21.01.2020

Großspende für Staatliches Museum Schwerin

Alexander Otto steht im Museum. Hinter ihm hängen Gemälde an der Wand.
Alexander Otto
Außenansicht des Staatlichen Museums Schwerin
Das Staatliche Museum Schwerin
Manuela Schwesig und Alexander Otto sitzen an einem Tisch. Vor ihnen liegen Dokumente. Beide haben einen Stift in der Hand. Neben Manuela Schwesig steht Reinhard Meyer. Neben Alexander Otto steht Rico Badenschier. Im Hintergrund hängt eine großes Gemälde von Nashorn Clara an der Wand.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Alexander Otto bei der Vertragsunterzeichnung. Links Finanzminister Reinhard Meyer. Rechts Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier.
Manuela Schwesig und Alexander Otto stehen einander gegenüber und reichen sich die Hand. Im Hintergrund steht ein Fotograf und fotografiert. An der Wand hängt ein großes Gemälde von Nashorn Clara.
Manuela Schwesig und Alexander Otto. Mit der Spende sollen u.a. Depots in Ausstellungsräume umgewandelt und der Eingangsbereich neu gestaltet werden.

Fünf Millionen Euro. Mithilfe dieser Spende möchte das Staatliche Museum Schwerin das Galeriegebäude aus dem 19. Jahrhundert modernisieren und seine Ausstellungsfläche vergrößern. Spender ist die Dorit & Alexander Otto Stiftung aus Hamburg. Auch das Land beteiligt sich.

Das Land gibt 1,25 Millionen Euro dazu, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag bei der Vertragsunterzeichnung mit Alexander Otto in Schwerin sagte. Von 2021 bis 2023 sollen ein Treppenhaus gebaut, Depots in Ausstellungsräume umgewandelt, der Eingangsbereich neu gestaltet und das gastronomische Angebot verbessert werden. Während der Bauarbeiten werde das Museum von Mai 2021 bis August 2023 geschlossen.  „Das Staatliche Museum zählt sicher zu den größten Attraktionen unserer Landeshauptstadt Schwerin. Unser gemeinsames Ziel ist, dass dieses Museum in den nächsten Jahren noch attraktiver wird und noch mehr Besucherinnen und Besucher anzieht”, sagte Schwesig. „Wir freuen uns sehr, dass uns die Dorit & Alexander Otto Stiftung mit einer großzügigen Spende auf diesem Weg unterstützt.“ „Ich habe das Museum häufig besucht“, so Alexander Otto, „weil ich ein großer Verehrer der Holländischen Meister bin und ihnen hier sehr viel Raum gewidmet wird. Dabei ist mir aufgefallen, dass verschiedene Ausstellungsbereiche nicht mehr der Bedeutung des Museums gerecht werden. Deshalb freue ich mich, gemeinsam mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern das Museum aufzuwerten, um damit das Kunsterlebnis zu verbessern und die Besucherzahlen zu steigern.“ Alexander Otto gehört zur Versandhaus-Familie Otto und führt die ebenfalls im Familienbesitz befindliche Firma ECE. Diese betreibt unter anderem Shoppingcenter - zum Beispiel das Schlosspark-Center in Schwerin, eines der größten seiner Art in Mecklenburg-Vorpommern. ECE soll auch die Projektsteuerung für die Modernisierung des Staatlichen Museums übernehmen. „Nach Museumsanbau und Außensanierung können wir dank Unterstützung der Dorit & Alexander Otto Stiftung nun auch die Modernisierung des Galeriegebäudes angehen“, freute sich Finanzminister Reinhard Meyer. „Das Museum wird moderner, größer und attraktiver. Einziger Wermutstropfen: Wir werden das Haus für etwas mehr als zwei Jahre schließen müssen.“ Um die baulichen Arbeiten zügig und reibungslos durchzuführen, ist es schon jetzt erforderlich, den Museumsanbau als Depotfläche zu nutzen, während der Bauarbeiten wird dann das gesamte Museum für den öffentlichen Besucherverkehr geschlossen sein.  „Das Galeriegebäude zwischen Staatstheater und Schloss zieht mit seinen erstklassigen Sammlungen und ambitionierten Ausstellungen Kunstbegeisterte aus Nah und Fern in die Landeshauptstadt. Ich freue mich, dass durch die Modernisierung künftig noch mehr Kunstschätze gezeigt und besser präsentiert werden können. Ein echter Gewinn für die Kulturstadt Schwerin“, erklärte der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Schwerin, Rico Badenschier. Das Staatliche Museum Schwerin hatte 2019 nach eigenen Angaben gut 40 000 Besucher. 

Hintergrund

Christian Ludwig II., Herzog zu Mecklenburg-Schwerin (1728–1756), liebte die Kunst und sammelte und kaufte sie dort, wo sie zu seinen Lebzeiten boomte: in Holland und Flandern. Kernstück des Staatlichen Museums ist daher eine kostbare Sammlung holländischer und flämischer Werke aus dem sogenannten Goldenen Zeitalter. Werke berühmter Meister wie Jan Brueghel d. Ä., Ludolf Backhuysen, Frans van Mieris d. Ä., Frans Hals, Peter Paul Rubens und Carel Fabritius gestatten vielfältige Einblicke in das Leben im 17. Jahrhundert und zeugen von der hohen Malkultur dieser Zeit. Schwergewichte in den Sammlungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind Werke des französischen Tiermalers Jean-Baptiste Oudry, der vor allem für die Schlösser Versailles und Marly malte, sowie Arbeiten aus künstlerischen Zentren wie Berlin oder Dresden, unter anderem von Antoine Pesne und Christian Wilhelm Ernst Dietrich. Große grafische und kunsthandwerkliche Sammlungen und die Ernst Barlach Stiftung Bölkow ergänzen die Dauerausstellung der Alten Meister.