27.02.2023

Happy Birthday, Friedrich Franz II.

Großherzog Friedrich Franz II. steht auf einem Gemälde. Hinter ihm steht ein Soldat mit einem Pferd. Am Horizont: die Silhouette des Schweriner Schlosses.
Er prägte Schwerin wie kaum ein anderer: Großherzog Friedrich Franz II. (1823-1883) ließ zahlreiche Residenzbauten errichten, die auch heute noch das Stadtbild bestimmen.

Er ist der Regent, dessen Popularität bis heute am stärksten ist: Friedrich Franz II. Großherzog und Bauherr des Schweriner Schlosses. Am 28. Februar 1823 wurde er geboren. Zu seinem 200. Geburtstag wird es in der Landeshauptstadt verschiedene Aktionen geben. 

Versprochen ist versprochen, und wird nicht gebrochen. Wer kennt diesen Spruch nicht aus Kindheitstagen? Hätte sich Friedrich Franz II. daran gehalten, würde das Schloss ganz woanders stehen. Nämlich da, wo sein Vater, Großherzog Paul Friedrich, bereits den Grundstein dafür gelegt hatte: schräg gegenüber, auf dem Alten Garten. An jener Stelle, an der heute das Staatliche Museum steht. 

Friedrich Franz II. – Enkel des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. und Sohn von Großherzog Paul Friedrich – ist 19 Jahre alt, als er Regent von Mecklenburg-Schwerin wird. Die Geschichte schreibt das Jahr 1842, eine Zeit, in der es in der Bevölkerung brodelt und die soziale Frage rasant Fahrt aufnimmt. „1848 erlebt er die Revolution und fürchtet, wie die anderen Fürsten, um seine Macht. Der Versuch, Mecklenburg-Schwerin mit einer modernen Verfassung zu regieren, scheitert am Druck des mecklenburgischen Adels und der Verwandtschaft im Hochadel. Das Ergebnis? Mecklenburg wird politisch noch lange als eine der rückständigsten Regionen in Deutschland gelten. Doch das hält den Monarchen nicht davon ab, die Ausbaupläne für Schwerin voranzutreiben, das alte Renaissanceschloss neu- und umzubauen und die Stadt zu einer angemessenen Residenzstadt zu entwickeln“, schreibt die Stadt über ihn. 

Zu seinem 200. Geburtstag haben Stadtverwaltung, Stadtmarketing-Gesellschaft, Schlossverein, Welterbeverein sowie die Stiftung Mecklenburg für den 28. Februar verschiedene Aktionen organisiert, die einen Blick auf das Leben und die Bedeutung des Großherzogs für Schwerin und Mecklenburg werfen. 

Das Programm im Überblick

Im Café Prag wird ab 14 Uhr eine „Friedrich Franz-Torte“ verkauft. Der Erlös kommt dem Projekt „Höflich“ zugute. Es wurde 2018 vom Schlossverein und Mitarbeitern der Museumspädagogik des Schlossmuseums ins Leben gerufen – und ermöglicht Schulklassen ein museumspädagogisches Programm im Schloss sowie ein gemeinsames gesundes Essen.

15 Uhr trifft sich der Verein der Freunde des Schweriner Schlosses im Dom, um den frisch restaurierten Schausarkophag an der großherzoglichen Grablege zu besichtigen. Wer sich dem Rundgang anschließt, erfährt spannende Details und Anekdoten aus dem Leben und Wirken des Großherzogs. 

Die Stiftung Mecklenburg lädt für 18 Uhr zu einem – allerdings bereits ausgebuchten – Vortrag über das Leben und die Tagebücher von Friedrich Franz II. 

Mit einem Augenzwinkern blickt die Stadt bei Instagram auf ihren einstigen Herrscher. Mit einem Geburtstagsvideo, das einen Zeitsprung von der Vergangenheit in die Gegenwart wagt und die Veränderungen in Schwerin seit der Fertigstellung des Schlosses durch Friedrich Franz II. humorvoll thematisiert. Das Video wird ab 28. Februar auf dem Instagram-Kanal der Landeshauptstadt (@landeshauptstadt_schwerin) und auf den Kanälen der Stadtmarketing-Gesellschaft (@visitschwerin) zu sehen sein. 

Und das Versprechen?

Dazu geht’s zurück ins Jahr 1842. Fünf Jahre ist es nun her, seit Großherzog Paul Friedrich die Residenz von Ludwigslust nach Schwerin zurückverlegt hat. Er plant etliche Bauvorhaben, auch ein neues Schloss. Als er im Januar 1842 schwer erkrankt, ringt er seinem Sohn das Versprechen ab, es zu Ende zu bauen. Der Grundstein nach Plänen von Hofbaumeister Georg Adolph Demmler liegt acht Tage, da stirbt Paul Friedrich. Und Friedrich Franz II., nun Großherzog, bricht sein Wort: Er beauftragt Demmler, kein neues Schloss zu bauen, sondern das in die Jahre gekommene Gebäude auf der Schlossinsel tiefgreifend umzugestalten.