Der Mythos um Drachentöter Siegfried hatte am Freitag in Schwerin Premiere.
Burgunderkönig Gunther begehrt die unbesiegbare Brunhild (Antje Trautmann), Königin von Isenland. Die nimmt aber nur den zum Mann, der sie in drei Wettkämpfen besiegt. Da kommt ihm Drachentöter Siegfried gerade recht: Er prahlt mit seinen Heldentaten und verliebt sich in Gunthers Schwester Kriemhild. Gunther schlägt Siegfried einen Pakt vor: Wenn er ihm hilft, Brunhild zur Frau zu gewinnen, kann er Kriemhild heiraten. Siegfried ist bereit, durch eine Tarnkappe unsichtbar, Gunther zu helfen und besiegt Brunhild. Nun muss sie dem König als Braut an den Hof folgen.
Friedrich Hebbel verfasste „Die Nibelungen“ in den Jahren von 1850 bis 1860. Uraufgeführt wurde es 1861. „Der Zweck des Trauerspiels war, den dramatischen Schatz des Nibelungen-Liedes für die reale Bühne flüssig zu machen“, schrieb er einmal über seine Bearbeitungen des Nibelungen-Stoffes.
In Schwerin wird das Stück von Jan Gehlers inszeniert.
Die Kulisse in Gehlers Inszenierung: ein Meer aus Knochen und Schädeln.
Im Streit erfährt Brunhild (Antje Trautmann, l.) von Kriemhild (Julia Keiling), dass nicht Gunther, sondern Siegfried ihren Widerstand im Ehebett gebrochen und sie damit ihrer magischen Stärke beraubt hat. Derart gedemütigt fordert Brunhild Siegfrieds Tod.
Mit einer List entlockt Hagen (Andreas Anke, l.) Kriemhild die Körperstelle, an der Siegfried (Flavius Hölzemann) verwundbar ist. Dann lädt er Siegfried scheinheilig zur Jagd. Der schlägt alle Warnungen Kriemhilds in den Wind.
Eifersucht, Lüge, Verrat und Tod: Was mit dem Handel um zwei Frauen beginnt, führt in die Katastrophe.
Kriemhild trauert um Siegfried und fordert, Hagen für den Tod zur Rechenschaft zu ziehen. König Gunther lehnt ab.