07.09.2024

Der Denkmalpreis geht an Detlev Nagel

Ein Mann erhält eine Urkunde, er wird mit dem Friedrich-Lisch-Preis ausgezeichnet.
Detlev Nagel, ausgezeichnet von Kulturministerin Bettina Martin.

Der Friedrich-Lisch-Preis geht in diesem Jahr an Detlev Nagel. Der ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger hat die Auszeichnung beim „Tag der Archäologie“ in Rostock erhalten. 

„Detlev Nagel hat herausragend in der archäologischen Denkmalpflege gewirkt und vorbildlich zur Rettung und Erhaltung von archäologischen Bodendenkmalen beigetragen“, sagte Kulturministerin Bettina Martin am Samstagvormittag bei der Verleihung in Rostock. 

Außerdem gebe er den Denkmalpflegegedanken seit vielen Jahren an andere, vor allem jüngere Menschen, weiter: in der Fachgruppe Archäologie Schwerin/Ludwigslust und ihrem Vorgänger, der Fachgruppe Ur- und Frühgeschichte Schwerin. An Schülerinnen und Schüler. An Bürgerinnen und Bürger. „Seine jahrelange Unterstützung des Projektkurses Archäologie des Schweriner Goethe-Gymnasiums hat Vorbildcharakter“, unterstrich Bettina Martin. Der Denkmalpreis ist mit 4.000 Euro dotiert. 

Einsatz im Ehrenamt

Detlev Nagel ist einer von 250 ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegerinnen und Bodendenkmalpflegern im Land. Weitere 250 Menschen befinden sich gerade in unterschiedlichen Phasen der Ausbildung. „Die Bodendenkmalpfleger legen im wahrsten Sinne des Wortes unsere Geschichte frei und sind ein wichtiger Pfeiler der archäologischen Arbeit im Land“, so die Ministerin. „Sie leisten großartige Arbeit und machen sich um unser Land und die Geschichte unseres Landes verdient.“

Klosterverein Rühn erhält „Lobende Erwähnung“

Der Denkmalpreis enthielt noch eine zweite Kategorie: eine „Lobende Erwähnung“. Diese ging an den Klosterverein Rühn e.V. „Über viele Jahre setzt sich der Klosterverein Rühn sehr engagiert für den Erhalt und die denkmalgerechte Instandsetzung und Restaurierung der ehemaligen Klosteranlage ein. Die gesamte historische Substanz und Struktur aus dem Blickwinkel der fast 800 Jahre langen Geschichte der Klosteranlage findet dabei Interesse und Berücksichtigung“, sagte Martin. Die Auszeichnung ist mit 300 Euro dotiert.

Der Friedrich-Lisch-Denkmalpreis wird seit 2007 vom Land für vorbildliche Leistungen in der Denkmalpflege vergeben. Benannt ist er nach dem mecklenburgischen Archivar, Denkmalpfleger und Archäologen Friedrich Lisch (1801–1883).

Stichwort: Bodendenkmal

Ein Bodendenkmal ist ein in Böden, Mooren oder Gewässern verborgenes Zeugnis der Kulturgeschichte. Beispiele für Bodendenkmäler sind: Hügelgräber, Burgwälle, Überreste früherer Siedlungen oder Befestigungsanlagen, Münzen, Ton- oder Glasscherben.

Zum Denkmal werden solche Funde, wenn sie „bedeutend für die Geschichte des Menschen, für Städte und Siedlungen oder für die Entwicklung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen sind und für die Erhaltung und Nutzung künstlerische, wissenschaftliche, geschichtliche, volkskundliche oder städtebauliche Gründe vorliegen“. So steht es im Denkmalschutzgesetz des Landes