21.03.2024

Gillhoff-Preis für Olaf Both

Olaf Both trägt eine historische Tracht und hält ein aufgeschlagenes historisches Buch in seinen Händen.
Olaf Both

Das Volkskundemuseum Schönberg, die Kindergruppe der Rehnaer Plattsnacker, plattdeutsche Kurzgeschichten und Gedichte – drei Beispiele, die seine Handschrift tragen. Dafür erhielt der 44-Jährige nun den Johannes-Gillhoff-Literaturpreis. 

Plattdeutsche Sprache, Theater und Volkskunde begleiten Olaf Both seit Kindheitstagen. Als Schüler machte er in der Jugendgruppe des Plattdeutschen Vereins Rehna mit. Diese wurde mehrfach Landessieger im Plattdeutsch-Wettbewerb, Olaf Both Sieger in Lesewettbewerben.

Nach der Schule entscheidet sich Olaf Both zunächst, Krankenpfleger zu werden. 2008 schlägt das Leben einen neuen Weg ein, führt ihn nach Berlin, um Museumskunde zu studieren. „Ende 2010 übernahm er die Leitung des Volkskundemuseums in Schönberg, eine der ältesten Sammlungen Mecklenburg-Vorpommerns“, so die Johannes Gillhoff Gesellschaft. 

Parallel dazu macht er den Master in Kulturwissenschaft an der Viadrina Frankfurt/Oder. Aus beiden Studien gehen Abschlussarbeiten hervor, die sich der Volkskunde des ehemaligen Fürstentums Ratzeburg widmen. Vor allem die Trachtensammlung am Museum Schönberg habe mit seiner Hilfe einen stärkeren öffentlichen Fokus erfahren. „Mit zahlreichen Vorträgen und Beiträgen zur mecklenburgischen Volkskunde ist Olaf Both über Schönberg hinaus tätig.“ Auch im Plattdütschen Verein Rehna ist er nach wie vor aktiv. Seit knapp zehn Jahren leitet der 44-Jährige nun selbst die Kindergruppe der Rehnaer Plattsnacker und greift hin und wieder zur Feder, um plattdeutsche Kurzgeschichten und Gedichte zu schreiben.

Finanzielle Einschränkungen beendeten laut Gillhoff Gesellschaft die qualifizierte Museumsarbeit in Schönberg. „Seit Oktober 2023 ist das Museum, das nach der Neugestaltung zu den besten und wichtigsten des Landes gehört, für den Besucherverkehr geschlossen.“ 

Seit Dezember 2023 arbeitet Olaf Both als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Mecklenburg in Schwerin.

Der Johannes-Gillhoff-Literaturpreis

Der Johannes-Gillhoff-Preis wird jedes Jahr an Menschen vergeben, die sich im Bereich Literatur, Literaturwissenschaft und Publizistik im Zusammenhang mit Mecklenburg und der Niederdeutschen Sprache verdient gemacht haben. Er ist nach dem Schriftsteller Johannes Gillhoff (1861-1930) benannt und wurde 1978 von seinem Neffen Gerhard Gillhoff gestiftet. 1980 beauftragte er den Kulturkreis Mecklenburg mit der Vergabe. Ab 1993 wurde er gemeinsam mit der Johannes Gillhoff Gesellschaft in Glaisin, dem Geburtsort von Johannes Gillhoff, vergeben. Seit 2007 übernimmt die Gillhoff Gesellschaft das in Eigenregie. Der Preis ist nicht dotiert und wird Olaf Both am 8. Juni in Ludwigslust übergeben.