07.10.2020

Schau der Kunsthalle Rostock ausgezeichnet

Ein Exponat der Ausstellung.

Sie ist die „Ausstellung des Jahres 2019". Sie hat internationale Aufmerksamkeit bekommen und mehr als 20.000 Besucher angezogen: Die Ausstellung „Palast der Republik", die von Juni bis Oktober 2019 in der Kunsthalle Rostock gezeigt wurde.

Die deutsche Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbandes AICA vergibt die Auszeichnung. In der Begründung heißt es: Die Schau habe leicht verständlich und wissenschaftlich sachlich über die Geschichte und künstlerische Rezeption des Gebäudes berichtet. Sie habe Maßstäbe über das mit Kunsthäusern spärlich bedachte Mecklenburg-Vorpommern hinaus gesetzt. Die Berliner Kunsthistorikerin Elke Neumann habe die Schau verantwortet und damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Auseinandersetzungen um das kulturelle Erbe der DDR geleistet. Die Ausstellung ließ politische und ideengeschichtliche Strömungen des Streits um das Haus erkennen.

Errichtet zwischen 1973 und 1976 auf dem Gelände des ehemaligen Berliner Stadtschlosses, war der Palast der Republik das Regierungsgebäude der DDR mit dem Sitz der Volkskammer und zugleich öffentliches Kulturhaus mit einer Vielzahl von Veranstaltungsräumen und gastronomischen Angeboten. Täglich fanden hier Veranstaltungen im Großen Saal, den Restaurants, der Disko im Jugendtreff, dem Theater und dem Spreebowling statt. 1990 wurde der Palast der Republik wegen Emission krebserregender Asbestfasern geschlossen, von 2006 bis 2008 wurde das Bauwerk abgerissen. 2019 soll auf dem Schlossplatz das Humboldt Forum im neu errichteten Berliner Schloss eröffnen.

Die heute denkmalgeschützte Kunsthalle Rostock ist der einzige Neubau eines Kunstmuseums in der DDR. Derzeit wird das Ausstellungshaus grundsaniert.