02.05.2025

80 Jahre Kriegsende - Gedenken in MV

Wir die Lebenden. Das Oratorium am 8. Mai in Rostock.

80 Jahre Kriegsende. Im ganzen Land gibt es Gedenkveranstaltungen, Ausstellungen, Vorträge, Konzerte, Lesungen. Hier unser Überblick.


7. Mai

Gedenkstunde im Landtag

„80 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus und Ende des Zweiten Weltkrieges.“ Auf der Gedenkfeier des Landtages (17 Uhr im Plenarssal) sprechen Birgit Hesse, Präsidentin des Landtages MV, und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Dazu gibt es diesen Vortrag von Wilhelm Lange (Historiker und ehemaliger Leiter des Museums „Cap Arcona“ in Neustadt): „Cap Arcona – Autopsie eines Verbrechens.“ Die kulturelle Umrahmung gestalten Schülerinnen und Schüler der Regionalen Schule Klütz.


7. Mai

„Und dann fiel auf einmal der Himmel um“

Unter der Leitung von Hausregisseurin Alice Buddeberg lesen Jennifer Sabel und Rudi Klein aus dem Schauspielensemble des Mecklenburgischen Staatstheaters aus Anlass des 80. Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus am 7. Mai um 19.30 Uhr im Foyercafé u. a. aus den berühmten Radioansprachen von Thomas Mann, mit denen der Schriftsteller zwischen Oktober 1940 und Mai 1945 aus dem Exil über die britische BBC „Deutsche Hörer!“ adressierte.

8. Mai 1945. Der Krieg ist aus. Stunde Null. Ende und Anfang. „Wie bitter ist es, wenn der Jubel der Welt der Niederlage, der tiefsten Demütigung des eigenen Landes gilt. Wie zeigt sich darin noch einmal schrecklich der Abgrund, der sich zwischen Deutschland und der gesitteten Welt aufgetan hatte. Und dennoch: Ich sage, es ist trotz allem eine große Stunde: die Rückkehr Deutschlands zur Menschlichkeit“, wendet sich der Schriftsteller Thomas Mann am 10. Mai an die „Deutschen Hörer“.

In einer immer unsicherer werdenden Welt, in einer Zeit, in der alte Gewissheiten bedroht scheinen, befragt das Schauspielensemble Geschichte und Gegenwart. Wann ist der Krieg zu Ende? Wie hat er begonnen? Kommt er wieder? Ist Frieden möglich? Wie gelingt Demokratie? Wiederholt sich Geschichte? Wie können wir handeln? „Wir dürfen niemals vergessen“, so Margot Friedländer, „doch Erinnern allein reicht nicht.“

Der Eintritt zu der Lesung ist kostenlos.

www.mecklenburgisches-staatstheater.de


7. Mai

Retter eines Tiroler Dorfes

„Wie ein mecklenburgischer Wehrmachtsoffizier zum Retter eines Tiroler Dorfes wurde.“ Um diese Geschichte kurz vor Kriegsende geht es am 7. Mai im Zeughaus Wismar – inklusive Vortrag und Podiumsdiskussion.

In den letzten Kriegstagen traf der aus Wismar stammende Leutnant Hermann Mix eine mutige Entscheidung, die eine große Wirkung auf das Ende einer der größten Kommandoaktionen der US-Armee im Zweiten Weltkrieg hatte. Im Bergdorf Oberperfuss nahe Innsbruck kreuzten sich die Wege der Operation Greenup“ und einer versprengten Wehrmachtskompanie. Es ist die Geschichte zweier jüdischer Agenten und eines jungen Wehrmachtsoffiziers aus Mecklenburg.

Mittwoch, 7. Mai 2025

Zeughaus Wismar, Ulmenstr. 15

Einlass 16:30 Uhr

Beginn 17 Uhr

Um Anmeldung wird gebeten: anmeldung@wismar.de

Der Eintritt ist frei.


8. Mai

Wolgast 1945

„Wolgast 1945. Erinnerungen und Erfahrungen.“ Die Zeitzeugendiskussion im Stadtgeschichtlichen Museum (Rathausplatz 6, 17438 Wolgast) am 8. Mai um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Das Jahr 1945 markierte eine tiefgreifende Zäsur in der Geschichte Deutschlands – auch für Wolgast und seine Umgebung. Die letzten Kriegsmonate, die Ankunft der Roten Armee am 30. April sowie die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche prägten das Leben der Bevölkerung nachhaltig.

