16.01.2023

MV ehrt seinen Uecker

Günther Uecker steht auf einem Baugerüst vor einem blauen Kirchenfenster, das er gestaltet hat.
Als die Musterscheiben am Schweriner Dom angebracht wurden, ließ Günther Uecker es sich auch mit 92 Jahren nicht nehmen, selbst aufs Baugerüst zu steigen.

Das Staatliche Museum Schwerin. Die Kirche in Rerik. Der Dom der Landeshauptstadt. Drei Orte, ein verbindendes Element: Günther Uecker. Der Künstler engagiert sich seit vielen Jahren für Kunst und Kultur in MV. Heute erhielt er den Verdienstorden des Landes Mecklenburg-Vorpommern. 

„Günther Uecker ist derzeit der bedeutendste lebende Künstler aus Mecklenburg-Vorpommern. Einer der wichtigsten deutschen Künstler der Gegenwart mit weltweiter Reputation“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig beim Neujahrsempfang in Greifswald. 

Der Künstler wurde 1930 in Wendorf bei Crivitz geboren. Anfang der 1950er-Jahre zog die Kunst ihn nach Berlin, später nach Düsseldorf, wo er noch heute lebt. „Aber zum Glück hat er das Land, in dem er aufgewachsen ist, nie vergessen.“ Seit vielen Jahrzehnten setze er sich für das Kulturerbe, die Museen, die Forschung und die Künstlerförderung in MV ein. Die Regierungschefin verwies auf Ausstellungen in Schwerin, Rostock und Neubrandenburg. Auf die Kirche in Rerik, die dem Künstler ein neues Kirchendach und zwei Kirchenglocken verdankt. Und das Günther-Uecker-Institut in Schwerin, das seinerzeit den Anbau des Staatlichen Museums unterstützt hat und heute internationale Forschung zur zeitgenössischen Kunst fördere. Ueckers aktuellstes Projekt in MV: vier kunstvolle Kirchenfenster für den Schweriner Dom. „Günther Uecker hat unserem Land und unserer Gesellschaft viel gegeben.“ 

Der Verdienstorden ist die höchste Auszeichnung, die Mecklenburg-Vorpommern zu vergeben hat und wurde 2002 zum ersten Mal verliehen. Günther Uecker konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst zur Preisverleihung kommen. Deshalb nahm sein Sohn den Orden stellvertretend entgegen. Neben Günther Uecker erhielten auch Sabine Kirton (ehrenamtliche Landesvorsitzende der Frauenselbsthilfegruppe „Krebs“) sowie Dr. Heike Müller (Vorsitzende des Landfrauenverbandes) die Auszeichnung.