„Sonne“ gewinnt auf Filmkunstfest MV
Ehrenpreis für Schauspieler Matthias Habich, dazu zwölf Preise in vier Wettbewerben - es war ein ausgezeichneter Samstag auf dem Filmkunstfest MV. Der „Fliegende Ochse“ ging an das österreichische Debüt „Sonne“ von Regisseurin Kurdwin Ayub.
Ayub gewann damit den Hauptpreis im Spielfilmwettbewerb des 31. Filmkunstfest MV. Dotiert ist der Preis mit 10.000 Euro. Die Jurybegründung: „Dieser Film öffnet die Tür in ein Zuhause, das den meisten von uns fremd ist. Die spielerische Vermischung von Tradition, Konflikten und Popkultur hat uns ganz nah an das Leben der Protagonistinnen herangeführt.“ Nach Festivalangaben kamen insgesamt 9600 Besucher zum Filmkunstfest MV, nach etwa 8000 im Vorjahr. „Insgesamt sind wir auf dem Weg der Erholung einen guten Schritt weitergekommen, wenn auch lange noch nicht da, wo wir vor der Pandemie waren, als wir 18.000 Besucher erreichten“, sagte der künstlerische Leiter, Volker Kufahl. Weitere Preise„Feinfühlig ohne kitschig zu werden, dabei nachvollziehbar und trotzdem überraschend“, so die Jurybegründung: Das deutsche Drama „Mehr denn je“ von Regisseurin Emily Atef ist mit dem NDR-Regiepreis ausgezeichnet worden. Dieser ist dotiert mit 5.000 Euro und wird gestiftet vom Norddeutschen Rundfunk (NDR). Emily Atef nimmt den NDR-Regiepreis persönlich entgegen. Auch die FIPRESCI-Jury war von „Mehr denn je“ überzeugt und vergab an den Film den Preis der deutschsprachigen Filmkritik für einen Film im Spielfilmwettbewerb (undotiert): „Der Film, weitgehend alleine getragen von seiner herausragenden Hauptdarstellerin Vicky Krieps, führt behutsam mit einer immer nahe an der Protagonistin bleibenden Kamera in die innerste Gefühlswelt dieser mit der Diagnose ‚unheilbar krank‘ konfrontierten jungen Frau. Trotz dem unweigerlich dichten Pathos des schwierigen Themas und der kaum vorhandenen Handlung – eine junge Frau verlässt ihren Mann, um in Norwegen alleine zu sterben – erzeugt der Film eine volle zwei Stunden dauernde, manchmal zum Zerreissen hohe Intensität, ohne auch nur annähernd in Kitsch abzugleiten.“ Der Preis für den besten Dokumentarfilm im Wettbewerb wurde verliehen an: „Zusammenleben“ von Thomas Fürhapter. Dotiert ist er mit 5.000 Euro. Die Jurybegründung: „Der Film begleitet in Wien Integrationskurse für Migranten – das hört sich vielleicht langweilig an. Im Gegenteil! Der Film ist unterhaltsam, aufschlussreich, voller Humor und Selbstironie.“ Der LEO-Preis für den besten Kinder- und Jugendfilm im Wettbewerb ging an: „Nachbarn“ von Regisseur Mano Khalil. |
Alle Preisträger/-innen im Überblick
EHRENPREIS - DER GOLDENE OCHSE
MATTHIAS HABICH
