08.02.2021

Livestream? Aber sicher!

Auf einem schwarzen Hintergrund befindet sich ein Kreis mit Quellendes. Darüber liegt ein weißes Vorhängeschloss.

Viele Kulturschaffende verlagern ihre Angebote ins Internet und bieten Kunst und Kultur als Livestream an. Das ruft auch Betrüger auf den Plan, warnt der Deutsche Bühnenverein – und gibt drei Tipps, das Risiko eines Angriffs zu verringern.

Der Sachverhalt

„Vor kurzem kam es im Zusammenhang mit einem Livestream zu einem Betrugsversuch auf der Facebook-Seite eines Mitgliedstheaters“, berichtet Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins. Das Theater hatte den Livestream in einer Facebook-Veranstaltung angekündigt. „Während die Webseite vermutlich durch einen gezielten Angriff zeitweise nicht erreichbar war, wurden durch Fake-Profile auf Facebook in Kommentaren Links gepostet, die vorgeblich zum Livestream führen sollten – die Nutzer stattdessen aber auf betrügerische Seiten leiteten.“

Der Bühnenverein befürchtet, dass sich solche Fälle mit zunehmender Beliebtheit von Livestreams und ähnlichen Online-Angeboten häufen werden. Vor allem, weil Theater und Orchester oftmals noch nicht so versiert im Umgang mit diesen Online-Formaten seien. „Das nutzen die Angreifer aus.“

Die Empfehlung

Der Deutsche Bühnenverein empfiehlt, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Zum Beispiel:

Erstens: Die interne IT und das Social-Media-Angebot engmaschig betreuen.

  • Wie Veranstaltungen im Theater finden auch Livestreams häufig am Wochenende statt. Dabei spielt es Angreifern in die Hände, dass die IT-Abteilungen der Häuser dann oft nicht mehr besetzt sind. Besonders während Live-Events sei es deshalb wichtig, eine durchgängige Erreichbarkeit der IT und möglicher Dienstleister sicherzustellen. „Dies gilt natürlich auch für das Social-Media-Team, damit zum Beispiel Fake-Kommentare schnellstmöglich gelöscht werden können.“

Zweitens: Mit Dienstleistern Risiko-Absprachen treffen.

  • „Die meisten Livestreams werden von externen Dienstleistungsunternehmen organisiert.“ Der Deutsche Bühnenverein empfiehlt, mit ihnen über die Möglichkeit solcher Angriffe zu sprechen. Das betreffe natürlich auch die mit der Betreuung der Webseite und der darunterliegenden Serverstruktur beauftragten Unternehmen. „Im besten Falle arbeiten alle Dienstleister gemeinsam mit der internen IT und dem Social-Media-Team an einer Sicherheitsstrategie.

Drittens: Erfahrungen austauschen.

  • „Je mehr Livestreams es gibt und je populärer sie werden, desto wahrscheinlicher kommt es zu kriminellen Attacken.“ Kein Haus sei davor gefeit. „Um es den Angreifern in Zukunft schwerer zu machen, müssen wir uns der Risiken bewusst sein und Erfahrungen austauschen“, so der Deutsche Bühnenverein. Ein Forum dafür sei beispielsweise die Intendanten-/ Intendantinnengruppe. Sie trifft sich am 16. Februar zu einer Zoom-Konferenz zum Thema „Digitale Formate und Streaming“ und wird das Thema auch auf die Tagesordnung der Sitzung setzen.