Kunstverein für Mecklenburg und Vorpommern in Schwerin
Der Kunstverein Schwerin bietet ein Forum für zeitgenössische bildende Kunst regional sowie international agierender Künstler/innen.
25.10.2025, 19:30 Uhr - 20:30 Uhr, Goldener Saal im Neustädtischen Palais Schwerin in Schwerin
Im Dialog mit Cora Pongracz's Ausstellung wird der Goldene Saal des Neustädtischen Palais von der Künstlerin Deva Schubert eingenommen
Mit 8 erweiterte portraits präsentiert der Kunstverein für Mecklenburg und Vorpommern in Schwerin eine Ausstellung, die das Werk der österreichischen Fotografin Cora Pongracz (1943–2003) in den Mittelpunkt stellt. Durch das Medium der Fotografie eröffnen Pongracz’ Arbeiten einen Dialog über Identität und diversitätssensible Repräsentation. Um die Bedeutung und das Potenzial von Pongracz’ künstlerischem Schaffen im Kontext heutiger gesellschaftlicher Diskurse zu reflektieren, ist eine Reihe von zeitgenössischen Künstler:innen eingeladen, im Verlauf der Ausstellung durch eigene fotografische...
Mit 8 erweiterte portraits präsentiert der Kunstverein für Mecklenburg und Vorpommern in Schwerin eine Ausstellung, die das Werk der österreichischen Fotografin Cora Pongracz (1943–2003) in den Mittelpunkt stellt. Durch das Medium der Fotografie eröffnen Pongracz’ Arbeiten einen Dialog über Identität und diversitätssensible Repräsentation. Um die Bedeutung und das Potenzial von Pongracz’ künstlerischem Schaffen im Kontext heutiger gesellschaftlicher Diskurse zu reflektieren, ist eine Reihe von zeitgenössischen Künstler:innen eingeladen, im Verlauf der Ausstellung durch eigene fotografische Arbeiten, Texte, Performances und andere Formen kritischer Intervention auf Pongracz’ Werk zu reagieren und dieses in Beziehung zu setzen.
Für die Kulturnacht 2025 erweitert sich die Ausstellung dialogisch in den Stadtraum Schwerins. Der Goldene Saal des Neustädtischen Palais, heute Sitz des Justizministeriums, wird von der Künstlerin Deva Schubert und ihrer Performance Glitch Choir eingenommen, die den Diskurs über Identität sowie über Bild- und Repräsentationspolitik in diesem historischen Gebäude weiterentwickelt und neu denkt. Glitch Choir überträgt das Phänomen des Glitch – einer Störung in der Übertragung digitaler Informationen, etwa eines verzerrten Bildes oder eines stockenden Videos – in den analogen Raum. Im Zentrum des Stücks steht die Neukomposition eines Klagelieds durch das „Glitchen“. Historisch wurde öffentliche Trauer vor allem von Frauen ausgeführt, die gegen Bezahlung dem Schmerz anderer über Verstorbene Ausdruck verliehen. Es sind zumeist Frauen, denen es erlaubt ist – oder die dazu verurteilt sind –, das Private ins Öffentliche „zu glitchen“. Die Performerinnen erschaffen einen kollektiven Körper der Trauer, indem sie einen Raum intimer Resonanz entstehen lassen. In der stimmlichen Verzerrung, die der Klage innewohnt, vollzieht sich eine Transformation der Trauer in einen kollektiven Glitch.
EN
With 8 erweiterte portraits the Kunstverein für Mecklenburg und Vorpommern in Schwerin presents an exhibition that places the work of Austrian photographer Cora Pongracz (1943-2003) in focus. Through the medium of photography Pongracz’s works open a dialogue about identity and a politics of representation that is sensitive towards diversity. In order to reflect both the significance and the potential of Pongracz’s artistic practice in the context of current social discourses, a number of contemporary artists have been invited to respond and relate to Pongracz’s work through their own photographs, texts, performances, and other forms of critical interventions, throughout the exhibition.
For Schwerin Cultural Night 2025, the exhibition expands dialogically into the urban space of the city. The Goldener Saal [Golden Hall] at Neustädtisches Palais, today the Ministry of Justice, is taken over by the artist Deva Schubert and her performance Glitch Choir, which further develops and rethinks the discourse on identity as well as image and representation politics within this historic building. Glitch Choir transfers the phenomenon of the glitch (a disruption in the transmission of digital information, such as a distorted image or stuttering video) into the analog realm. At the heart of the piece is the recomposition of a lament through glitching. Historically, public mourning was primarily performed by women, who, for payment, gave expression to the grief of others for the deceased. It is mostly women who are allowed—or condemned—to glitch the private into the public. The performers create a collective body of mourning by establishing a space of intimate resonance. In the vocal distortion inherent to the lament, a transformation of grief into a collective glitch takes place.
Deva Schubert
Glitch Choir
25.10.2025, 19:30
Goldener Saal (Neustädtisches Palais)
– Kulturnacht 2025 –
Direktorin
Frau Hendrike Nagel
Spieltordamm 5
19055 Schwerin
Der Kunstverein Schwerin bietet ein Forum für zeitgenössische bildende Kunst regional sowie international agierender Künstler/innen.