Geht nich, gibtʼs nich – 48 Stunden sind ein Tag

Die Fotografien zeigen 24 Stunden aus dem Leben von zehn Frauen zwischen Euphorie und Erschöpfung. Ungeschönt und sinnlich. Ganz normal.

Mütter zwischen Euphorie und Erschöpfung

Rostocker Frauen*kulturverein eröffnet seine Galerie mit einer Fotoausstellung

Die in Rostock lebende Fotografin Beate Nelken begleitete zehn Frauen in ihrem Alltag und fing laute, chaotische, leise und sinnliche Momente zwischen Mutterschaft und Berufsleben mit ihrer Kamera ein.

„Eigentlich bin ich losgegangen für eine Hommage an meine Freundin Anne. Seit Jahren faszinierte mich ihre wahnsinnige Kraft und Lebense...

Mütter zwischen Euphorie und Erschöpfung

Rostocker Frauen*kulturverein eröffnet seine Galerie mit einer Fotoausstellung

Die in Rostock lebende Fotografin Beate Nelken begleitete zehn Frauen in ihrem Alltag und fing laute, chaotische, leise und sinnliche Momente zwischen Mutterschaft und Berufsleben mit ihrer Kamera ein.

„Eigentlich bin ich losgegangen für eine Hommage an meine Freundin Anne. Seit Jahren faszinierte mich ihre wahnsinnige Kraft und Lebensenergie, diese unglaubliche Produktivität und Unverwüstlichkeit. Als sie ihr zweites Kind bekam, warf sie ihr sicheres Leben über den Haufen. Ohne Geld, ohne Kontakte, vom Schreibtisch zu Hause, fing sie an Filme zu produzieren. Inzwischen laufen ihre Kinoproduktionen auf der Berlinale. Einen ihrer ganz normalen, wahnsinnigen Tage wollte ich mit meiner Kamera einfangen und sehen, ob der Funke überspringt. Und so war es.“, erzählt die Berlinerin.

Ihre 2007 konzipierte Ausstellung „Geht nich, gibtʼs nich – 48 Stunden sind ein Tag“ gibt einen Einblick in das Leben berufstätiger Mütter und zeigt ein nach wie vor aktuelles Portrait über weibliche Lebensentwürfe und soziale Erwartungen an Frauen. 48 Stunden lange Tage – das hätten sich in den letzten Monaten viele Mütter gewünscht, die zwischen Homeschooling und Homeoffice wohl kaum Zeit für sich hatten. Das Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Familie gibt es nicht erst seit gestern. Jedoch wird mit der Corona-Krise die Frage nach Normalität neu gestellt. Die Situation offenbart, wie unter einem Brennglas, die Schwachstellen der Gesellschaft. Für Mütter und besonders Selbständige, war und ist die Pandemie eine erhebliche Herausforderung.

„Die Ausstellung regt an, darüber zu sprechen und wir freuen uns, damit unsere Türen wieder zu öffnen“, so Anne Schmidt, die Veranstaltungsmanagerin des Beginen e. V.

Die Fotografien zeigen 24 Stunden aus dem Leben von zehn Frauen zwischen Euphorie und Erschöpfung. Ungeschönt und sinnlich. Ganz normal.

„Mit der Werbefilmerin Mona el Mansouri verbrachte ich einen Tag in einer stinkenden Männerumkleide, die Grünen-Politikerin Ekin Deligöz empfing mich, nachdem ich sie ein halbes Jahr am Telefon belagert hatte, in Jogginghosen, der Filmemacherin Aelrun Goette folgte ich bis nach Rom in den Vatikan,“ erinnert sich Beate Nelken. Während der Ausstellung soll ein aktuelles Porträt entstehen, welches zur Finissage präsentiert wird.

Mit dem außergewöhnlichen Fotofeature eröffnet der Rostocker Frauen*kulturverein seine Galerie nach dem langen Lockdown.

17.6. I 19.00 Uhr Ausstellungseröffnung
Mit Livemusik von Anouk Hilberger
(Vocal, Ukulele)
Um Anmeldung wird gebeten unter:
veranstaltungen@remove-this.die-beginen-rostock.de

Zutritt nach allgemeinen Besuchsregeln der Landesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Nachfragen telefonisch unter 0381 128 97 97

Rostocker Frauenkulturverein "Die Beginen" e.V.

Kultur- und Kunstverein von und für Frauen und Rostock.

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