Schwerin

Zentrum für Traditionelle Musik

  • Lomonossowstraße 15
    19063 Schwerin
    Anfahrtsbeschreibung
  • Nutzung: gelegentlich
  • Zugang: zu Veranstaltungen / Ausstellungen
  • Barrierefrei:
    Teilweise
  • Sparte/n: Musik, Geschichte & Heimat, Museum, Soziokultur & Kulturelle Bildung

Das Zentrum für Traditionelle Musik am Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß unterrichtet, präsentiert und fördert musikalische Volkskultur.

Traditionelle Musik stellt ein bedeutendes Element der Volkskultur dar. Das Zentrum unterrichtet, präsentiert und fördert diesbezüglich im Sinne der Schaffung und Stärkung des Gedankens einer ethnischen und regionalen Identität. Sich das geistige Erbe unserer Vorfahren bewusst anzueignen und frei zu gestalten ist ebenso Bestandteil der Arbeit, wie die Entwicklung von Respekt und Toleranz gegenüber anderen Kulturen der Welt. Die Aufgabe des Zentrums für Traditionelle Musik ist die Integration Traditioneller Musik in das heutige alltägliche Leben. Musikalische Tradionen sollen in der öffentlichen Wahrnehmung präsenter werden. Das Zentrum bietet:

    1. museumspädagogische Angebote im Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß im Bereich der Traditionellen Musik
    2. fachlichen Unterstützung von Musikern, die sich Traditioneller Musik zuwenden
    3. Unterrichtung traditioneller Musizierpraktiken und Organisation von Seminaren und Unterrichtseinheiten
    4. Publizierung und Verbreitung von Studienmaterial und Literatur zur Traditionellen Musik
    5. Dokumentation und Erforschung historischer oder heute existierender traditioneller Musizierformen
    6. Schaffen und Pflegen internationaler Beziehungen im Bereich der Traditionellen Musik
    7. Unterstützung und Präsentation unterschiedlicher in Deutschland existierender Musikkulturen
    8. Unterstützung von Studien zur Traditionellen Musik im universitären Bereich

    9. Mitorganisation des Windros-Festivals

    10. Veranstalten von Konzerten, Tanzabenden, gemeinsamem Singen...

    Ralf Gehler

    Volkskundler und Musikant Dr. Ralf Gehler leitet das Zentrum für Traditionelle Musik am Freilichtmuseum für Volkskunde. Er wurde 1963 in Schwerin in Mecklenburg geboren. Von 1990 bis 1996 studierte er an der Humboldt-Universität Berlin Europäische Ethnologie und Neuere und Neueste Geschichte. Mehrere Jahre war er als freiberuflicher Volksmusikant und Lehrer für Traditionelle Musik tätig. Zweimaliger Preisträger des Deutschen Weltmusikpreises. Von 2009 bis 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums für Alltagskultur der Griesen Gegend in Hagenow. Publikationen zur NVA-Geschichte, Musikgeschichte und Musikarchäologie, Promotion an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im Jahre 2012 zur mecklenburgischen Volksmusikgeschichte. Musikalische Projekte waren u.a.: „Quickborn“ 1985-1987; „Tüdderkram“ 1987-1989, „Lewark“ 1989-1992, „Ostkreuz Combo“, „Clasen & Consorten“, „Reffka“, „Trespann“ und „Kwart“. Seit 2014 freiberuflich, u.a. am „Zentrum für Traditionelle Musik“ am Freilichtmuseum für Volkskunde in Schwerin-Mueß. Er ist Mitglied des Vorstandes des Bundesverbandes für Lied, Folk und Weltmusik Profolk e.V. und musiziert in den Projekten „Malbrook“, „Pipenbockorchester“ und „The Irish Dutchman Session“.

    Forschung

    Über die Musik der Bauern, Handwerker oder Hirten des späten Mittelalters und der Neuzeit ist weit weniger bekannt, als über die niedergeschriebene Musik der Komponisten der gesellschaftlichen Oberschicht. Dennoch lässt sich viel zur Volksmusikkultur jener Zeit aussagen, kennt man doch Abbildungen von Musikanten und Musikinstrumenten, Beschreibungen von Musiziersituationen oder erhaltene Musikinstrumente. Man weiß um die Funktionen von Volksmusik, aus Gerichtsprozessen, Briefen oder literarischen Schriften. Notenhandschriften der Gebrauchsmusik in Stadt und Land eröffnen musikalische Quellen, die noch weitestgehend unbekannt sind. So führte die Entdeckung der Dahlhoff-Handschrift aus Westfalen durch Wolfgang Meyering und Simon Wascher zu einem ersten kleinen „Boom“ der Nutzung historischen Handschriftenmaterials in der Traditionellen Musik.

