14.02.2023

Goldener Ochse geht an Corinna Harfouch

Ein Porträt von Corinna Harfouch
Corinna Harfouch

Schauspielerin Corinna Harfouch wird beim 32. Filmkunstfest MV mit dem Goldenen Ochsen ausgezeichnet. Sie sei eine Charakterdarstellerin im besten Sinne, sagte der künstlerische Leiter des Festivals, Volker Kufahl.

„Corinna Harfouch ist eine Schauspielerin, die einen Film zum Ereignis macht, eine, für die wir ins Kino gehen”, so Kufahl. Die 1954 in Suhl geborene Harfouch studierte an der Berliner Hochschule für Schauspiel­kunst Ernst Busch und war danach u.a. an der Volksbühne, am Berliner Ensemble und am Deutschen Theater engagiert. Für ihre Theaterarbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, so kürte sie die Zeitschrift „Theater heute“ 1997 für ihre Rolle als General Harras in Frank Castorfs Inszenierung von „Des Teufels General“ zur Schauspielerin des Jahres.

Anfang der 80er-Jahre trat die Schauspielerin vor die Kamera und feierte in Filmen bedeutender DEFA-Regisseure wie Roland Gräf („Das Haus am Fluß“, 1986), Siegfried Kühn („Die Schauspielerin“, 1988, Auszeichnung als Beste Darstellerin beim Internationalen Filmfestival Karlovy Vary) und Michael Gwisdek („Treffen in Travers“,1988, Nominierung für den Europäischen Filmpreis) erste Erfolge.

Die über 100 Kino- und Fernsehfilme umfassende Filmografie der Schauspielerin, die sich nach eigenen Worten „nicht langweilen will“, zeichnet sich durch eine große Bandbreite und komplexe Charakterrollen aus. Sie spielt Magda Goebbels in Oliver Hirschbiegels „Der Untergang“ (2004, Nominierung für den Deutschen Filmpreis), eine depressive Mutter in Hans-Christian Schmids Familiendrama „Was bleibt“ (2012), eine alkoholkranke Kommissarin in „This is Love“ von Matthias Glasner (2009, Nominierung für den Deutschen Filmpreis), eine flüchtige DDR-Bürgerin in Margarethe von Trottas „Das Versprechen“ (1995), eine kämpferische Ostdeutsche in „Das Mädchen mit den goldenen Händen“ von Katharina Marie Schubert (2021), einen Filmstar in Andreas Dresens Komödie „Whisky mit Wodka“ (2009), aber auch die maliziöse Hexe im Kassenschlager „Bibi Blocksberg“ (2002, Deutscher Filmpreis für die beste Nebenrolle).

Die ihr gewidmete Hommage beim 32. Filmkunstfest MV präsentiert unter anderem die Filme „Die Schauspielerin“ von Siegfried Kühn (1988), „Treffen in Travers“ von Michael Gwisdek (1989), „This is Love“ von Matthias Glasner (2009), „Lara“ von Jan Ole Gerster (2017, Preis der deutschen Filmkritik und Darstellerpreis beim Internationalen Filmfestival von Karlovy Vary) und die Komödie „Alles in bester Ordnung“ von Nadja Brunckhorst (2021).

Corinna Harfouch erhält den Goldenen Ochsen am 6. Mai 2023 im Schweriner Staatstheater durch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Das Filmkunstfest findet vom 2. bis 7. Mai statt.

Zu den bisherigen Ehrenpreisträgern des Festivals gehören unter anderem Katharina Thalbach, Iris Berben, Hanna Schygulla, Götz George, Otto Sander, Michael Gwisdek, Henry Hübchen, Ulrich Tukur und zuletzt 2022 Matthias Habich.