Wasser trifft Werk



Am letzten Wochenende im September sind die „Tage der Industriekultur am Wasser“. Auch in Schwerin und im Kreis Ludwigslust-Parchim erzählen Maschinen und Menschen am 27. und 28. September Geschichten aus einer Zeit, in der Wasser der Motor des Fortschritts war.
Die „Tage der Industriekultur am Wasser“ sind eine Veranstaltung der Metropolregion Hamburg. An diesen Tagen öffnen technische Denkmale und historische Anlagen, die sonst in der Regel verschlossen sind, ihre Türen. Die Veranstaltung findet alle zwei Jahre in der Metropolregion Hamburg statt. In diesem Jahr machen 50 Orte und 100 Denkmäler mit. In Mecklenburg-Vorpommern sind 19 Angebote dabei:
Boizenburg
Der Frachter „Minna“ gibt bereits am Freitag, 26. September, sein Saisonfinale. Das traditionsreiche Binnenfrachtschiff wird zur Bühne. Drei lokale Bands lassen ab 20 Uhr die Saison auf dem Kulturschiff mit Musik ausklingen. Eintritt zum Konzert gegen Spende. Ort: Hafenplatz Boizenburg.
Brömsenberg
In Brömsenberg bei Lübtheen rauscht das Wasser seit Jahrhunderten durch die Mühlräder. Das Mühlengebäude aus dem Jahr 1875 ist bis heute Zeuge ländlicher Technikgeschichte. Führungen durch Gebäude und Gelände geben am Samstag 12 und 14 Uhr sowie am Sonntag 10 und 14 Uhr Einblick in frühere Mühlenprozesse. Ein Vortrag zur Mühlenforschung vertieft das Wissen: Am Samstag beginnt er 16 Uhr, am Sonntag 11.30 und 15 Uhr. Am Samstag lädt außerdem ein Jazzkonzert mit dem „Trio Plus“ auf der Terrasse lädt zum Verweilen ein. Die Zeiten sind: 13 und 15 Uhr.
Grabow
Die alte Lederfabrik, einst bekannt für die Herstellung von Militärleder, wurde 1877 am Hafen der Stadt gegründet. Heute ist das denkmalgeschützte Backsteingebäude ein Ort für Kunst, Handwerk und Veranstaltungen. Die Ausstellung „Verwoben – Malerei und Geflecht“ verbindet an diesem Wochenende kreative Ausdrucksformen mit industriellem Erbe. Sie öffnet am Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Am Sonntag bringt ein Live-Konzert mit Gesang und Gitarre ab 15 Uhr musikalisches Flair in die alten Mauern.
Nur wenige Schritte entfernt öffnet das Museum Grabow am Samstag von 13 bis 16 Uhr seine Türen. In einem Vortrag erzählt der Nachfahre des Gründers der einstigen Goldleistenfabrik von der bewegten Geschichte des Familienunternehmens. Beginn: 15 Uhr. Bei einem Stadtrundgang können Gäste den Spuren des Grabower Kunsthandwerks folgen. Er beginnt 16.30 Uhr. Anmeldungen unter museum@grabow.de oder 0151/26729942.
Lübz
Seit mehr als einem Jahrhundert wacht der Wasserturm über Lübz. Bei Führungen durch das Turminnere und das Pumpenhaus wird deutlich, wie Wasser einst durch Technik seinen Weg in die Stadt fand und die Versorgung heute funktioniert. Die Führungen beginnen am Samstag und Sonntag 10 Uhr und dauern ca. 1,5 Stunden.
Malliß
In Malliß wird die Vergangenheit unter Tage sichtbar. Bei Wanderungen entlang des Braunkohlebergbaus erfahren Gäste mehr über die Salzquelle, das rekonstruierte Mundloch des Marien-Stollens und das harte Leben der Bergleute. Eine Ausstellung erzählt vom Alltag im Revier. Für alle, die selbst auf Entdeckungstour gehen möchten, führt eine App durch die Geschichte der „Mallißer Industriekultur“. Die Aktionen finden am Samstag von 10 bis 17 Uhr, am Sonntag von 10 bis 16 Uhr statt.
Neu Kaliß
Hier öffnet die ehemalige Papierfabrik ihre Tore. Am Samstag von 14 bis 19 Uhr, am Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Die 1873 gegründete Fabrik entwickelte sich rasch zu einem bedeutenden Unternehmen. Das Qualitätspapier aus Kaliß war so geschätzt, dass es bis nach Dänemark, Schweden, Großbritannien und in die USA exportiert wurde. Bei geführten Rundgängen über das historische Gelände hören Besucher an beiden Tagen ab 15 Uhr Geschichten rund um die Papierproduktion. Für Kinder gibt es ab 15 Uhr ein kreatives Mitmachprogramm. Das Zeitzeugenkino „Die alte Papierfabrik“ läuft und mehrere Ausstellungen sind zu sehen. Am Samstag, 19 Uhr, stellen sich in der Kistenmacherei der Verein „Freunde der alten Papierfabrik“ und die „Inselfabrik“ vor.