Der Historiker Christoph Wunnicke wird mit einer kurzen Einführung in die Ereignisse des Jahres 1945 den Rahmen für den Abend setzen. Anschließend berichten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen von ihren Erlebnissen und Erinnerungen, bevor sich eine offene Diskussion mit dem Publikum anschließt. Alle Interessierten sind eingeladen, eigene Erfahrungen oder überlieferte Familiengeschichten einzubringen.

Im Mittelpunkt des Gesprächs stehen die letzten Kriegsmonate und die unmittelbare Nachkriegszeit in Wolgast. Thematisiert werden unter anderem der Versuch einer friedlichen Übergabe der Stadt, die Sprengung der Peenebrücke durch die Wehrmacht und die Besetzung Wolgasts durch die Rote Armee am 30. April 1945.

Der schwierige Neuanfang und der Wiederaufbau der Zivilgesellschaft in den von Mangel geprägten ersten Nachkriegsjahren werden ebenso im Fokus des Abends stehen wie das Schicksal von Einzelpersonen, etwa dem 1945 eingesetzten stellvertretenden Wolgaster Bürgermeister Walter Kolberg, der 1954 im Arbeitslager Workuta ums Leben kam.

Maßnahmen der sowjetischen Verwaltung werden betrachtet, beispielsweise die schwierigen Bedingungen beim Wiederaufbau der Feuerwehr. Ebenso wird der politische Neuanfang mit der Neugründung von KPD- und SPD-Ortsgruppen sowie deren späterer Zwangsvereinigung zur SED thematisiert. Auch die Situation des Bildungswesens und die damit verbundenen Herausforderungen unter den neuen politischen Rahmenbedingungen sollen beleuchtet werden.

Anmeldungen Zeitzeugen & Informationen:

Stadtgeschichtliches Museum Wolgast: 03836 203041


8. Mai

Befreiung vor 80 Jahren

Die Befreiung des Konzentrationslagers und des Kriegsgefangenenlagers Stalag Luft I in Barth jährt sich zum 80. Mal. Vom 8. bis 10. Mai wird mit einer Gedenkveranstaltung daran erinnert.

Veranstalter sind die Stadt Barth und der Förderverein Dokumentations- und Begegnungsstätte Barth. „Wir möchten an diesen Tagen gemeinsam die Geschichte der Befreiung würdigen und die Erinnerung an diese historischen Ereignisse in Barth wachhalten”, heißt es in der Einladung. Stadt und Verein rechnen mit ca. 150 Teilnehmenden, viele davon aus dem europäischen Ausland und aus Übersee. Die meisten sind Nachfahren von ehemaligen Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen aus den Barther Lagern während des Zweiten Weltkrieges. Die Veranstaltung wird zweisprachig abgehalten, in Deutsch und Englisch, am Vortragstag mit Simultanübersetzung. Weiter


8. Mai

Gedenkfeier in Rostock

8. Mai, 16 Uhr Ort: Sowjetischer Ehrenfriedhof auf dem Puschkinplatz, 18055 Rostock. Das offizielle Gedenken der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Es sprechen Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger und Dr. Michael Buddrus. In einer szenischen Lesung werden Erinnerungsberichte aus den Tagen der Befreiung Rostocks vorgetragen und Musikerinnen und Musiker der Norddeutschen Philhamonie werden die Veranstaltung musikalisch rahmen. Im Anschluss können Blumen und Kränze am Denkmal niedergelegt werden.


8. Mai

Gedenken in Anklam

Anlässlich des 80. Jahrestags zum Kriegsende und der Befreiung vom Nationalsozialismus findet am 8. Mai um 16 Uhr im ehemaligen Wehrmachtgefängnis Anklam eine Gedenkveranstaltung statt.

