Hereinspaziert ins Denkmal
Waren Sie schon einmal auf dem Hellingkran in Rostock? Im Badehaus des Fürsten zu Putbus? Im Konzilsaal der Uni Greifswald? Am Sonntag bietet sich eine Gelegenheit: Zum „Tag des offenen Denkmals“ öffnen in MV mehr als 220 Denkmäler ihre Türen.
In diesem Jahr zieht sich das Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ durch den bundesweiten Aktionstag und wirft ein Schlaglicht auf Fragen wie: Wozu braucht es überhaupt Denkmalschutz? Wer stellt ein Denkmal unter Schutz – und warum? Was verbirgt sich hinter Materialverträglichkeit, Zeugniswert und Substanzerhalt? Und warum ist das wichtig für uns?
Antworten darauf können Besucherinnen und Besucher am Sonntag auch an vielen Stellen in Mecklenburg-Vorpommern entdecken. Mehr als 220 Denkmäler öffnen dazu ihre Türen: Gutshäuser, Kirchen, Burgen, Bahnhöfe, Fachwerk- und Reetdachhäuser, Türme, Kasernen und viele mehr. Mit dabei sind auch viele historische Bauten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind. Angeboten werden Führungen, Vorträge, Gespräche, manchmal auch Mitmachaktionen.
Eine Übersicht über Orte und Gebäude, die in MV beim Tag des offenen Denkmals mitmachen, gibt es auf der Homepage des bundesweiten Aktionstags unter www.tag-des-offenen-denkmals.de. Die Veranstaltungen lassen sich nach Orten, Kreisen oder Bundesländern filtern. Für manche Angebote müssen Sie sich vorher anmelden.
Der Tag des offenen Denkmals
… findet immer am 2. Sonntag im September statt. Er wird bundesweit koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und vor Ort von privaten Denkmaleigentümern, haupt- und ehrenamtlichen Denkmalpflegern sowie Vereinen mit Leben gefüllt. Leitidee hinter dem Aktionstag ist, Denkmalschutz live zu erleben und stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
So kam es zu dem Aktionstag: 1984 rief Jack Lang, damals französischer Kulturminister, in Frankreich die „Journées Portes ouvertes dans les monuments historiques” ins Leben. Die Resonanz in der Bevölkerung war groß, weitere Länder folgten dem Beispiel. 1991 griff der Europarat die Idee auf und rief offiziell die European Heritage Days aus. 1993 fand der „Tag des offenen Denkmals” erstmals bundesweit unter der Koordination der Deutschen Stiftung Denkmalschutz statt.