Matthias Koziorowski und Stephanie Elliott halten sich an der Hand, schauen sich an und singen. Im Hintergrund: die Staatskapelle.
Die Solisten des Abends: Tenor Matthias Koziorowski und Sopranistin Stephanie Elliott.
19.07.2017

Una bella notte!

Wenn Campingtische auf Klassik treffen, die Konzertwiese einem gedeckten Tisch gleicht und der Dresscode auf den Anzug pfeift, dann kann es losgehen, das erste Sommerkonzert der MeckProms in diesem Jahr.

Dienstagabend, 23 Uhr. Fahrradlichter flackern durch den Schlossgarten. Lippen pfeifen beschwingt „O sole mio“. Die Schweriner Nacht lebt. Ein bisschen zumindest. Am Ende des Schlossgartens verläuft sich das Gewusel Richtung Innenstadt.

Knapp drei Stunden zuvor: Klappstühle und Picknickkörbe wimmeln mit ihren Besitzern zur Freilichtbühne. Die Mecklenburgische Staatskapelle spielt auf, zum ersten MeckProms-Konzert in diesem Sommer. Alle Stühle sind besetzt. Die Wiesenränge dahinter: ein Meer aus Decken, Klappstühlen und Menschen. Sektkorken knallen, Weingläser prosten, das Picknick ist aufgetischt.

Gut 2500 Zuschauer sind da, um mit der Mecklenburgischen Staatskapelle zwei Stunden lang musikalisch nach Bella Italia zu reisen. Tanz der Stunden, O mio babbino caro, die Ouvertüre zur Nacht in Venedig, Karneval in Venedig, Brindisi, Azzurro - Generalmusikdirektor Daniel Huppert servierte eine „Pasta mista“ aus Klassik und Klassikern.

Ein kollektives Ohhhhh bedauert, dass er nach einer guten Stunde das Ende ankündigt. „Das Ende des offiziellen Teils.“ Kollektives Aufatmen. Applaus. Wer die MeckProms kennt, weiß, Huppert verspricht nicht zu viel. Seine Zugaben dauern. Und ohne Edward Elgars Land of Home and Glory und den Radetzky-Marsch geht es sowieso nicht heim. Das hat wenig mit Italien zu tun. Ist aber Tradition.

Apropos Tradition; mit einer hat das Staatstheater in diesem Jahr gebrochen. Im Schlossgarten blickten viele Köpfe erwartungsfroh in den Nachthimmel. Doch der blieb dunkel. Das Feuerwerk hatte sich das Theater diesmal gespart.

Ein Mann trägt einen Dreieckshut und spielt Geige. Im Hintergrund: die Staatskapelle.
Kleiner Gag am Rand: Volker Reinhold hatte beim Karneval in Venedig den Hut auf. Den Dreieckshut. Im Deutschen kennt man die Meldodie aus "Mein Hut, der hat drei Ecken..."
Matthias Koziorowski singt in ein Mikrofon.
Conrad-Ekhof-Preisträger Matthias Koziorowski ist seit dieser Saison festes Ensemble-Mitglied am Mecklenburgischen Staatstheater.
Generalmusikdirektor Daniel Huppert dirigiert.
Maestro di Cappella: Generalmusikdirektor Daniel Huppert
Auf einem Notenständer liegen Notenblätter.
Parla più piano war eines von 20 Musikstücken des Abends.
Auf den Plätzen drängt sich Zuschauer an Zuschauer.
Wiederentdeckt?
Zwei Zuschauerinnen und Zuschauer mit Hüten.
Gut behütet
Zwei Geigerinnen neben einer Harfe.
Zwei Streicherinnen und Streicher.
Ein Mann steht an einem Mischpult. Im Hintergrund sitzen Zuschauerinnen und Zuschauer.
Ton, Licht und Technik - er hatte alles im Blick.
Ein gedeckter Picknicktisch mit flackernden Kerzen.
romantisch aufgetischt
Ein Zuschauer macht mit seinem Handy ein Foto von der Bühne.
finaler Schnappschuss
In der Dunkelheit leuchtet ein Windlicht.
Die Sonne Italiens?!
Panoramablick über die Zuschauerreihen auf die Freilichtbühne.
Ein lauer Sommerabend und gut 2500 Besucher

Die weiteren Termine

23. Juli, 11 Uhr: Klütz, Schloss Bothmer (Karten: Stadtinformation Klütz, Tel.: 038825/22295; Kurverwaltung Boltenhagen, Tel.: 038825/3600

30. Juli, 11 Uhr: Ludwigslust, Schlosspark/Schweizerhaus (Karten: Ludwigslust-Information, Tel.: 03874/526 251 sowie -252)

https://www.kultur-mv.de/1. August, 20 Uhr: Güstrow, Domplatz (Karten: Güstrow Tourismus e.V., Tel.: 03843/68 10 23)

Kinder bis 14 Jahre haben zu allen Konzerten freien Eintritt.