Ein Mann und zwei Frauen stehen an einem mit Farben befleckten Tisch. Darauf liegen Zeichnungen und Collagen. Eine davon messen sie mit einem Lineal aus.
Anregungen von der Bühne: Das Musical "Shockheaded Peter“ lieferte Julia Fütterer (Mitte) und Rosita Mewis viele Ideen für Bilder. Hier bereiten die Vorstudentinnen mit Workshop-Leiter Matthias Dettmann ihre Arbeiten dazu vor.

Die Kunst der kurzen Wege

Nur wenige Dutzend Meter liegen zwischen der Kunst.Schule.Rostock in der FRIEDA 23 und dem Bühneneingang des Volkstheaters. Doch nicht nur im räumlichen Sinn sind sie sich nah. Auch inhaltlich, bei der Kunstvermittlung für Kinder und Jugendliche, ergeben sich viele Berührungspunkte. Diese verknüpfen Volkstheater-Intendant Joachim Kümmritz und die Kunstschulleiterinnen Inga-Lena Vöpel und Wiebke Laudahn nun miteinander.

„Gerade die Partnerschaft mit freien Trägern ist für unser Haus ein großer Gewinn“, so Kümmritz. Das Ziel der Zusammenarbeit: Bildende und Darstellende Kunst miteinander zu verschränken und Kinder mit mehreren Kunstgattungen vertraut zu machen. Dabei gehe es nicht darum, aus kleinen Zeichenkünstlern Schauspieler zu machen, sondern künstlerische Anregungen zu geben.

Wie die Zusammenarbeit praktisch aussieht? Kürzlich gingen Kinder aus verschiedenen Kunstkursen ins Volkstheater. Gemeinsam mit ihren Eltern schauten sich die 5- bis 13-Jährigen „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ an. Zurück im Atelier setzen die Kinder ihre Eindrücke kreativ um. In Zeichnungen, Buchobjekten und Malereien. Diese werden ab 14. Mai im Foyer des Volkstheaters ausgestellt.

Auch die Vorstudenten holten sich bereits Anregungen von der Bühne: Das Punkmusical „Shockheaded Peter“ lieferte viel Stoff zum Nachdenken und opulente Eindrücke für bildnerisches Gestalten. Die Ergebnisse werden ab 31. Mai im Foyer der FRIEDA 23 zu sehen sein.

„Für unsere Schüler ist dieses genreübergreifende Angebot ein großer Gewinn“, sagt Wiebke Laudahn. „Sie erhalten durch die Schauspieler vielfältige Anregungen und übersetzen ihre Erlebnisse in das künstlerische Medium ihrer Wahl, und das auf eigenständige Weise.“

Und auch für den Sommer gibt es schon Pläne: In einer Schulkooperation werden auf dem Gelände der Halle 207 große Plastiken entstehen – angeregt durch die Figur des großen weißen Wals aus dem Stück „Moby Dick“, das am 25. Juni auf dem Gelände der alten Neptunwerft Premiere haben wird. Weitere Projekte sollen nach der Sommerpause folgen.

(Stand: 9. Mai 2017)