03.05.2023

Vier Jahre freier Eintritt ins Staatliche Museum

Ein leerer Raum mit hohen Fenstern. Im Raum stehen zwei Leinwände. Sie zeigen, wie das Café nach dem Umbau aussehen soll.
Das Café mit Buchladen wird aufwändig umgestaltet, die Verweilqualität steigt in hohem Maße.

Das Staatliche Museum Schwerin soll nach umfangreicher Sanierung im Sommer 2025 und damit zwei Jahre später als ursprünglich geplant wiedereröffnet werden. In den ersten vier Jahren wird der Eintritt frei sein.

Das kündigten Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Mäzen Alexander Otto aus Hamburg am Mittwoch bei einer Baustellenbegehung in Schwerin an. Otto erhöht demnach seine Spende für das Bauvorhaben von 5 auf 7,5 Millionen Euro. Damit sollen die wegen der rasanten Preisentwicklung stark gestiegenen Baukosten aufgefangen werden. Das Land Mecklenburg-Vorpommern trägt 1,8 Millionen Euro für die ergänzenden Maßnahmen im Inneren des Staatlichen Museums und investiert rund 10 Millionen Euro für die bereits laufende Sanierung aller Fassaden und die Neugestaltung des Innenhofs.

Die Dorit & Alexander Otto Stiftung finanziert zudem für zwei Jahre freien Eintritt nach der Wiedereröffnung. Die beiden weiteren Jahre das Land. Danach wird der Versuch ausgewertet. 

Bewerbung als Weltkulturerbe verzögert Fertigstellung

Die Bauverzögerung begründete Schwesig unter anderem mit nötigen Umplanungen infolge der Bewerbung Schwerins für das UNESCO-Welterbe. Das außen geplante neue Treppenhaus hätte den Welterbe-Status demnach in Gefahr gebracht, weshalb umgeplant werden musste. 

Schwerins Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier erklärte: „Ich freue mich, dass eines der wichtigsten Gebäude des Residenzensembles Schwerin jetzt behutsam modernisiert wird. Das ist ein echter Gewinn für die Kulturstadt Schwerin, die sich mit dem Residenzensemble um den Titel UNESCO-Weltkulturerbe bewirbt.“

Die Bauarbeiten hatten wegen des zusätzlichen Abstimmungsbedarfs aus dem UNESCO-Welterbe-Antrag der Stadt Schwerin Ende 2022 begonnen.

Restaurator bearbeitet eine Säule
Ein eigens für die Modernisierung eingestellter Restaurator begleitet die Arbeiten, die mit den verantwortlichen Denkmalschützern bei Stadt und Land sehr eng abgestimmt sind.
Blick in einen Ausstellungsraum mit Säulen
Der Abbruch der Fußbodenbeläge ist bereits abgeschlossen, aktuell finden die Rohbauarbeiten an Decken und Wänden statt. An Wänden und Säulen sind historische Farbschichten zum Teil freigelegt und werden untersucht.
Wanddurchbruch mit Gerüsten
Unter Einbeziehung des renommierten Berliner Ausstellungsgestalters Duncan McCauley erarbeitet das Museumsteam unter Leitung von Direktorin Dr. Pirko Zinnow das neue Ausstellungs- und Wegeleitkonzept. Der Rundgang durch die Ausstellung wird barrierearm.
Versperrter Treppenaufgang
Durch die Umnutzung und Erschließung ehemaliger Depot- und anderer Flächen gewinnt die Ausstellungsfläche insgesamt fast 400 qm hinzu.
Decke mit Stuck
Die ehemals hochwertigen historischen Böden, Decken und Wände der Räume im Erdgeschoss werden weitgehend wiederhergestellt.
Blick in einen Raum, der eine Baustelle ist
Der seeseitige Zugang im Erdgeschoss wird wieder geöffnet, wodurch das Museum zukünftig über einen weiteren barrierearmen Zugang erschlossen wird. Damit wird der Zugang insgesamt barriereärmer.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig

„Hier entsteht ein völlig neues Kulturerlebnis, das zum längeren Verweilen einlädt und ein beliebter Treffpunkt für die Schweriner und Schwerinerinnen und ihre Gäste wird. Ich finde es eine sehr schöne Idee, dass der Eintritt nach der Wiedereröffnung in den ersten zwei Jahren kostenfrei sein soll. Sie öffnet das Museum für alle Menschen. Deshalb wird das Land für zwei weitere Jahre den Eintritt übernehmen. Nach der Sanierung ist der Eintritt also für vier Jahre frei."

Kulturministerin Bettina Martin

Kulturministerin Bettina Martin

„Wir schaffen ein modernes und bürgernahes Staatliches Museum. Das Staatliche Museum wird kinder- und familienfreundlicher. Es wird digitaler und interaktiver. Und es wird der Barrierefreiheit noch besser gerecht werden. Die Besucherrundgänge werden dabei zu Entdeckungstouren. An Medienstationen können die Besucherinnen und Besucher tiefer einsteigen. Mit neuen Vermittlungsangeboten können Kinder und Erwachsene mit Hilfe einer Künstlichen Intelligenz Kunst schaffen. Wir wollen noch enger mit Forschenden, Vereinen und Museumshäusern kooperieren.“

Mäzen Alexander Otto

Mäzen Alexander Otto

„Kern der Modernisierung ist die weitgehende Wiederherstellung der ehemals hochwertigen historischen Böden, Decken und Wände der Räume im Erdgeschoss. Die höhere Aufenthaltsqualität, die gewachsene Ausstellungsfläche und eine bessere Orientierung beim Rundgang machen den Museumsbesuch zukünftig zum Erlebnis. Damit sich die Menschen nach der Wiedereröffnung selbst ein Bild machen können, ermöglicht meine Stiftung allen Besuchenden zwei Jahre freien Eintritt.“