Parchim
Die Eldemühle in Parchim, letzte Großmühle Mecklenburgs, ist heute als Kulturmühle ein Ort voller Kultur und Lebendigkeit. Inmitten der historischen Mühlentechnik erklingt am 27. September, 13 Uhr, ein Treppenhauskonzert. Das Museum in der Kulturmühle öffnet von 13 bis 17 Uhr. 14 Uhr gibt es eine Führung zur Geschichte des Hauses.
Aufs Wasser geht es mit dem Lewitz-Kieker „Albert“. Der Schubschlepper und Langsamläufer von 1955 war lange beim Wasser- und Schifffahrtsamt im Einsatz. Am Sonnabend und Sonntag lädt er ein zu einer Fahrt auf der Müritz-Elde-Wasserstraße (Reservierung unter 03871/71196).
Auch das historische Wasserwerk öffnet seine Tore. Noch heute versorgt es die Stadt mit Trinkwasser – eine seltene Gelegenheit, den laufenden Betrieb eines Jahrhundertbauwerks aus nächster Nähe kennenzulernen. Termin für die Führung ist: 27. September, 10 Uhr. Hier ist eine Anmeldung unter 03871 /623 5236 erforderlich.
Plau am See
Hier erhebt sich die 1916 erbaute Hubbrücke vor den Augen der Gäste um fast zwei Meter in die Höhe. Die Brücke ist heute die höchste ihrer Art in Mecklenburg. Termine für die Führung mit Hebung der Brücke: Samstag und Sonntag, 10 und 14 Uhr. Ort: Dammstraße 26.
Rostock
Hier ist das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum mit dabei. Mehr als 90 Großexponate gibt es im Gelände. Darunter: eine historische Bootswerft, die „MS Dresden“ von 1957, ein Betonschiff und den Schwimmkran „Langer Heinrich“. Im Museum wartet die Dauerausstellung „Reeder, Ruder, Seemannsgarn“ auf Besucher. In der historischen Bootswerft können Kinder an beiden Tagen von 10 bis 18 Uhr traditionelle Handwerksmethoden im Holzschiffbau kennenlernen.
Schwerin
Ein geführter Rundgang durch die Altstadt führt am Samstag 13 Uhr zu den industriellen Wurzeln der Landeshauptstadt. Treffpunkt ist die Tourist-Information am Markt. Ziel ist die Drehbrücke aus dem Jahr 1897 hinter dem Schloss. Sie wird 15 Uhr geöffnet.
Am Ufer des Neumühler Sees öffnet zudem das alte Wasserwerk Neumühle sein Gelände. Zwischen Technik und Natur treffen sich Industriegeschichte und Kunst. Am Samstag laden 14, 15 und 16 Uhr Führungen über das Areal sowie Ausstellungen zum Entdecken ein. Die Ausstellungen öffnen an beiden Tagen von 14 bis 17 Uhr. Am Sonntag, 19 Uhr, singt Mezzosopranistin Sophia Maeno – direkt am Wasser, inmitten historischer Mauern.
Wismar
Hier ist der Fischkutter „Marlen“ mit dabei. Er wurde 1950 traditionell in Holz gebaut und ist einer der letzten originalen Zeugen des DDR-Fischfangs. Am Samstag und Sonntag erwartet Besucher hier von 10 bis 16 Uhr ein Klönschnack am Kutter. Mit Führungen und Einblicken in die Fischereitradition. Ort: Am Westhafen 4
Ebenfalls mit dabei: das Abwasserpumpwerk Koggenoor. Die Anlage fördert das Abwasser aus großen Teilen der Stadt zur Kläranlage Wendorf. Am Samstag können Sie von 10 bis 16 Uhr das Pumpwerk besichtigen. Ort: An der Koggenoor 2.
Das Maritime Traditionszentrum am Alten Hafen 12 öffnet seine Türen am Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Hier erfahren Besucher mehr über die örtliche Großwerft, die Zeit der Hanse und die Schiffe der Trägervereine.
Das Stadtgeschichtliche Museum Wismar (Schabell) öffnet am Wochenende von 10 bis 18 Uhr.
Das Phantechnikum ist an beiden Tagen von 10 bis 17 Uhr dabei. In einem Workshop können Kinder ein eigenes Boot bauen – von der Skizze bis zum fertigen Modell aus dem 3D-Drucker. Der Workshop findet an beiden Tagen 11 Uhr statt. Zum Mitmachen bitte anmelden unter buchen@phantechnikum.de.
Mehr Infos zu den Denkmälern und dem Gesamtprogramm zum „Tag der Industriekultur am Wasser“ finden Sie auf der Homepage der Metropolregion Hamburg.