    Aktuelle Projekte

      Wolfgang Meyering: Das Musizieren auf dem diatonischen Knopfakkordeon in Deutschland im 20. Jahrhundert
      Ralf Gehler: Die Digitalisierung der Fritz-Schneider-Sammlung, die umfangreichste Sammlung zur Ikonographie der Sackpfeife.

      Ralf Gehler: Das Sackpfeifenspiel in Deutschland in Geschichte und Gegenwart.

      Experimentalwerkstatt für Volksmusikinstrumente im Zentrum für Traditionelle Musik

      Die Werkstatt dient der Erforschung und Rekonstruktion von Musikinstrumenten, deren Bauweise, Ästhetik und Funktion einen engen Zusammenhang zur Volkskultur darstellen. Drei Schwerpunkte bestimmen die Arbeit:

        1. Das Experiment mit historischen Werkstoffen und Arbeitstechniken und die Vermittlung dersel
        2. Der Bau von Saiteninstrumenten nach Originalen, archäologischen Funden oder historischen Abbildungen
        3. Die Herstellung von Repliken und Nachbauten musikarchäologisch relevanter Funde

      Dr. Ralf Gehler, Volkskundler und Historiker, leitet die Werkstatt, die 2014 an das Zentrum für Traditionelle Musik und das Freilichtmuseum für Volkskunde in Schwerin-Mueß kam.

       Referenzen:

        – Repliken für das Museum für Archäologie Frauenfeld (Schweiz)
        – Requisiten für die Salzburger Festspiele (Österreich)
        – Römisch-Germanisches Museum Köln, Ausstellung „Lyra, Tibiae, Cymbala. Musik im römischen Köln“ 2013
        – Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz
        – Landesmuseum Birkenfeld
        – Badisches Landesmuseum Karlsruhe

        – Ensembles und Solisten u.a.: Musica Romana, Malbrook, Vinkoop, Kwart, Gryffenhain, Cradem Aventure, Christian Zastrow, Reinhard Lippert

        Publikationen Ralf Gehler
          Die Loliken-pipe. Betrachtungen zum Fragment einer mittelalterlichen Sackpfeife aus dem Rostocker Stadtkern. In: Wismarer Studien zur Archäologie und Geschichte. Band 4, Wismar 1994, S.94ff.
          Kunstpfeifer, Pfuscher und Bierfiedler. Der Kampf der Musikanten des 17. und 18. Jahrhunderts auf den Dörfern Mecklenburgs. In: Stier und Greif. Blätter zur Kultur- und Landesgeschichte in Mecklenburg-Vorpommern. Sonderheft 1995, S.88ff.
          "De Dudel-Sack kam der ock mit hervör." Zwei Sackpfeifenfragmente als archäologische Zeugen norddeutscher Musikkultur. In: Der Dudelsack in Europa mit besonderer Berücksichtigung Bayerns. (Volksmusiksammlung und -dokumentation in Bayern, Eine Schriftenreihe des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege e.V.) München 1996, S.57ff. Die Böcke von Hamburg. Ebenda, S. 63ff.
          Die springenden Affen des Johann Heinrich Wippert. Betrachtungen zur Migration populärer Bildmotive in der frühen Neuzeit. In: Stier und Greif. Blätter zur Kultur- und Landesgeschichte in Mecklenburg-Vorpommern 1996.
          Dorf- und Stadtmusikanten im ländlichen Raum Mecklenburgs zwischen 1650 und 1700. In: Historical Studies on Folk and Traditional Music. Kopenhagen 1997.
          Das Wissen der Dorothea Trappen. Ein Hagenower Hexenprozess aus dem Jahre 1620. In: Blätter zur Kulturgeschichte und Volkskunde Südwestmecklenburgs. Hagenow 1997.
          „EK, EK, EK –bald bist du nicht mehr da“ – Soldatenkultur in der Nationalen Volksarmee. Hagenow 1998.
          "Die Sackpfeiffe kan ich selber machen, undt habe in meiner Jugendt darauff Spielen gelernet..." Die letzten Sackpfeifer Mecklenburgs. In.: Musik in Mecklenburg. Beiträge eines Kolloquiums zur mecklenburgischen Musikgeschichte. Hrsg. von Karl Heller, Hartmut Möller und Andreas Waczkat. Hildesheim, Zürich, New York 2000.
          Sackpfeifer in Mecklenburg. Hrsg. Mecklenburgisches Volkskundemuseum Schwerin-Mueß (Mueßer Blätter Nr. 3), Schwerin 2002
          Die Verrechtlichung des Musizierens auf dem Lande im frühneuzeitlichen Mecklenburg. In: Studien zur lokalen und territorialen Musikgeschichte Mecklenburgs und Pommerns. Hrsg. vom Landesmusikrat Mecklenburg-Vorpommern, Greifswald 2003.
          „Lat de oll Sœg’ mal brummen“ - Bassgeigen in der mecklenburgischen Volksmusik. In: Stier und Greif. Blätter zur Kultur- und Landesgeschichte in Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 2005/15, S. 74 -77.
          Der Dudelsack – Ein Lebenslauf durch windige Zeiten. Rudolstadt 2006, Programm, S. 113-123.
          „Des Vogels Ruf, des Adlers Schrei – halt’ durch EK, bald bist du frei.“ Volksmusikalische Aspekte der Soldatenkultur der Nationalen Volksarmee. In: Berichte aus dem Nationalkomitee Deutschland im International Coucil for Traditional Music (ICTM/UNESCO), hrsg. von Marianne Bröcker, Band XIX, Musik und Gewalt, Münster 2010, S. 353-364.
          Geräusch, Lärm, Musik – eine akustische Volkskunde Westmecklenburgs. Chojnice 2010.
          Sackpfeifer, Bierfiedler, Stadtmusikanten. Volksmusik und Volksmusikanten im frühneuzeitlichen Mecklenburg. Schwerin 2012 (Veröffentlichung der Dissertation: Instrumentale Volksmusik im frühneuzeitlichen Mecklenburg 1500-1800, Kiel 2009).
          Dudelsäcke in der DDR. In: ad marginem. Mitteilungen des Instituts für Europäische Musikethnologie der Universität zu Köln 86 2014. S. 5-18.
          Postkarten, Musikinstrumente und Erinnerungen – Quellen volksmusikalischer Praktiken im Ersten Weltkrieg. In: Klaus-Ulrich Keubke, Militärmusik und Militärmusiker in Mecklenburg um 1900. S. 144-150.
          Das Fahrrad neu erfinden. Dudelsackspiel und Dudelsackbau. In: Wolfgang Leyn, Volkes Lied und Vater Staat. Die DDR-Folkszene 1976-1990. Berlin 2016, S. 149-17.

Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß

Alte Bauernhäuser, Dorfschule, Schmiede, blütenprächtige Streuobstwiesen und Gärten. Erkunden Sie den Alltag des damaligen Dorflebens und genießen Sie Natur!

Details

Anfahrt mit dem Auto

Vom Zentrum Schwerins orientieren Sie sich in Richtung A14 bzw. B321 Richtung Crivitz/Parchim. Kurz vor dem Ortsausgang von Schwerin rechts zum Dreesch abbiegen, nach ca. 50 m rechts in den Weg abbiegen.

Von der Autobahnabfahrt bzw. auf der B321 aus Crivitz kommend fahren Sie an der Ampelkreuzung in Raben-Steinfeld geradeaus fahren weiter über die Brücke. An der nächsten Ampelkreuzung kurz hinter dem Ortseingang Schwerin biegen Sie links ab, fahren langsam und biegen rechts in den nächsten Weg ein.

Mit dem Fahrrad

Vom Zentrum Schwerins aus orientieren Sie sich Richtung Schweriner Schloss. Behalten Sie im Schlosspark den See links im Auge. Biegen Sie links in den asphaltierten Franzosenweg. Auf diesem fahren Sie  immer am See entlang ca. 5 km bis zum Zippendorfer Strand. Fast am Ende des Strandes biegen Sie rechts in die Alte Dorfstraße und fahren diese bis an die B321. Dort biegen Sie links auf den Fahrradweg entlang der Crivitzer Chaussee. Dieser Weg führt direkt nach Mueß (1km). Dort an der Ampelkreuzung gehen sie nach rechts über die Crivitzer Chaussee. Das einzeln stehende Haus ist das Zentrum für Traditionelle Musik.

Aus Richtung Crivitz kommend fahren Sie mit dem Fahrrad ab Raben Steinfeld am besten nicht auf der Crivitzer Chaussee sondern nehmen hinter der Brücke rechts abbiegend den kleinen Umweg über Mueß in Kauf. Fahren Sie auf der Alten Crivitzer Landstraße bis zum Ende durch (bis zur Ampelkreuzung. Steigen Sie vom Fahrrad und gehen den Fußgängerüberweg geradeaus über die Kreuzung. Das einzeln stehende Haus gegenüber ist das Zentrum für Traditionelle Musik.

Mit Straßenbahn des Schweriner Nahverkehrs

Mit den Straßenbahnlinien 1 oder 2 bis zur Haltestelle Leibnizstraße fahren, noch ein Stück weiter in Fahrtrichtung gehen, links in die Lomonossowstraße abbiegen und dann immer geradeaus den Mueßer Berg hinunter (ca. 10 Min. Fußmarsch). Kurz vor der Ampelkreuzung befindet sich links das einzeln stehende alte Bauernhaus mit Reetdach, das Zentrum für Traditionelle Musik.

Kontakt

Leiter des Zentrums für Traditionelle Musik

Herr Ralf Gehler


Telefon:
01735247793
Mail:
ralf.gehler@remove-this.freenet.de