12.04.2025

Twardoch erhält Usedomer Literaturpreis

Porträt eines Schriftstellers. Sein Schatten fällt auf eine Wand.
Szczepan Twardoch

Zum Abschluss der Literaturtage ist der Usedomer Literaturpreis 2025 an Szczepan Twardoch verliehen worden. Der polnische Schriftsteller las am Samstag aus seinem Roman „Demut“, für den er – stellvertretend für sein Gesamtwerk – den Preis erhielt.

In der Jurybegründung heißt es: „Wer Europa verstehen möchte, muss Szczepan Twardoch lesen. ... Als Oberschlesier vertritt er einen offenen Regionalismus, weshalb seine Protagonisten häufig im wahrsten Sinne Grenzgänger sind, deren Identitäten gebrochen, uneindeutig und hybrid bleiben. Twardoch gibt dem Uneindeutigen eine Stimme und damit den stillen Helden der Geschichte. Das könnte nicht aktueller sein. Szczepan Twardochs Werk ist deshalb zugleich ein leidenschaftliches literarisches Plädoyer gegen einfache Wahrheiten, gegen Nationalismus und Populismus.“

Szczepan Twardoch gilt als eine der herausragenden Stimmen der zeitgenössischen Literatur. Am 15. April erscheint sein neuer Roman „Nulllinie“, für den er selbst mehrere Male in den Krieg im Osten der Ukraine gereist ist. Der Usedomer Literaturpreis ist mit 5000 Euro dotiert und mit einem einmonatigen Arbeitsaufenthalt auf Usedom in Ahlbeck (Seetelhotel Ahlbecker Hof) verbunden.

Am Samstag sind die Usedomer Literaturtage zu Ende gegangen, das Motto an vier Tagen hieß: Erfahrung schätzen. Zu Gast waren die Schweizer Schriftstellerin Zora del Buono, Literaturnobelpreisträgerin Olga Torkasczuk und weitere Autorinnen und Autoren. Der Publizist Andreas Kossert moderierte die Preisverleihung zum Abschluss. Er gehört neben Olga Tokarczuk als Vorsitzende und Publizist Manfred Osten der Jury des Usedomer Literaturpreises an.

www.usedomerliteraturtage.de