Der Rostocker Große Atlas ist einer von drei „Riesenatlanten“, die im 17. Jahr-hundert im Verlag des niederländischen Kartografen Joan Blaeu (1596–1673) entstanden. Mit einer Höhe von 1,67 m und einer Breite von 1,02 m gilt der Rostocker Große Atlas als das drittgrößte historische Buch der Welt. Er enthält 31 gedruckte großformatige Karten sowie eine handgezeichnete Karte Mecklenburgs. Den eindrucksvollen Einband für das etwa 100 kg schwere Buch schuf der Amsterdamer Buchbinder Kors Diercksen (1593-1669). Der Auftraggeber und erste Besitzer Herzog Christian I. Louis von Mecklenburg-Schwerin (1623-1692) erwarb das imposante Kartenwerk für die beachtliche Summe von 750 Gulden. Seit Ende des 18. Jahrhunderts wird der Atlas von der Universitätsbibliothek Rostock bewahrt. Das nicht nur wegen seiner Größe beeindruckende Buch ist eine bedeutende Quelle für die Geowissenschaften sowie die Geistes- und Kulturwissenschaften. Aus konservatorischen Gründen wird der Atlas nur sehr selten im Original gezeigt. Dank einer aufwändigen Digitalisierung kann er jedoch weltweit und jederzeit über das Internet angesehen werden.