Verleihung des 14. Junge Ohren Preises
08.04.2020

14. Junge Ohren Preis geht nach MV

Der größte Musikvermittlungs-Preis im deutschsprachigen Raum geht nach Mecklenburg-Vorpommern. In einer Online-Preisverleihung über Facebook und Youtube wurde die Auszeichnung in der Kategorie Programm an kultursegel verliehen. 

Laut Fachjury entwickelt kultursegel „ein schlüssiges Konzept, um Kultur nachhaltig in die Fläche zu tragen und vor Ort etwas zu bewirken – mit dem langfristigen Ziel, in Mecklenburg-Vorpommern eine Kultur- und Musikakademie aufzubauen. Professionell in Organisation und Konzeption überzeugt der partizipative Ansatz von kultursegel mit seinem unternehmerischen Geist und der authentischen Hinwendung an die Region“.

Dr. Markus Fein, Intendant der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, überbrachte per Video-Botschaft im Rahmen der Preisverleihung seine Glückwünsche an kultursegel. 

kultursegel ist eine junge Initiative, die seit drei Jahren mit Projekten der musischen Bildung Akzente zur Stärkung der Kultur- und Bildungslandschaft Mecklenburg-Voprommerns setzt. Dazu gehören Vorhaben wie die musikalisch-kulturelle Entdeckungsreise cooltour [kultur] oder die Mobile Musikwerkstatt. Gemeinsam mit der Stadt Gadebusch und weiteren Partnern trägt kultursegel im Rahmen der Entwicklung der Schlossanlage Gadebusch zu einem Ort der Kultur und Bildung dazu bei, dass Mecklenburg-Vorpommern eine Akademie der musikalisch-kulturellen Bildung als Ort für Probenfahrten, Fort- und Weiterbildungen sowie zur Vernetzung erhalten soll.

Online-Preisverleihung

Ursprünglich geplant war die Preisverleihung des 14. Junge Ohren Preis Ende März in Mainz auf dem BTHVN2020 Musikfrachter. Dessen Tour und damit auch die Preisverleihung wurden aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Um die Bekanntgabe der Gewinnerinnen nicht auf unbestimmte Zeit zu verschieben, wurde eine ortsunabhängige Lösung gesucht. Nicht zuletzt ist es dem Netzwerk Junge Ohren ein Anliegen, die Preisgelder angesichts der aktuellen Lage zeitnah zur Verfügung stellen zu können.

Mit dem Junge Ohren Preis prämiert das Netzwerk Junge Ohren e.V. jährlich herausragende Vermittlungsprogramme und würdigt Persönlichkeiten, die der Musikvermittlung besondere Impulse geben. Er gilt als renommiertester Wettbewerb seiner Art im gesamten deutschsprachigen Raum und setztZeichen für ein lebendiges und modernes Musikleben. Preisgelder für den 14. Junge Ohren Preis werden gestiftet von der Beethoven Jubiläums GmbH und der Strecker-Stiftung. Medienpartner des Junge Ohren Preis sind Deutschlandfunk Kultur, die Zeitschrift „das Orchester“, die neue musikzeitung und das VAN Magazin.

Weitere zwei Preisträger

Der Komponist und Interaktionskünstler Bernhard König (*1967) ist Preisträger in der Kategorie CHARAKTER. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Konzeption und Umsetzung „Experimenteller Gebrauchsmusik“, mit der er sich in künstlerischen, pädagogischen und sozialen Versuchsanordnungen aktuellen gesellschaftlichen Themen stellt. Die Fachjury: „Im Handlungskonzept von Bernhard König verdichtet sich vieles, was die Praxis der Musikvermittlung im Kern ausmacht: Künstlerisches Handeln in gesellschaftlichen und sozialen Kontexten und mit allen Menschen – auch und gerade mit jenen, deren Zugang zu Musik eingeschränkt ist. Bernhard König steht mit seiner inspirierenden Arbeit für eine professionelle künstlerische Haltung und Praxis, die sich immer wieder neu in und an Gesellschaft entfaltet.“

In der Sonderkategorie PRODUKTION wird das Theater an der Wien mit der Konzeption der Jugendoper „NEUN X LEBEN“ ausgezeichnet. In Zusammenarbeit mit der Beethoven Jubiläums GmH hatte diese Kategorie anlässlich des Beethoven-Jubiläums 2020 einen Beethoven-Schwerpunkt. „In einem partizipativen Ansatz entsteht eine Jugendoper, die ausgehend von Beethovens 9. Sinfonie musikalisch wie inhaltlich ihren Bogen bis in die Gegenwart und die Lebenswelten der beteiligten Jugendlichen spannt. Das Theater an der Wien verweist auf eine ausgezeichnete Expertise in der Durchführung von Jugendopern in hoher Qualität. Somit verspricht das vorliegende Konzept nicht nur eine spannende und zeitgemäße Auseinandersetzung mit dem Wirken Ludwig van Beethovens, sondern auch die Fortsetzung einer erfolgreichen Tradition“, so die Jury.