
Denkmalpreis für Eggert Gustavs Gesellschaft
Die Denkmalpreisträger 2023 stehen fest. Der Friedrich-Lisch-Preis geht an die Eggert Gustavs Gesellschaft von der Insel Hiddensee. Den Denk mal!-Preis für Kinder und Jugendliche erhält die AG Kriegsgräber der Europaschule Rövershagen.
Die Preise des Landes sind am Sonntag von Kulturministerin Bettina Martin bei einer Festveranstaltung in Schwerin übergeben worden. Der Friedrich-Lisch-Preis ist mit 4.000 Euro dotiert, der Denk mal!-Preis für Kinder und Jugendliche mit 700 Euro.
Die 2009 in Neuruppin gegründete Eggert Gustavs Gesellschaft will das Leben und Werk des Malers und Grafikers Eggert Gustavs (1909-1996) einem breiteren Publikum zugänglich machen. Gustavs wurde auf Hiddensee geboren und hat die Insel in vielen Gemälden und Zeichnungen porträtiert. Später zog er nach Neuruppin, verbrachte aber die Sommer auf Hiddensee und malte und zeichnete dort. Ministerin Martin lobte die Arbeit der Eggert Gustavs Gesellschaft. Sie habe nicht nur das Werk von Gustavs der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sondern darüber hinaus das Gebäude des Eggert-Gustavs-Museums auf Hiddensee auf vorbildliche Weise saniert und behutsam erweitert. Die gestalterische Idee für den behutsamen Umgang mit der Geschichte des Ortes überzeuge nachdrücklich, so Martin. „Auf erstaunliche Weise ist es gelungen, eine defizitäre Situation in eine eigenständige Architektur von hoher gestalterischer Qualität zu verwandeln. Das hohe Engagement aller Beteiligter bezüglich der logistischen Herausforderung bei der Insellage muss dabei gesondert hervorgehoben werden.“
Der Denk mal!-Preis für Kinder und Jugendliche geht an die AG Kriegsgräber der Europaschule Rövershagen im Landkreis Rostock. Die Arbeitsgemeinschaft besteht seit 1999. „Im Laufe der Jahre hat sich die AG sehr vielen verschiedenen Themen zugewandt“, so Martin. Jüngstes Projekt sei gewesen, die wechselhafte Historie der 1912 erbauten Villa Baltic an der Strandpromenade von Kühlungsborn aufzuarbeiten.
Die Villa war einst in jüdischem Besitz und wurde später von den Nazis enteignet. Heute ist der Bau stark sanierungsbedürftig, es gibt Pläne für eine Rettung. „Das Engagement der Mitglieder der AG ist beeindruckend“, sagte Martin. „Sie haben damit Geschichte vor der eigenen Haustür erlebbar gemacht und für die jüngere Generation anschaulich aufgearbeitet.“
Der Landesdenkmalpreis und der Denk mal!-Preis für Kinder und Jugendliche werden in Mecklenburg-Vorpommern jährlich zum Tag des offenen Denkmals vergeben. An der Aktion beteiligen sich bundesweit laut Ministerium etwa 5500 Denkmale. In MV waren es dieses Jahr den Angaben zufolge 184.