Musikalisches Vorspiel

Begrüßung durch Bürgermeister Michael Galander und Pastorin Heide Steinwehr

Rede des Bürgermeisters Michael Galander – Historische Hinführung

Lieder und Geistliche Impulse

Musikalisches Nachspiel

Kranzniederlegung (Flurende, Todeszellentrakt)

„Vater unser“ und Segnung

Im Anschluss Kaffee & Kuchen (innen oder außen je nach Wetterlage)

Rückmeldung an:

buergermeister@anklam.de oder unter 03971 835 119 (Frau Bothmann)


8. Mai

Oratorium zum Gedenken ans Kriegsende

#80jahrekriegsendemv. Das Oratorium am 8. Mai in Rostock zum Gedenken an den 8. Mai 1945. Mit vier Sprechtexten und fünf Chorgesängen.

Der Termin

8. Mai 2025, 20 Uhr

St. Nikolai-Kirche Rostock

Das Oratorium

Wir die Lebenden

Text: Eckart Reinmuth

Musik: Karl Scharnweber

Mitwirkende:

Sandra-Uma Schmitz, Bernd Färber, Ulrich K. Müller

Der Rostocker Motettenchor unter der Leitung von KMD Prof. Dr. h.c. Markus Johannes Langer

Die Tickets

Karten zu 15,- (erm. 10,-) Euro gibt es im Vorverkauf (Printzentrum, mvticket) und an der Abendkasse.


9. Mai

1945 – Kriegsende in Wismar

Der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Mecklenburg lädt gemeinsam mit Kirchengemeinden zu einer Veranstaltungsreihe zwischen Wismar und Parchim ein. Thema: 80 Jahre Kriegsende.

„Gerade in unserer Region wischen Wismar und Parchim, wo im April und Mai 1945 militärische Verbände verschiedener Nationen, Heimatvertriebene, Zwangsarbeiter und Überlebende von Todesmärschen aufeinandertrafen, werden die kommenden Gedenkveranstaltungen erneut an die Schrecken dieses Krieges und an seine Opfer erinnern“, heißt es in der Ankündigung. „Der Leidensweg der verfolgten und ermordeten Menschen, sei es durch den Holocaust oder durch andere Verbrechen des NS-Regimes, wird dabei im Vordergrund stehen.“

Termin

  • Freitag, 9. Mai – Wismar, 19.30 Uhr, Turmkirche St. Nikolai Wismar: Kriegsende und Täterschaft in der Region Wismar. Jugendliche, Zeitzeugen und Historiker berichten.

Eintritt frei. Spenden helfen bei der Sanierung der jeweiligen Kirche. Infos unter: www.kirche-mv.de/80-jahre-kriegsende


21. Mai

Einweihung des neuen Gedenkortes in Rostock

21. Mai, 16 Uhr. Feld 23, Neuer Friedhof, Satower Straße, 18059 Rostock. Auf dem Neuen Friedhof wird der neue Gedenkort für die auf Rostocker Friedhöfen begrabenen Verfolgten des Nationalsozialismus eingeweiht. Am Gedenkort sollen in Zukunft alle Verfolgten des Nationalsozialismus mit Namen und Lebensdaten verewigt werden, die auf Rostocker Friedhöfen begraben liegen. Hierzu zählen Jüdinnen und Juden, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie politische und aus weiteren Gründen Verfolgte. In einem ersten Schritt werden über 700 Personen am Gedenkort  namentlich verewigt. Mit der Eröffnung des Gedenkortes wird auch das Kunstwerk „Zwei Stehende“ von Julia Hansen eingeweiht. Neben der Eröffnungsrede der Oberbürgermeisterin, Eva-Maria Kröger, wird es eine szenische Lesung der „Stimmen der Verfolgten“ geben, sowie Rundgänge zum Thema Verfolgung und Nationalsozialismus über den Neuen Friedhof.


Ausstellungen

Stillgeschwiegen!

„Stillgeschwiegen! Die Vertriebenen in der SBZ und DDR.“ Die Sonderausstellung im Ehemaligen Wehrmachtgefängnis Anklam ist bis 23. September zu sehen.

Die Ausstellung widmet sich dem Schicksal jener Deutschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Vertriebene in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) ankamen. Im Mittelpunkt stehen nicht Flucht und Vertreibung, sondern das Leben danach – unter der sowjetischen Militäradministration, beim Aufbau der DDR und während der folgenden 40 Jahre in einem sozialistischen Staat. In fünf Kapiteln eröffnet die Ausstellung einen differenzierten Blick auf die Lebenswirklichkeit dieser Menschen, ihre Herausforderungen und ihren Platz in der ostdeutschen Nachkriegsgesellschaft.

