
Kunsthalle zeigt Arbeiten von Udo Lindenberg
Nur knapp vier Wochen nach ihrer Wiedereröffnung wartet die Kunsthalle Rostock am 1. Juni mit einer umfassenden Udo-Lindenberg-Ausstellung auf. Der Sänger, Zeichner und Schriftsteller will dabei die vielen Facetten seines Schaffens vorstellen.
„Es ist die bisher größte Lindenberg-Ausstellung", sagte sein Pressesprecher Peter Lanz. Der im Hotel „Atlantic" in Hamburg lebende Künstler (76), der seit Wochen mit dem Song „Komet" gemeinsam mit Deutschrapper Apache 207 die Single-Charts anführt, kommt zur Ausstellungseröffnung am 1. Juni selbst nach Rostock. „Udo ist ein großer Seemann und kommt von der Hansestadt in die Hansestadt", so Lanz. Die Kunsthalle wird nach ihrer Komplettsanierung am 6. Mai eröffnet.
Die Ausstellung steht unter dem Titel „Udo Lindenberg - Malerei, Musik & große Show" und werde auch ein sehr breites Spektrum der „Likörelle" zeigen, die Lindenberg mit „Likörfarben" malt. Neben der Kunsthalle als Zentrum wird es noch weitere Ausstellungsorte in Rostock geben. „Wir hoffen, dass Rostock im Sommer im Udo-Lindenberg-Fieber ist", so Lanz. Die Ausstellung ist bis September geplant.
Udo Lindenberg wurde am 17. Mai 1946 in Gronau in Westfalen geboren. Er begann seine Musikerlaufbahn als Schlagzeuger und wurde mit deutschen Texten zum Rockstar.
Kunsthalle Rostock wieder geöffnet




Drei Jahre diente das Schaudepot neben der Kunsthalle Rostock als Ausstellungs- und Veranstaltungsort. Der Grund war die umfangreiche Generalsanierung des Ausstellungshauses. Der einzige Kunsthallen-Neubau der DDR hat wieder geöffnet und zeigt viele seiner Schätze.
Nach dem Abschluss der drei Jahre währenden Grundsanierung ist die Rostocker Kunsthalle wieder für Publikum geöffnet. Dabei zeigt der einzige Kunsthallen-Neubau der DDR viele Schätze seiner insgesamt rund 10.000 Werke umfassenden Sammlung aus den Bereichen Malerei, Plastik, Grafik und Fotografie.
Moderne Technik und barrierefrei
Die Sanierungsarbeiten standen unter Führung des Kommunalen Eigenbetriebs für Objektbewirtschaftung und -entwicklung (KOE), etwa zehn Millionen Euro wurden investiert. Gut 4,1 Millionen Euro davon stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
Nach der Sanierung ist das Haus, das 1969 eröffnet wurde, erstmals barrierefrei. Es verfügt über modernste Ausstellungstechnik im Bereich Sicherheit, Klima und Licht und erfüllt damit maximale Standards eines zeitgenössischen Kunstmuseums.
Schau zeigt Werke von Günther Uecker
Die Eröffnungsausstellung trägt den Titel: „Unsere Sammlung 1891–2022“. Wie Kunsthallenleiter Dr. Jörg-Uwe Neumann sagte, sind Werke von mehr als 100 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen.
Ein Highlight ist die Schau mit Werken von Günther Uecker, die das komplette Erdgeschoss der Kunsthalle ausfüllt. Zu sehen ist der 42 Arbeiten umfassende Zyklus "Huldigung an Hafez", den der heute 93-Jährige im Mai 2020 der Hanse- und Universitätsstadt Rostock geschenkt hat.
„Das ist eine der wertvollsten Schenkungen in der Geschichte der Kunsthalle“, sagte Neumann. Auch zwei neue Arbeiten von Uecker, der zu den bedeutendsten Künstlern Mecklenburg-Vorpommerns gezählt wird, werden ausgestellt.
Mehr als 100 Kunstschaffende vertreten
Im sogenannten Plastiksaal wird die Bronze „Zwischen 13 und 14“ der gebürtigen Rostocker Bildhauerin Susanne Rast stehen. Es handelt sich um ein Geschenk der OSPA-Stiftung. Auch das neueste Werk der Kunsthalle ist ein Geschenk: Der Leipziger Künstler Rayk Goetze hatte das 2 mal 1,5 Meter große Gemälde „The Abshaum“ der Kunsthalle vor knapp zwei Wochen überreicht.
Mit einer neuen Installation „Kiosk – Fragmente einer Zeit“ wartet die Kunsthalle im Außenbereich auf. Dort setzte sich die 1964 in Haldensleben geborene und in Berlin lebende Künstlerin Andrea Pichl mit der Geschichte der Kunsthalle auseinander. Einige der während der Kunsthallensanierung ausrangierten Metallteile wie Fenster-, Depotgitter und Türen finden sich in dem Kunstwerk wieder. Pichl wählte als Grundform die Gestalt eines Zeitungskioskes des Postzeitungsvertriebes der DDR.
Neue Rechtsform für Kunsthalle: „Etablierte Marke"
Die Kunsthalle in Rostock soll künftig von einer kommunalen gemeinnützigen Gesellschaft betrieben werden. Die Bürgerschaft der Hansestadt stimmte am Mittwochabend einem entsprechenden Beschlussvorschlag einstimmig zu. Hintergrund der Entscheidung ist, dass der Betreibervertrag mit dem Verein pro kunsthalle e.V. Ende des Jahres ausläuft ohne die Möglichkeit einer weiteren Verlängerung.
Mit der gemeinnützigen GmbH „Kunsthalle Rostock" geht der Betrieb der Kultureinrichtung ab 1. Januar 2024 wieder vollständig in die Verantwortung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock über. Die neue Gesellschaft erhält einen jährlichen, im städtischen Haushaltsplan festzulegenden Zuschuss, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Damit verbunden sei auch die Verpflichtung, weiterhin eine sozialverträgliche Preisgestaltung zu gewährleisten.
Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) betonte in der Bürgerschaftssitzung, dass es dem Verein gelungen sei, die Besucherzahlen erheblich zu steigern. Die Kunsthalle sei eine etablierte Marke und weit über die Rostocker Stadtgrenzen hinaus in Deutschland und auch im Ausland bekannt. Sie verwies auch auf ein neues inhaltliches Konzept zur Weiterentwicklung der Kunsthalle bis 2033, das drei zusätzliche Stellen vorsehe.
Die Stadt bleibt laut Beschluss Eigentümerin der durch sie erworbenen Sammlungen und Rechte, und auch die Kulturgüter des Vereins pro kunsthalle gehen auf die Stadt über. Die Kunsthalle wird am 6. Mai nach einer Grundsanierung wiedereröffnet.