14.08.2022

Rostock: „Als wir uns vergaßen“

Das Plakat zum Stück. Es enthält eine Sonnenblume. Finger halten ein brennendes Streichholz. Auf dem Plakat stehen Informationen wie Uhrzeit und die Namen der Mitwirkenden.

Was braucht rassistisches Denken, damit daraus rassistisches Handeln entsteht? Das zeigt die szenische Lesung „Als wir uns vergaßen“ von Juliane Hendes beispielhaft am 21. August in Rostock – zum 30. Gedenken an die Pogrome in Lichtenhagen. 

„In dem Stück geht es um den Rassismus, der damals zu dem Gewaltakt geführt hat, als auch auch um den, den es immer noch subkutan und oft mit einem Lächeln kommentiert heute in unserer Gesellschaft gibt. Das führt allerdings dazu, dass während der Performance diskriminierende Begriffe verwendet werden, die verletzen können. Darauf möchten wir ausdrücklich hinweisen", erklärt die Autorin für Theater, Film und Hörspiel.

Das Stück soll zeigen, dass aus rassistischem Denken und rassistischer Sprache rassistisches Handeln entsteht. Dass es deshalb unablässig ist, auch der kleinsten „Bequemlichkeit" im Ausdruck entgegen zu wirken. 

Juliane Hendes kommt zum ersten Mal als professionelle Künstlerin nach Rostock. „Mit einem auch auf nationaler Ebene so wichtigen Thema meiner Heimatstadt", sagt sie.

„Als wir uns vergaßen“

Von Juliane Hendes. Mit: Katja Körber und Christian Simon. Regie: Anne Decker

1. Vorstellung: 21. August 2022, 14 Uhr, Doberaner Platz, Rostock 

2. Vorstellung / Schulvorstellung, 23. August 2022, Recknitz Campus in Rostock Laage

Über Autorinnen und Künstler

Autorin Juliane Hendes ist geboren und aufgewachsen – wie auch Christian Simon und Katja Körber – in Rostock, wo die drei im Theaterjugendclub des Volkstheaters erste Erfahrungen mit dem Theater gemacht haben. Regisseurin Anne Decker wuchs in Hoyerswerda auf. Künstlerinnen und Künstler arbeiten in den Bereichen Theater, Hörspiel, Film, Tanz und Performing Public Space.

In diesem Sommer haben sie mit „Als wir uns vergaßen“ eine Leseperformance im öffentlichen Raum entwickelt – eine Performance, die einen sinnlich-theatralen Beitrag zur Erinnerungskultur rund um die Pogrome 1992 leistet. Unterstützt vom Kulturamt Rostock, dem Servicecenter Kultur Rostock und der Landeszentrale für politische Bildung.