28.08.2024

Architektur und Kunst aus DDR-Zeit

Beispielseiten aus einer Broschüre. Zu sehen ist Baukunst aus Neubrandenburg.
Der Stadtführer kann im Shop der Landeszentrale für politische Bildung kostenfrei bestellt werden.

„Ostmoderne in Neubrandenburg: Erfassung von Zeugnissen der Architektur, des Städtebaus und der Kunst im öffentlichen Raum von 1945 bis 1990.“ Das bundesweit einmalige Projekt ist am Mittwoch von Kulturministerin Bettina Martin eröffnet worden. 

Ziel des Projektes ist es, die Baukultur und Kunst im öffentlichen Raum aus der DDR-Zeit in Neubrandenburg beispielhaft zu erfassen, wissenschaftlich aufzuarbeiten und für die Allgemeinheit besser zugänglich zu machen. Aus den Erkenntnissen soll nicht nur ein Nachschlagewerk entstehen, sondern auch Lernmaterialien für Schulen, um auch die jüngere Generation an diese Zeugnisse der DDR aus Neubrandenburg heranzuführen.

„Kunst und Baukultur der DDR-Zeit gehört zur Kulturgeschichte dieses Landes und hat auch die Identität derjenigen mitgeprägt, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen sind“, so Martin. „Die Kunst, die in dieser vergleichsweise kurzen Epoche von nur wenigen Jahrzehnten entstanden ist, zu erforschen, zu erfassen und darüber zu informieren, ist uns mit diesem Projekt gemeinsam ein wichtiges Anliegen. In Bezug auf Zeugnisse der ehemaligen DDR bestehen Wissensdefizite, da in den ersten Jahrzehnten nach der Wende in der Denkmalpflege zunächst andere Schwerpunkte gesetzt wurden. Dazu gehört im historischen Sinne auch die Baukultur und Kunst dieser Zeit.”

„Ostmoderne in Neubrandenburg” ist ein gemeinsames Projekt der Landesdenkmalpflege MV und der Stadt Neubrandenburg mit der Kunstsammlung Neubrandenburg und wird durch das Land, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Stiftung der Neubrandenburger Sparkasse gefördert.

Gemeinsam mit den Projektförderern Patricia Werner, der Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, und Kirsten Cummerow, Vorstandsvorsitzende der Sparkassenstiftung Neubrandenburg-Demmin, Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt sowie der Landeskonservatorin Dr. Ramona Dornbusch vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege sind am Mittwoch zudem die Ergebnisse des zuvor durchgeführten Projektes „Drinnen und draußen – Kunst im Norden der DDR“ präsentiert worden. (Tipp: Stadtführer „Architektur und Kunst im öffentlichen Raum Stadtführung durch die Ostmoderne in Neubrandenburg“/Link zur Bestellung s.unten)

Das Land fördert diese Kulturprojekte mit insgesamt 105.543 Euro über das Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege.

Hintergrund

Neubrandenburg ist als ehemalige Bezirksstadt wie keine andere im heutigen Mecklenburg-Vorpommern durch die DDR geprägt. Bis 1990 entstand eine Stadt, deren Bau- und Kunstwerke die Entwicklung des sozialistischen Staates nachvollziehbar erleben lässt. Zur kulturellen Hinterlassenschaft der DDR gehört eine bemerkenswert große Anzahl an Kunstwerken im öffentlichen Raum. Diese Arbeiten spielten bei der bildkünstlerischen Ausstattung der Stadtzentren und Wohngebiete eine bedeutende Rolle. Ihrer Bestimmung nach waren sie nicht bloß schmückendes Element. Sie hatten auch politische Botschaften bzw. idealisierte Bilder einer von Grund auf neu zu entwickelnden sozialistischen Gesellschaft zu vermitteln. Heute fasst man Bau- und Kunstwerke dieser Zeit unter dem Begriff Ostmoderne zusammen.

Ostmoderne in Neubrandenburg

Der Titel des Stadtführers. Zu sehen ist eine Wandmalerei.

„Architektur und Kunst im öffentlichen Raum. Stadtführung durch die Ostmoderne in Neubrandenburg.“ Die Ausgabe im Taschenformat bringt Zeugnisse der Ostmoderne nahe, stellt eine Auswahl aus einem vielschichtigen Inventar dar, darunter Objekte, deren Bedeutung auf den ersten Blick klar ist, und Objekte, deren Kontext zunächst hinterfragt werden muss. Der Stadtführer kann kostenfrei im Shop der Landeszentrale für politische Bildung bestellt werden - hier