„Die Ausstellung gibt Gelegenheit, in diese bewegte Zeit einzutauchen, die Geschichte der Vertriebenen zu hören und die Herausforderungen, die sie bewältigen mussten, zu verstehen“, so Dr. Christean Wagner, Vorsitzender der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen.

Weitere Hintergründe zur Ausstellung gibt es auf: www.ausstellung-stillgeschwiegen.de

Ehemaliges Wehrmachtgefängnis

Stiftung Zentrum für Friedensarbeit – Otto Lilienthal – Hansestadt Anklam

Adolf-Damaschke-Straße

17389 Anklam

Die Ausstellung ist zu den regulären Öffnungszeiten des Gedenkorts zu besichtigen:

Donnerstags von 15 bis 19 Uhr

Jeden zweiten Samstag im Monat von 13 bis 17 Uhr

(Ausnahme: Samstagstermin im Juni verschiebt sich aufgrund von Pfingsten)

Für Fragen, Führungen und Workshops wenden Sie sich bitte an:

Museum im Steintor

03971 24 55 03

info@museum-im-steintor.de


Im Zeichen des Widerstands

Das Teehaus in Klein Trebbow öffnet seine Türen für eine neue Ausstellung. Im Mittelpunkt steht Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg, der erst überzeugter Nationalsozialist war, dann zum Gegner wurde und aktiv an der Vorbereitung des Hitler-Attentats vom 20. Juli 1944 beteiligt war. Eine Rolle dabei spielte auch das Teehaus in Klein Trebbow: Hier traf sich von der Schulenburg zu Ostern 1944 mit Claus Schenk Graf von Stauffenberg zu konspirativen Gesprächen. Nach dem gescheiterten Attentat begannen im August 1944 die Prozesse vor dem sogenannten Volksgerichtshof. Fritz-Dietlof von der Schulenburg wurde am 10. August 1944 zum Tode verurteilt und noch am selben Tag in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Weiter


80 Jahre Kriegsende in Neubrandenburg

Bis 11. Mai ist die Ausstellung „80 Jahre Kriegsende. Aus der Not geboren“ im Regionalmuseum Neubrandenburg zu sehen.

Diese Ausstellung widmet sich den Auswirkungen des Krieges vor 80 Jahren und stellt beeindruckende Zeugnisse und Geschichten vor, die „aus der Not geboren“ wurden. Sie beleuchtet das Schicksal der Menschen in dieser schwierigen Zeit und zeigt, wie sie mit Mut, Kreativität und Durchhaltevermögen das Ende des Krieges und den Neuanfang erlebten. Weiter


Gedenkwoche

In Malchow befand sich bis 1945 ein KZ-Außenlager von Ravensbrück. Hunger, Not, Krankheit und Tod waren tägliche Begleiter der inhaftierten Frauen. Aber auch die Zivilbevölkerung litt sehr unter dem Krieg und seinen Folgen. In Malchow wird daran erinnert – mit einer Gedenkwoche vom 3.-10. Mai.Weiter


Aufführungen

„Nach 1000 Jahren im Mai“

Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht bedingungslos. Damit endete der Zweite Weltkrieg in Europa und das nationalsozialistische Terrorregime in Deutschland. „Nach 1000 Jahren im Mai“ ist eine szenische Collage über die Stunde Null, als das Land in Trümmern lag. 80 Jahre später blicken drei Frauen zurück – mit Liedern und Texten von Heine bis Eisler, Briefen und Zeitzeugenberichten.

Die szenische Collage ist eine Erinnerung an das, was geschehen ist und an das, was keiner hören und sehen wollte, eine Erinnerung: was werden sollte und das, was daraus geworden ist. „Nach 1000 Jahren im Mai“ feiert am 8. Mai Premiere in den Räumen der historischen Nervenheilanstalt Domjüch in Neustrelitz.

Die erste Aufführung ist ausverkauft. Es gibt aber zahlreiche weitere Termine: 10./11./ 13./ 14./15./16./17./18. Mai 2025. Tickets sind erhältlich unter Telefon 03981/206400 und 0395/5699832 oder online unter tog.de.