Holm Heinkes Bilderwelten und Farborgien
Zuerst entstehen abstrakte Formen, eventuell so etwas wie ein Raum. Dann malt Holm Heinke zwei Figuren dazu. Es ist zu dunkel. Beide benötigen etwas mehr Licht. Also malt er ein geöffnetes Fenster.
„So entwickle ich meine Malerei – manchmal etwas abstrakter und manchmal etwas figürlicher. Und am Ende bin ich genauso überrascht wie die Betrachtenden: Da entstehen Geschichten, die sind immer wieder neu und jeden Tag anders", sagt Holm Heinke in seinem Atelier in Goldenbaum.
Der volle Griff in die Farben
Oft in gigantischen Formaten kreiert der 81-Jährige inhaltsträchtige Welten auf Karton, Leinwand oder Packpapier. Dabei arbeitet er mit Tempera-, Öl- und Acrylfarben, Aquarell- und Wachskreide. Die Farben scheinen regelrecht aufzublühen. Ihre unterschiedlichen Charakteristika geben den Werken eine eigene Räumlichkeit.
Mit den Seemannsdrucken an der Wand seiner Eltern ist Holm Heinke aufgewachsen. Mit der DDR-Kunst tat er sich schwer. Erst nach der Wende fing er an, sich als freiberuflicher Künstler zu verwirklichen.
„Die Malerei verhält sich wie die Musik. Sobald ich im falschen Klangraum bin, harmoniert es nicht mehr. So muss ich die Abstraktionen in Balance halten und etwas Gegenständliches erhalten. Oft brauche ich mehr Zeit zum Überlegen als zum Malen“, erzählt Holm Heinke.
Mehrbeinige Figuren oder Elefanten
In seinen Bilderwelten gibt es immer wieder ländliche Motive wie Mühlen, Karren und Vieh. Er verwendet die akademische Maltechnik von Vorder-, Mittel- und Hintergrund. Er kombiniert die Farbpalette der alten Italiener mit Einflüssen der deutschen Renaissance und mischt verschiedene Stilrichtungen miteinander. In vielen Werken stoßen Betrachtende immer wieder auf surreal wirkende Elemente wie mehrbeinige Figuren oder Elefanten.
Das ist Holm Heinke
Im Jahr 1944 in Chemnitz geboren, führte ihn sein Studium nach Berlin – an die Fachhochschule für Werbung und Gestaltung, an der er später einen Lehrauftrag übernahm, sowie an die Kunsthochschule, Fachrichtung Malerei. 1973 arbeitete Holm Heinke als freiberuflicher Illustrator und Grafik-Designer. Seit 1990 verwirklicht sich der Künstler unter anderem mit Ölbildern, Guachen, Aquarellen und Zeichnungen. Holm Heinke lebt in Goldenbaum und gilt heute als einer der bedeutendsten Künstler der Mecklenburgischen Seenplatte. Er ist bekannt für seine spontane Arbeitsweise: Er trägt stets Ölkreiden, Aquarellfarben und Bleistift bei sich, um Naturmomente direkt in beeindruckende Bilder zu übersetzen.
Ausstellungen
Der Maler Holm Heinke stellt kontinuierlich in verschiedenen Ausstellungsräumen in Mecklenburg-Vorpommern aus. Seine wichtigsten aktuellen Ausstellungen sind:
Juni 2025: Jahn-Kapelle Klein Vielen - Die aktuellste Ausstellung des Künstlers fand zu Pfingsten in der restaurierten Jahn-Kapelle statt. Die Vernissage mit musikalischer Begleitung durch Heinke selbst am Saxophon.
Juni-Juli 2024: Fabrik.Galerie Neustrelitz - Unter dem Titel „BildEndeKunst” zeigte Heinke eine umfassende Werkschau in der Alten Kachelofenfabrik. Diese Ausstellung wurde als besonders bedeutsam gewürdigt, da sie das „bildgewaltige Oeuvre” des Künstlers präsentierte und von einem eigens erstellten Katalog begleitet wurde.
Mai-Juni 2023: Galerie im Loro, Templin - Die Ausstellung „Landschaften und Figuren” zeigte Heinkes charakteristische abstrakte Landschaftsmalerei und figürliche Werke. Auch hier begleitete der Künstler die Vernissage musikalisch am Saxophon.
April-Juli 2022: Sparkasse Mecklenburg-Strelitz - Eine Einzelausstellung mit anschließender Werkschau in der Kirche Zachow im August desselben Jahres.
Holm Heinke beteiligt sich kontinuierlich an der Veranstaltung „KunstOffen” in seinem Gemeinschaftsatelier mit Gerlinde Spotka in Klein Vielen, wo auch Gastausstellungen stattfinden.
Atelierbesuche von 2017 bis heute
Die Kunstsammlung des Landes wächst stetig. Seit 1994 kauft MV Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern des Landes für die Nachwelt auf. Eine Kommission aus Experten aller Genres wählt Kunstschaffende aus und besucht sie in ihren Ateliers. Überblick über die Kunstschaffenden...