Lern- und GeDenkOrt Alt Rehse

Eine Ausstellung und Führungen informieren über die ab 1934 errichtete „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ und das NS-Musterdorf Alt Rehse.

Die „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“

Ab August 1934 ließ der Nationalsozialistische Deutsche Ärztebund im mecklenburgischen Dorf Alt Rehse die „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ errichten. Zwischen 1935 und 1941 diente das NS-Musterdorf der „weltanschaulichen Schulung“ von etwa 10.000 bis 12.000 Ärzten, Apothekern, Hebammen und anderen Beschäftigten im Gesundheitswesen.

Die Bedeutung dieser „Führerschule“ bei Neubrandenburg unterstrichen regelmäß...

Die „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“

Ab August 1934 ließ der Nationalsozialistische Deutsche Ärztebund im mecklenburgischen Dorf Alt Rehse die „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ errichten. Zwischen 1935 und 1941 diente das NS-Musterdorf der „weltanschaulichen Schulung“ von etwa 10.000 bis 12.000 Ärzten, Apothekern, Hebammen und anderen Beschäftigten im Gesundheitswesen.

Die Bedeutung dieser „Führerschule“ bei Neubrandenburg unterstrichen regelmäßige Besuche und Vorträge hochrangiger Nationalsozialisten, wie von Rudolf Heß, Reinhard Heydrich und Heinrich Himmler.

Die bis 1941 für die Zwecke der NS-Ideologen in der Tradition der Heimatschutzarchitektur gebauten 60 Fachwerkgebäude sind weitgehend erhalten und stellen ein einmaliges Flächendenkmal dar.

In Alt Rehse, wo Mediziner ideologisch u.a. auf die Euthanasie vorbereitet wurden, sind besondere Einblicke in die Verstrickung der Ärzteschaft in die verbrecherische NS-Ideologie der „Rassenhygiene“ und in die Grenzverschiebung medizinethischer Fragen möglich.

Auf dem Weg zum Lern- und GeDenkOrt Alt Rehse

Der Lern- und GeDenkOrt Alt Rehse wird seit gut 15 Jahren von vielen Einzelpersonen und Initiativen vorbereitet. Die kleine Dauerausstellung „Alt Rehse und der gebrochene Eid des Hippokrates“ informiert bereits interessierte Besucher, die das idyllische Dorf am Tollensesee besuchen. Öffnungszeiten: www.ebb-alt-rehse.de.
Führungen für Gruppen nach Voranmeldung werden angeboten.

Mehr als Geschichte

Angesichts der Bedeutung des Ortes soll ein Ausstellungs-, Dokumentations- und Bildungszentrum aufgebaut werden. Dieser Lern- und GeDenkOrt will nicht nur die Geschichte präsentieren, sondern neue Akzente im wissenschaftlichen, pädagogischen und touristischen Angebot setzen. So wird er sich neben der Geschichte Alt Rehses und der Medizin im Nationalsozialismus auch der Ethik im Gesundheitswesen in Gegenwart und Zukunft widmen. Attraktive Veranstaltungen richten sich im Rahmen der Aus- und Weiterbildung an alle medizinischen Berufsgruppen, überdies an Geschichtsinteressierte und ein breites Publikum.

Das Alt Rehser Wissenschaftsforum

Das Alt Rehser Wissenschaftsforum widmet sich der Medizinethik und NS-Medizingeschichte und begleitet Forschungsprojekte.

Alt Rehse macht die Grenzverschiebung medizinethischer Fragen im 20. und 21. Jahrhundert wie kaum ein anderer Ort deutlich. Hier tauschen sich renommierte Ethiker, Mediziner und Historiker zu Themen wie Stammzellenforschung, Präimplantationsdiagnostik oder assistiertem Suizid aus. Etabliert haben sich seit 2011 die internationalen Ethik-Tagungen in Alt Rehse.

Aufnahme in die Bundesgedenkstättenförderung
Der Träger des Lern- und GeDenkOrtes Alt Rehse ist die gemeinnützige Gutshaus Alt Rehse gGmbH.

Sie wurde 2009 von den Vereinen Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse e. V. (EBB Alt Rehse) und Beth Zion e. V. gegründet. 2014 trat als weiterer Gesellschafter die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hinzu.

Die Gutshaus Alt Rehse gGmbh wurde mit dem Zweck gegründet, im historischen Gutshaus einen Lern- und GeDenkOrt einzurichten. Der Förderantrag wurde 2013 durch ein Expertengremium von Bund und Land positiv begutachtet. Die baufachliche Prüfung ergab dann, dass die Sanierung des Gutshauses den Förderrahmen übersteigen würde. Seit 2016 stehen nun die Mittel bereit, um das 1993 errichtete ehem. „Limnologische Institut“ bis 2020 umzubauen. Die Aufnahme in die Bundesgedenkstättenförderung würdigt die einzigartige Bedeutung des Ortes in der deutschen Gedenkstättenlandschaft und das Profil des Lern- und GeDenkOrtes Alt Rehse.

Das Bauprojekt: Barrierefrei, nachhaltig und energieeffizient

In einem Architekturwettbewerb überzeugte das Rostocker Büro „buttler architekten“, das auf nachhaltiges und energieeffizientes Bauen von Projekten mit musealer und pädagogischer Nutzung spezialisiert ist, mit seiner Umbauplanung im Februar 2017 die internen und externen Gutachter.

-           1600 m² auf zwei Etagen konsequent barrierefrei

-           Flächen für eine umfangreiche neue Dauer- sowie Wechselausstellungen

-          drei Seminarräume

-          E-Learning-Bereich

-          Cafeteria

-          Großer Veranstaltungssaal für Tagungen, Filmabende, Lesungen und Konzerte

-          Bibliothek, Archiv und Büros

Ein dezentrales Leitsystem wird darüber hinaus das Flächendenkmal Alt Rehse bei einem Rundgang durch das Dorf für Besucher erschließen.

  • Sparte/n: Architektur & Baukunst, Geschichte & Heimat, Gedenkstätten
  • Tätigkeitsfeld / Art: Ausstellungen, Führungen, Fortbildung, Seminare und Studienfahrten zur Politischen Bildung, Tagungen

Lern- und GeDenkOrt Alt Rehse

Eine Ausstellung und Führungen informieren über die ab 1934 errichtete „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ und das NS-Musterdorf Alt Rehse.

Details

Kontakt

Lern- und GeDenkOrt Alt Rehse

Am Gutshof 34
Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse e.V.
17217 Alt Rehse

Telefon:
03962221123
Mail:
info@remove-this.ebb-alt-rehse.de
Web:
http://www.ebb-alt-rehse.de
http://www.gutshaus-ar.de

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