Bund fördert Dokumentarfilm aus MV
„Dann gehste eben nach Parchim.“ So heißt die Dokumentation von Dieter Schumann, die als eine von elf Filmen und Vorhaben vom Bund gefördert wird.
Insgesamt sind 39 Anträge auf Dokumentarfilmförderung bei der Jury von Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, eingegangen. Unterstützt werden jetzt acht Filmvorhaben und drei Filmstoffe, heißt es in einer Mitteilung.
Die Förderungen im Einzelnen:
Produktion
„Dann gehste eben nach Parchim“, Produktionsfirma: Basthorster Filmmanufaktur, Crivitz
Autor und Regisseur: Dieter Schumann
Fördersumme: 142.500 Euro.
Inhalt: Drei Schauspiel-Absolventinnen und Absolventen kommen in die mecklenburgische Provinz an das Kinder- und Jugendtheater Parchim. In Zeiten von Fridays for Future und Corona-Krise will der Intendant mit Hilfe der hoch motivierten jungen Schauspieler sein Theater erneuern, um die Jugend und den Nerv der Zeit zu treffen.
„Plastic Fantastic“, Produktionsfirma: Trimafilm GmbH, München
Autorin und Regisseurin: Isa Willinger
Fördersumme: 165.000 Euro.
Inhalt: Ein wahnwitziger Wettlauf von verschiedenen Akteurinnen und Akteuren, die sich einerseits mit der Herstellung von Kunststoff und andererseits dessen Entsorgung beschäftigen. Dabei wird deutlich, dass wir alle in einem zusammenhängenden System leben, in dem unabdingbar eins zum anderen führt - und das ein ganzheitliches Umdenken erfordert.
„Bottled Songs - Afterlives“, Produktionsfirma: pong Film GmbH, Berlin
Autor/in und Regisseur/in: Chloé Galibert-Lainé und Kevin B. Lee
Fördersumme: 85.000 Euro.
Inhalt: In der Desktop-Documentary untersuchen die Medien-Forscher:innen Chloé und Kevin die audiovisuelle Produktion politischer Propaganda und reflektieren über ihre zukünftige Einschreibung in verschiedene, alternative Geschichten. Wo ist sie sichtbar? Wer schenkt ihr Aufmerksamkeit und warum? Und wie können wir uns mit solcher Propaganda auseinandersetzen
„Die Reise – Bärbel Bohley“, Produktionsfirma: Dubini Filmproduktion, Köln
Autor/in und Regisseur/in: Barbara Marx und Fosco Dubini
Fördersumme: 50.000 Euro.
Inhalt: Am 17. Januar 1988 wurde Bärbel Bohley in Ost-Berlin verhaftet und nach Westdeutschland abgeschoben. Sechs Monate lang notierte sie auf ihren Reisen in Europa mit dem Blick einer Frau ihre ganz persönlichen Eindrücke der westlichen Gesellschaft. Nach sechs Monaten erstreitet sie ihre Rückkehr und wird zu einer Ikone der friedlichen Revolution von 1989. Die Etappen des Tagebuchs werden konfrontiert mit den von der Staatssicherheit entwickelten ‚Strategien der Vernichtung‘ von Dissidenten.
„Erika und Ulrich Gregor – Ein Leben für die Filme“, Produktionsfirma: Ehlermann & Agneskirchner Filmproduktion GbR, Berlin
Autorin und Regisseurin: Alice Agneskirchner
Fördersumme: 130.000 Euro.
Inhalt: Erika und Ulrich Gregor sind in der Filmbranche legendär – seit über 60 Jahren spüren und führen sie unermüdlich Filme auf – Verfechter eines neuen Filmdiskurses, Gründer des Kino Arsenal und des Forums, Retter der Berlinale. Inspiration und Denkhilfe, als Paar, als Wegbereiter. Eine Auseinandersetzung mit ihnen und mit der Seele des Kinos.
„Transformation & Schönheit“, Produktionsfirma: Filmgalerie 451 GmbH&Co.KG, Berlin
Autorin und Regisseurin: Elfi Mikesch
Fördersumme: 135.000 Euro.
Inhalt: Der Film erzählt die Geschichte einer geplanten Transformation des ehemaligen Militärgeländes Wünsdorf in einen ökologischen Stadtorganismus.
„La Nación“, Produktionsfirma: Zentropa Berlin GmbH, Berlin
Autor und Regisseur: Lion Bischof
Fördersumme: 170.000 Euro.
Inhalt: Der Film begleitet die einzigartige Bildung einer autonomen, indigenen Regierung im peruanischen Amazonasgebiet. Der Konflikt zwischen Wirtschaftsinteressen und der Verwirklichung einer politischen Utopie wirft viele Fragen auf: Klimaschutz, Menschenrechte und das Schicksal ethnischer Minderheiten.
„DAS RADIKALE ICH“, Produktionsfirma: unafilm, Köln
Autor und Regisseur: Johann Feindt
Fördersumme: 150.000 Euro.
Inhalt: Seit es Menschen gibt, gibt es auch Messer. Doch erst im 20. Jahrhundert taucht das Messer als politische Waffe von Einzelkämpfern auf.
Stoffentwicklung
„Was Kunst werden soll muss brennen. Einar Schleef“, Autorin: Sandra Prechtel, Berlin.
Fördersumme: 20.000 Euro.
Inhalt: Wer war Einar Schleef? Dieser Film erzählt es mit Schleefs Texten, Fotos, Filmen, Bildern. Und mit Schleef selbst, der schieren Wucht seiner Präsenz. Schleef: Universal-Künstler, bis zur Selbstzerstörung begabter Einzelgänger aus der Mitte Deutschlands. Der aus dem Osten floh und im Westen nie ankam. Immer Fremder und Flüchtling blieb. Und gerade deshalb zum genauesten Chronist beider Welten wurde. Schleef und seine Kunst: Ein Spiegel, in den wir blicken müssen. Um uns und dieses Land zu begreifen.
„White Night“, Autorin und Autor: Merle Kröger und Philip Scheffner, Berlin.
Fördersumme: 20.000 Euro.
Inhalt: White Night ist ein essayistischer Geisterfilm, der nicht zur Ruhe kommt: Die Geschichte eines Bootes voll unbequemer Toter, die im Zwielicht einer ewigen Mittsommernacht flussaufwärts driften und diejenigen zur Verantwortung ziehen, die sich in der Mehrheit glauben. Good Night, White Pride!
„Plötzlich hat die Revolution ein weibliches Gesicht“, Autorin: Cordelia Dvorák, Berlin.
Fördersumme: 20.000 Euro.
Inhalt: Und plötzlich hat die Revolution ein weibliches Gesicht: Chronik eines nicht angekündigten Aufstandes folgt den weiblichen Stimmen in Belarus nach den Wahlen 2020. Der Genese ihres Widerstands, ihren subversiven Strategien, ihren Ritualen der Solidarität und Selbstorganisation, ihren Träumen, Ängsten und Hoffnungen in einem Land, in dem die Frauen bis vor kurzem noch kein politisches Gesicht hatten.
Der Jury Dokumentarfilm gehörten in der Sitzung am 24. März 2021 an: Kathrin Lemme (Produzentin / Hamburg), Ralf Schenk (Filmjournalist / Berlin), Thomas Kufus (Produzent / Berlin) und Monika Treut (Produzentin, Regisseurin / Hamburg).
Den Empfehlungen der unabhängigen Jury folgend, werden die Dokumentarfilme mit insgesamt 1.087.500 Euro gefördert.
Die Förderung der MV Filmförderung GmbH für neue Film- und Serienprojekte - hier