Zwei Autoren lesen in Ueckermünde


Über den Tabakanbau in Pommern zur Zeit der Hugenotten geht es im Buch von Eva Martina Weyer. Wie ein schlitzohriger Held einen genialen Coup landen will, erzählt das Buch von Jakob Hein. Autorin und Autor lesen in Ueckermünde.
Zwei Abende, zwei Schreibende, zwei Perspektiven auf deutsche Geschichte: Die Friedrich-Wagner-Buchhandlung veranstaltet noch im August zu einem doppelten Literaturerlebnis unter freiem Himmel. Damit setzte die Buchhandlung ihre Reihe „Sommer im Hof“ fort.
Jeweils mittwochs, am 20. und 27. August, stehen zwei Lesungen auf dem Programm. Beide setzen sich auf unterschiedliche Weise mit deutsch-deutscher Geschichte auseinandersetzen.
Die Romane verknüpfen persönliche Lebensgeschichten mit politischen Entwicklungen. Sie zeigen, wie große Umbrüche in kleinen Biografien wirken. Eva Maria Weyer und Jakob Hein lesen aus ihren Romanen – im Innenhof einer der ältesten Buchhandlungen der Region.
Karten sind in der Buchhandlung und via Telefon 039771 – 54626 vorbestellbar. Restkarten an der Abendkasse.
Friedrich-Wagner-Buchhandlung
Ueckerstraße 79
17373 Ueckermünde
Email: buecher@ueckerstr79.de
www.friedrich-wagner-buchhandlung.de

Eva Martina Weyer liest aus „Tabakpech"
20. August, 19.30 Uhr
Wo sich heute der einzige deutsche Flussauen-Nationalpark erstreckt und man beim Radeln oder Wandern eine einzigartige Landschaft genießen kann, da war vor wenigen Jahrzehnten noch ein Zentrum des deutschen Tabakanbaus zu finden. Im Unteren Odertal, wo die Grenzen von Preußen und Pommern verwischen, liessen sich einst Hugenotten nieder und brachten die Kultur des Tabakanbaus mit.
Der Tabak brachte der Region Wohlstand, er wurde zum „Gold der Uckermark“.Doch nicht jedem brachte er auch Glück. „Tabakpech“, der Saft, der beim Ernten aus der Pflanze tritt, klebt schwarz an den Händen der Bauern. Auch an Elfie, der Hauptfigur dieses mitreißenden Romans, bleibt das „Tabakpech“ kleben: Ihr Traum, zur Sängerin in Berlin ausgebildet zu werden, bleibt ungelebt, sie entscheidet sich für die Pflicht und bleibt als Tabakbäuerin in ihrer Heimat.
Der Roman „Tabakpech“ erzählt von einem Frauenleben und einer Familiengeschichte in den Jahren von 1930 bis 1995: Mit der Hauptfigur Elfie erlebt man beim Lesen die Zeiten des Umbruchs durch den Zweiten Weltkrieg, liest von der LPG- Wirtschaft in der DDR, vom Mauerfall und bis hin zum Niedergang des Tabakanbaus in der Region.
Mit einer einfühlsamen und lebendigen Sprache begleitet Autorin Eva-Martina Weyer ihre Hauptfigur durch die Jahrzehnte – und zeichnet damit nicht nur das Portrait einer besonderen Frau, sondern auch einer einzigartigen Landschaft.

Jakob Hein liest aus seinem Roman
27. August, 19.30 Uhr
Der Autor Jakob Hein liest in Ueckermünde aus seinem neuen Roman „Wie Grischa mit einer verwegenen Idee beinahe den Weltfrieden auslöste".
Ein bisschen Gras, ein genialer Coup und das Wunder von Bayern – Jakob Heins absurd komischer Roman über eins der größten deutschen Geheimnisse: Wie nur brachten die Ostler einst den Bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß dazu, mit einem Milliardenkredit ihr bankrottes Land zu retten?
Eine herrlich abgedrehte Geschichte mit einem der entspanntesten Helden der Literatur.