Künstlerstipendien 2019: Jetzt bewerben!

An einem langen Konferenztisch sitzen fünf Frauen und ein Mann. Vor ihnen liegen Unterlagen, stehen Ordner, Tassen und Kaffeekannen. Einige Teilnehmer der Runde blicken in Unterlagen, andere unterhalten sich.
Diese Szene wiederholt sich jährlich, nur das Budget ändert sich: Die Jury muss ich über Empfehlungen zur Vergabe der Kunststipendien einigen.

Der Mensch, die Digitalisierung und andere verwirrende Beziehungskisten - mit solchen und anderen Projekten haben sich in diesem Jahr Künstler aus MV beim Kultusministerien um Stipendien für Reise, Arbeit und Aufenthalt beworben. Nun startet das Land die Ausschreibung für 2019. Bewerbungsfrist ist der 31. Januar.

Kartonberge recken sich um einen großen Konferenztisch. Der biegt sich unter Ordnern, Katalogen und Ausdrucken. An manchen Stellen schaut noch das Weiß der Tischplatte hervor, dort haben sich die Mitglieder der Kunstkommission kleine Inseln freigeschoben - für ihre Tassen Kaffee und Arbeitsproben der Bewerber. Diese Szene wiederholt sich jährlich, bei der sich die Jury über Empfehlungen zur Vergabe der Kunststipendien einigt. Das Budget 2019: rund 60.000 Euro für Stipendien in den Bereichen Bildende Kunst/Fotografie, Darstellende Kunst/Tanzperformance, Musik/Komposition, Literatur und spartenübergreifende Vorhaben.

Stipendium gibt Anstoß für neue Entwicklung

Eine Menge Geld, eine große Verantwortung. Um die Stipendien bewerben sich die Künstler selbst, senden ihre Unterlagen in mehrfacher Ausführung ein - für jedes Jurymitglied eine Kopie, insgesamt sieben bis acht. Die Mitglieder der Kunstkommission arbeiten in Kunst- und Kulturhäusern im ganzen Land verteilt, sichten die Bewerbungen für eine persönliche Vorauswahl und treffen nur für die Entscheidungsfindung im Schweriner Ministerium zusammen. Stipendien dienen erfahrungsgemäß nicht selten als Anstoß. Wer das für die eigene Weiterentwicklung nutzen kann, wird unter Umständen später für Kunstankäufe des Landes angefragt.

Raum für die Entfaltung

„Kunst braucht Freiräume, damit sie sich entfalten kann. Mit den Stipendien ermöglichen wir den Künstlern genau das“, sagte Kulturministerin Birgit Hesse. „Während der Aufenthalte in den Ateliers können sie sich voll und ganz ihren Werken widmen und ihre kreative Energie ausleben. In dieser Zeit werden sie durch das Land finanziell unterstützt, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Gerade für freischaffende Künstler ist das besonders wichtig, weil sie von ihrer Kunst leben. Deswegen sind die Landesstipendien auch für sie gedacht.“ Die Stipendien werden in einem geregelten Bewerbungsverfahren vergeben. Voraussetzung für eine Bewerbung ist, dass die Künstler ihren Sitz und Wirkungskreis in Mecklenburg-Vorpommern haben. Bei einem Aufenthaltsstipendium können sie eine monatliche Unterstützung von 1.000 Euro erhalten, bei einem Arbeitsstipendium sind es max. 5.000 Euro. Bei einem Reisestipendium handelt es sich um Zuschüsse in Höhe von max. 3.000 Euro je Projekt. Mehr zu Bewerbung und Informationen