Das Spielzeug Teterower Kinder der 1950er bis 1970er Jahre

Die Ausstellung zeigt Spielzeug der 1950er- bis 1970er Jahre und informiert dabei über die Spielzeugproduktion in der DDR.

Die Sonderausstellung zeigt, womit die Teterower Kinder früher spielten. Dabei geht es vor allem um die 1950er bis 1970er Jahre. Zugleich erfährt der Besucher auch einiges über die Spielwarenproduktion in der DDR. Einige Spielsachen machen deutlich, dass Kinderzimmer keine ideologiefreie Zone waren und grundsätzlich immer ein Spiegel ihrer Zeit sind. Bei so manchem älteren Besucher wird es Aha-Effekte geben und die jüngeren erfahren, woran sich ihre Großeltern als Kinder erfreuten. <...

Die Sonderausstellung zeigt, womit die Teterower Kinder früher spielten. Dabei geht es vor allem um die 1950er bis 1970er Jahre. Zugleich erfährt der Besucher auch einiges über die Spielwarenproduktion in der DDR. Einige Spielsachen machen deutlich, dass Kinderzimmer keine ideologiefreie Zone waren und grundsätzlich immer ein Spiegel ihrer Zeit sind. Bei so manchem älteren Besucher wird es Aha-Effekte geben und die jüngeren erfahren, woran sich ihre Großeltern als Kinder erfreuten.

Zu sehen sind neben eigenen Sammlungsbeständen Leihgaben von Bürgern aus Teterow und der Umgebung. Dazu gehören Puppenstuben, Puppen und Teddybär, Fußballspiel und Metallbaukasten, Spielzeug rund um die Sandmannfigur und dem Märchenland, DDR - Klassiker des Kinderbuchverlages, Autorennbahn und Angelspiel, Cowboy- und Indianerfiguren sowie anderes mehr.

Spielzeug ist immer Ausdruck des jeweiligen Zeitgeistes, wirtschaftlich, technisch und ideologisch.

In dieser Ausstellung wird ein kleiner Ausschnitt aus der ungeheuren Fülle an Spielwaren gezeigt, die in der DDR hergestellt wurden. Das ist kein Wunder, denn die großen Zentren der Spielzeugindustrie waren traditionell Sachsen und Thüringen sowie Brandenburg. Diese Länder gehörten bis 1990 zur DDR.

Vor dem Ersten Weltkrieg war Deutschland der Spielzeugexporteur Nummer 1 in der Welt: 80 Prozent des Weltbedarfs wurde mit deutschem Spielzeug abgedeckt, 40 Prozent davon kam aus dem Sonneberger Raum (Thüringen), darunter viele Puppen. Nach dem Niedergang durch den Krieg kam es in den 1920er Jahren zu einem gewissen Aufschwung, doch erneute Einbrüche während der Weltwirtschaftskrise ließen sich ab Mitte der 1930er Jahre nur bedingt ausgleichen. Ab 1944 durfte mit der totalen wirtschaftlichen Mobilmachung im Zweiten Weltkrieg so viel wie gar kein Spielzeug mehr hergestellt werden.

Für unsere Kinder soll auf dem Gebiet der Spielwaren wieder eine frohe, schöne Zeit anbrechen.“ (Messeamt Leipzig 1946)

Zur ersten Friedensmesse 1946 in Leipzig waren bereits wieder rund 230 Aussteller der Spielwarenbranche (Vorkriegsstand: 500 Aussteller) vertreten. Davon kamen ca. 130 Aussteller aus Sachsen, ca. 50 aus Thüringen, 25 aus dem Raum Brandenburg-Berlin, ca. 10 aus anderen ostdeutschen Ländern und 10 Aussteller aus den Westzonen.

Sonneberg bis 1913 Welthauptstadt des Spielzeugs

Die Stadt Sonneberg hatte sich über die Jahrhunderte neben Berchtesgaden und Oberammergau auf Grund ihrer Lage an den Handelsstraßen Nürnberg - Erfurt und Nürnberg - Leipzig eine dominierende Stellung erarbeitet. Dabei war für die südlichen Spielzeug-Regionen im ostdeutschen Gebiet ein hoher Anteil von Kleinstproduzenten typisch. Noch 1976 arbeiteten beim Puppenhersteller „sonni“ in Sonneberg 500 Heimarbeiter.

1972 wurden alle noch nicht volkseigenen Betriebe in der Spielzeugindustrie verstaatlicht.

Im Jahre 1960 wurde der weitere Ausbau des Spielwarenexports beschlossen. Im Verlauf des 7-Jahresplanes 1959 bis 1965 steigerte die DDR ihren Spielzeugexport auf 50%. Die Spielwaren gingen in 35 Länder, neben den sozialistischen auch in fast alle westeuropäischen Staaten, die USA, Japan und einige afrikanische Staaten. 

Innerhalb des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) wurde die DDR zum größten Spielzeugexporteur für die osteuropäischen sozialistischen Länder. 1972 wurden alle Betriebe in der Spielzeugindustrie verstaatlicht.

Bis zu Beginn des Jahres 1980 hatten sich weitere Umstrukturierungen vollzogen: Die 5 großen Kombinatsbetriebe PIKO, Sonni, VERO, ZEKIWA und Plasticart wurden aufgelöst und in ein einziges Riesenkombinat Spielwaren mit Stammsitz Sonneberg gebildet. Hier arbeiteten 27.000 Mitarbeiter in 31 Betrieben mit über 900 Betriebsteilen. In diesem Kombinat konzentrierte sich 90,6 % der Spielzeugproduktion der DDR. 

 

Quelle: Bernd Havenstein: DDR Spielzeug, Köln 2007.

 

 

 

 

 

 

  • Art der Ausstellung: Sonderausstellung
  • Südliche Ringstraße 1, 17166 Teterow
  • Sparte/n: Geschichte & Heimat, Sonstiges, Familie und Kultur, Museum

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