31.07.2020

Lilienthal-Brief taucht in den USA auf

Eine Briefseite. Links und rechts befinden sich zwei Motiv-Stempel. Der Text ist in Schreibschrift verfasst.

Bedeutender Fund im Otto-Lilienthal-Museum: Ein bisher unbekannter Brief Otto Lilienthals aus dem Jahr 1893 befindet sich in den Sammlungen der US Airforce Academy in Colorado. Der Text des Schreibens ist virtuell einsehbar.

Darin schreibt Lilienthal bereits 1893, dass die Serienfertigung seines Flugzeugs begonnen hat und erste Bestellungen vorliegen. Die ersten Verkäufe sind aus dem Jahr 1894 bekannt.

„Die Besteller der Apparate können vor Eifer kaum die Zeit abwarten, und schicken, damit sie nur ja recht prompt bedient werden, schon vorher die 300 Mk, welche ich fordern muß, ein. Wenn das so fortgeht, so kann das ja noch recht nett werden“, schreibt Lilienthal.

Die letzten bekannten Verkäufe gingen 1896 an den Amerikaner Hearst und den Russen Schukowski und sind heute im National Air and Space Museum in Washington und im Schukowski-Museum in Moskau ausgestllt.

Das Otto-Lilienthal-Museum hat 1993 den bis dahin vollständigen bekannten flugtechnischen Briefwechsel Lilienthals „Otto Lilienthals Flugtechnische Korrespondenz" herausgegeben. Seit einigen Jahren dokumentiert das Museum auch einen „virtuellen Lilienthal-Nachlass“ im Internet. Dort ist der Neufund eingeordnet.

Die US-amerikanische Luftfahrt-Historikerin Simine Short gab den Hinweis zu dem aktuellen Fund. Sie hat 1998 an einem Kolloquium in Anklam teilgenommen und steht seitdem in engem Kontakt mit dem Museum. Auf welchem Wege der an den Deutschen Offizier und Luftfahrt-Publizisten Hermann Moedebeck gerichtete Brief in die USA gelangte, ist unbekannt.