mit Wodka“ unter der Regie Andreas Dresens bis „Spätwerk“ in 2017. Hübchen war Schweriner Polizeiruf-Kommissar. Und als Berliner zieht es ihn immer wieder hoch in den Norden.“ Das 28. Filmkunstfest MV zeigt vom 1.-6. Mai eine Auswahl aus über 120 Filmen, in denen Henry Hübchen mitgewirkt hat, darunter „Kundschafter des Friedens“(2017), „Alles auf Zucker!“(2004), „Whisky mit Wodka“(2009), „Jakob der Lügner“(1975) - und als Weltpremiere Andreas Kleinerts neuen Film „Spätwerk“(2017). Der Goldene Ochse wird Henry Hübchen im Rahmen einer Gala am 5. Mai verliehen.

Bisherige Preisträger

  • 2002: Frank Beyer
     
  • 2003: Mario Adorf
     
  • 2004: Götz George
     
  • 2005: Senta Berger und Michael Verhoeven
     
  • 2006: Bruno Ganz
     
  • 2007: Hannelore Elsner
     
  • 2008: Klaus Maria Brandauer
     
  • 2009: Michael Ballhaus
     
  • 2010: Manfred Krug
     
  • 2011: Katrin Sass
     
  • 2012: Otto Sander
     
  • 2013: Michael Gwisdek
     
  • 2014: Hanna Schygulla
     
  • 2015: Wolfgang Kohlhaase
     
  • 2016: Christine Schorn
     
  • 2017: Iris Berben