Ministerpräsidentin Manuel Schwesig hat den Schauspieler mit dem Goldenen Ochsen ausgezeichnet: „Hinter uns liegen Tage voller filmischer und kultureller Erlebnisse“, so Schwesig über das Filmkunstfest MV. „Der heutige Abend ist der Höhepunkt – mit den Preisverleihungen der wichtigsten Kategorien, vor allem natürlich mit dem Ehrenpreis Goldener Ochse, in diesem Jahr für Matthias Habich. Herr Habich ist ein Charakterdarsteller, der nachwirkt. Sein ausdrucksstarkes Spiel bleibt noch lange nach dem Film bei einem. Ob als Victor Klemperer, Heinrich Cresspahl in Jahrestage, im oscar-prämierten Nirgendwo in Afrika oder in Der Vorleser - Habich gibt seinen Figuren etwas Unvergessliches. Herzlichen Glückwunsch zu unserem Ehrenpreis.“
HAUPTPREIS IM SPIELFILMWETTBEWERB - DER FLIEGENDE OCHSE
gestiftet von der Staatskanzlei des Landes Mecklenburg-Vorpommern | dotiert mit 10.000 Euro
SONNE (Regie: Kurdwin Ayub)
NDR-REGIEPREIS IM SPIELFILMWETTBEWERB
gestiftet vom Norddeutschen Rundfunk NDR |dotiert mit 5.000 Euro
EMILY ATEF (MEHR DENN JE)
FÖRDERPREIS DER DEFA-STIFTUNG IM SPIELFILMWETTBEWERB
gestiftet von der DEFA-Stiftung |dotiert mit 4.000 Euro
THE ORDENARIES (Regie: Sophie Linnenbaum)
PREIS FÜR DIE BESTE DARSTELLERISCHE LEISTUNG IM SPIELFILMWETTBEWERB
gestiftet von LOTTO MV |dotiert mit 3.500 Euro
VICKY KRIEPS (MEHR DENN JE)
NACHWUCHSPREIS FÜR DIE BESTE DARSTELLERISCHE LEISTUNG IM SPIELFILMWETTBEWERB
gestiftet von den Stadtwerken Schwerin |dotiert mit 2.500 Euro
MELINA BENLI (SONNE)
Spielfilmjury: Peter R. Adam, Lucia Chiarla, Florian Koerner von Gustorf, Gregor Sander, Franziska Troegner
PUBLIKUMSPREIS IM SPIELFILMWETTBEWERB
gestiftet von der Schweriner Volkszeitung |dotiert mit 3.000 Euro
UND MORGEN SEID IHR TOT (Regie: Michael Steiner)
PREIS DER DEUTSCHSPRACHIGEN FILMKRITIK DER FIPIRESCI FÜR EINEN FILM IM SPIELFILMWETTBEWERB
Undotiert
MEHR DENN JE (Regie: Emily Atef)
FIPRESCI-Jury: Beat Glur, Marc Hairapetian, Maximilian Schäffer
PREIS FÜR DEN BESTEN DOKUMENTARFILM DES WETTBEWERBS
gestiftet von der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin |dotiert mit 5.000 Euro
ZUSAMMENLEBEN (Regie: Thomas Fürhapter)
PREIS FÜR DIE BESTE BILDGESTALTUNG IM DOKUMENTARFILMWETTBEWERB
gestiftet von Sparkasse Mecklenburg-Schwerin |dotiert mit 2.500 Euro
ZWISCHENSAISON (Kamera: Christian Trieloff, Florian Lampersberger)
LOBENDE ERWÄHNUNG IM DOKUMENTARFILMWETTBEWERB
SORRY GENOSSE (Regie: Vera Maria Brückner)
Dokumentarfilmjury: Susanna Salonen, Judith Keil, Andreas Voigt
LEO – PREIS FÜR DEN BESTEN KINDER- UND JUGENDFILM IM WETTBEWERB
gestiftet von der Landeshauptstadt Schwerin |dotiert mit 2.500 Euro
NACHBARN (Regie: Mano Khalil)
Jugendfilmjury: Lan Anh Kong, Justus Haubelt, Colleen Meier, Nika Treutler, Celina Greve, Lilo Beckmann und Friederike Eilemann
LOBENDE ERWÄHNUNGEN IM KINDER- UND JUGENDFILMWETTBEWERB
GLASSBOY (Regie: Samuele Rossi)
KALLE KOSMONAUT (Regie: Günther Kurth, Tine Kugler)
PREIS FÜR DEN BESTEN KURZFILM DES WETTBEWERBS
gestiftet von der Landeshauptstadt Schwerin |dotiert mit 4.000 Euro
DIE HÜTER DES UNRATS: EINE KURZE GESCHICHTE DES ABFALLS (Regie: Susann Maria Hempel)
LOBENDE ERWÄHNUNG IM KURZFILMWETTBEWERB
EWIG GAST (Regie: Maximilian Karakatsanis)
Kurzfilmjury: Bernhard Conrad, Rolf Hellat, Clara Winter